200 Kilo leichter und 220 PS stärker

Es könnte Frankensteins BMW sein: Zusammengesetzt aus Teilen des M2 und jeder Menge M4 GTS-Technik. Tuner Lightweight hat ein Monster erschaffen. Für den adrenalingeladenen Trackday auf der Rennstrecke.
Der BMW M2 von Tuner Lightweight trägt den Beinamen "CSR", was nicht etwa für "Crazy Super Rowdy" steht, obwohl man das unterstellen könnte. Es steht für "Carbon Sport Race", was den Kern des getunten M2 tatsächlich präzise trifft. Gehen wir die Bezeichnung der Reihe nach durch, angefangen mit Carbon. Der leichte Werkstoff findet sich an so vielen Stellen, dass der BMW satte 200 Kilo leichter als die Serien-Version (1.570 Kg) ist. Ob Dach im M4-Design, Motorhaube im M4-GTS-Look, Heckdeckel, Türen, Spoiler, Diffusor – alles aus hochfestem Carbon gefertigt. Selbst im Innenraum kann man sich vor Kohlefaser nicht retten: Türverkleidungen, Hutablage, Sitzbankabdeckungen, Mittelkonsole, Sitz-Konsolen und Fußraumwannen. Tuner Lightweight macht seinem Namen alle Ehre. Aber 200 Kilo wollen auch erstmal runtergehungert werden. Mitgeholfen haben da übrigens auch die Carbon-Keramik-Bremsanlage, Scheiben aus Makrolon und eine Titan-Abgasanlage ab Downpipe.
621 PS sind zu viel Leistung für den M2 CSR
Weiter geht es in der CSR-Auflistung mit "S" wie "Sport". Um das Leistungsgewicht weiter zu verbessern haben die Tuner die gesamte Antriebseinheit des BMW M4 GTS implantiert. Zum Einsatz kommt der S55-Motor mit Wassereinspritzung, das Siebengang-DSG-Getriebe mit verkürzten Schaltzeiten und die DSC-Software. Doch wie es sich für einen amtlichen Tuner gehört, wurde die Leistung gesteigert. Geänderte Turbolader, ein verbessertes Ansaugsystem und ein angepasster Abgasstrang pressen 621 PS und 767 Nm Drehmoment aus dem Carbon-Boliden. Das ist nicht nur krass, sondern zu krass – bei den ersten Fahrversuchen hat sich diese Leistung am Limit negativ ausgewirkt. Laut LIghtweight wegen des im Vergleich zum M4 kürzeren Radstands. Also muss eine Drosselung her. Nach intensiver Abstimmung auf dem Prüfstand hat sich das Optimum bei 598 PS und 737 Nm Drehmoment eingependelt. Oder besser gesagt: Eingebrannt. Topspeed? 328 km/h.
Doch damit der sportlichen Ausstattungen nicht genug. Ein Drexler-Sperrdifferenzial verteilt diesen Berg von Leistung mechanisch an die Hinterachse. Zudem wurde das M4 GTS-Armaturenbrett eingebaut. Das sieht nicht einfach hübsch aus, sondern ermöglicht es dem Fahrer per M-Drive-Belegung beispielsweise die Geschwindigkeit der Schaltzeiten, DSC und Lenkung individuell zu konfigurieren. Ansonsten prägen Alcantara, Nappaleder, (natürlich Carbon) und rote Kontrastnähte den Innenraum des Lightweight BMW M2 CSR. Im Fond residiert ein Clubsport-Bügel aus Titan, den Fahrer umschließt ein Sechs-Punkt-Gurt.
Bilstein Clubsport-Fahrwerk
Aller guten Dinge sind bekanntlich drei und damit kommen wir zum letzten Punkt: "Race". Entwickelt wurde der M2 CSR nämlich für den Trackday-Einsatz. Die Motorsport-Abteilung von Bilstein steuert dafür ein speziell abgestimmtes Clubsport-Fahrwerk bei. Der BMW steht auf Michelin Cup2-Reifen (265/35 – 19 und 295/30 – 19) und hauseigenen rot eloxierten Schmiedefelgen von Lightweight. Die Folierung enthält blaue Flakes, die bei Sonnenenstrahlung für einen besonderen Look sorgen. Der LW M2 CSR kann als Komplettumbau angefragt werden, viele der verbauten Teile sind aber auch für jeden regulären M2 F87 erhältlich, viele der Teile sind mit ABE sowie TÜV-Teilegutachten für die Verwendung im öffentlichen Verkehrsraum freigegeben.