Jaguar- & Land Rover-Neuheiten bis 2024

Jaguar Land Rover (JLR) bringt bis 2024 mindestens drei neue Modelle an den Start, überarbeitet bis dahin alle Bestands-Modelle und präsentiert insgesamt 99 Ausstattungs- und Motorvarianten. Wir zeigen hier die wichtigsten Modelle.
Jaguar Land Rover gehört seit 2008 zum indischen Tata-Konzern und hat seitdem die Produktpalette kräftig umgekrempelt und neue Modelle wie den Bestseller Range Rover Evoque an den Start gebracht. Bis Ende des kommenden Jahrzehnts plant das Unternehmen jedes neue Modell mit teil- oder vollelektrischem Antrieb anzubieten – in Abhängigkeit von Markt und Gesetzgebung.
Die MLA-Plattform
Aktuell verwendet JLR sechs verschiedene Plattformen für seine 13 Modellreihen. Auf der Plattform „D8“ bauen Range Rover Evoque, Land Rover Discovery Sport sowie Jaguar E-Pace auf. „D7a“ nutzen Range Rover Velar, Jaguar F-Pace, Jaguar XF und Jaguar XE. Die großen SUV Range Rover, Range Rover Sport sowie Land Rover Discovery basieren auf der „D7u“-Plattform. Als einziges E-Autos baut der Jaguar I-Pace auf der D7e-Basis auf, Jaguar F-Type und Jaguar XJ stehen auf D6a bzw. D2a.
Ab 2019/2020 werden sukzessive Jaguar- und Land Rover-Modelle auf der neuen Modularen Längs-Architektur (MLA) aufbauen. Diese Alu-Plattform erlaubt die Implementierung von konventionellen Antrieben wie Benzin oder Diesel-Motoren als Mildhybride sowie Plugin-Hybride und reine Elektroantriebe. Die Plugin-Versionen sind als Allrad mit Elektro-Motor an der Hinterachse ausgelegt. Sie werden im slowakischen Werk Nitri und im britischen Werk in Solihull produziert.
Die wichtigsten Modelle
Den Anfang macht Ende 2018 der bereits vorgestellte Jaguar I-Pace, das Modell zählt schon zu den 13 Modellreihen. Der Elektro-SUV basiert auf der Elektroplattform D7e. Sie wird auch neben der neuen MLA-Plattform weiter bestehen. Hier treiben zwei Elektromotoren jeweils in vordere und hintere Achse an. Der SUV verfügt über eine Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 90 kWh, die in 45 Minuten zu 80 Prozent an einer 100 kW-Gleichstrom-Säule aufgeladen werden kann. Die Reichweite beträgt vollaufgeladen 450 Kilometer. Die Preise starten bei 77.850 Euro.
Pünktlich zum 50-Jahr-Jubiläum legt Jaguar 2019 den neuen XJ auf. Allerdings vollführen die Briten mit dem neuen Modell eine rigorose Kehrtwende. Schon immer war der XJ für die Briten nicht nur das Flaggschiff sondern auch ein Innovationsträger. Der X350 war damals das erste Alu-Modell, der X351 brach 2009 mit dem klassischen XJ-Design von 1968. Nun geht der XJ wieder einen neuen Weg. Das Top-Modell mit dem Elektroantrieb könnte als erstes die neue MLA-Plattform erhalten, fällt größer aus und bekommt eine große Heckklappe statt des klassischen Kofferraumdeckels. Auch soll der neue Jaguar XJ größer ausfallen. Mit dieser Volte positioniert ihn Jaguar nicht nur gegen Tesla, sondern auch gegen den Mercedes EQS für 2020. Noch fraglich ist es, ob der Jaguar XJ als Elektroversion nicht auch einen eigenen Namen erhält. Erst unlängst haben sich die Briten Jaguar J-Type schützen lassen. Entsprechend könnte das Modell als XJ dann auch noch mit konventionellen, aber elektrifizierten Motoren angeboten werden.
Road Rover als XJ-Zwilling
Nahezu gleichzeitig könnte auch das Land Rover-Schwestermodell des XJ/J-Type unter dem Arbeitstitel „ Road Rover“ an den Start gehen. Allerdings gibt es für das Modell noch kein grünes Licht, wenngleich das Unternehmen sich den Namen Road Rover bereits hat schützen lassen. Einige Gerücht besagen, dass das reine Crossover-Elektromodell einen komplett anderen Namen erhalten wird. Kommt es auf den Markt, ist der Road Rover das erste Elektro-Modell von Land Rover basierend auf der MLA-Plattform. Unklar ist zudem, ob der Road Rover mit Hybrid-Antrieben kommen wird.
Evoque II mit „durchsichtiger“ Motorhaube
Neben den neuen Modellen für 2019 kündigt sich bereits Anfang des Jahres die zweite Generation des Range Rover Evoque an. Er basiert weiter auf der stark modifizierten Plattform D8-Plattform, die noch von Ford stammt. Sein Debüt soll der neue Evoque auf der L.A. Auto Show im November 2018 feiern und dann Anfang 2019 in den Verkauf gehen. Insgesamt bietet die überarbeitete Plattform mehr Komfort und eine steifere Karosserie. Dazu soll der Evoque dank verbesserter Aerodynamik deutlich weniger Wind- und Abrollgeräusche verursachen. Sein Kofferraumvolumen steigt um 10 Prozent auf über 460 Liter. Das Highlight: Der SUV erhält die durchsichtige Motorhaube per Augmentend Reality.
Antriebsseitig wird der neue Range Rover Evoque die neuen elektrifizierten Ingenium-Vierzylindermotoren tragen. Sie holen aus zwei Litern Hubraum zwischen 150 bis 240 Diesel-PS, bei den Benziner liegt die Leistungsspanne zwischen 240 und 300 PS. Alle Aggregate werden in Sachen Verbrauch und CO2-Emissionen überarbeitet. Rund 13 Prozent weniger CO2-Ausstoß stehen zu Buche. Gekoppelt sind die Modelle mit der Neugang-Automatik von ZF, deren neues Schaltprogramm für ein verbessertes Ansprechverhalten steht. Neben den konventionellen Motoren bietet Land Rover den Evoque auch als Hybrid mit einem Dreizylinder an. Dieser soll nur 45 g/km emittieren und damit auch den neuen China-Standard für „New Energy Vehicles“ erreichen.
Das zweite Modell auf dieser überarbeiteten Basis wird dann der Land Rover Discovery Sport sein. Auch er erhält ab 2019 den Hybrid-Antrieb vom Evoque mit dem Dreizylinder-Turbo. Zudem überarbeiten die Briten den Innenraum deutlich.
Neuer Land Rover Defender ab 2020
2020 rollt Land Rover dann den neuen Defender aus. Der legendäre Offroader basiert auf der neuen MLA-Plattform (Modular Longitudinal Architecture) und wird im slowakischen Nitra vom Band rollen. Mit der neuen Plattform entfällt der robuste Leiterrahmen und die starre Hinterachse. Stattdessen verfügt der Defender über Einzelradaufhängung.
Der neue Land Rover Defender soll auch wieder in mehreren Versionen angeboten werden. Also als geländetauglicher Nachfolger des Defender 90 und als längeren Defender 110. Außerdem gibt ein Soft-Top-Versionen und für die längere Version die Pickup-Variante.
Als weiteren SUV soll es 2021 den Super-Luxus-SUV J-Pace geben, der im Revier vom Porsche Cayenne wildern soll. Auch er basiert auf der MLA-Plattform und rollt im britischen Solihull vom Band. Im Vergleich zum Range Rover dürfte der J-Pace etwas größer ausfallen. Länge und Breite legen dabei ebenso zu wie der Platz für die Passagiere. Zudem soll die Bodenfreiheit für etwas mehr Straßenkomfort reduziert sein.
Die neuen Motoren
Die neue Generation der Ingenium-Motoren wird erneut modular aufgebaut und als Diesel- und Benziner-Aggregate ausgelegt sein. Die Ingenium-Diesel kommen mit SCR-Kat an den Start und soll so rund 98 Prozent der NOx-Emissionen herausfiltern. Neben den 1,5-Liter-Dreizylindern und den Zweiliter-Vierzylinder bilden Reihensechszylinder mit drei Litern Hubraum die Top-Motorisierung. Alle Aggregate sind an elektrisch betriebene Turbolader gekoppelt. Die potenten V8-Motoren wird es nicht mehr geben.