Motorrad-Neuheiten der EICMA 2017
Auf der EICMA 2017 präsentieren die Motorradhersteller ihre Herbstneuheiten. So stellt Ducati beispeilsweise die neue Panigale vor – und um: von V2 auf V4. Wir haben alle neuen und überarbeiteten Bikes aus Mailand.
Bei Ducati steht der Wechsel vom V2 auf einen V4 im Topmodell im Mittelpunkt der Modellneuheiten. Panigale V4 und V4 S sind jetzt mit einem 1.103 ccm großen Vierzylinder-V-Motor ausgestattet, der es auf 214 PS und 124 Nm Drehmoment bringt. Vollgetankt unter 198 kg schwer und vollgestopft mit jeder Menge MotoGP-Technik beginnt der V4-Spaß ab rund 22.000 Euro. Der alte V2 startet in der Panigale 959 Corse eine zweite Karriere. Hier leistet er 150 PS und 102 Nm.
In der Multistrada darf jetzt der 1.260 ccm große V2 aus der Diavel werkeln. Die Leistung liegt zwar „nur“ noch bei 158 PS, das Drehmoment noch bei 130 Nm – der Druck in der Mitte soll aber spürbar heftiger ausfallen.
Ducati mit großem Scrambler, Guzzi mit Lebenszeichen
Ducati nutzt die Gunst der Stunde und weitet die Scrambler-Baureihe nach oben aus. Mit dem Motor aus der Monster 1100 EVO und dem bakannten Styling wurde ein Gegner für die BMW-Retromodelle geschmiedet. Der leistet 86 PS und 88 Nm. Zu haben sein wird die Ducati Scrambler 1100 in den Versionen Standard, Special und Sport. Die Basisvariante kostet ab rund 13.000 Euro, die beiden anderen sollen ab rund 15.000 Euro zu haben sein.
Eine Studie ist die Moto Guzzi V85 Concept. Der Enduro-Prototyp trägt einen 80 PS starken 850er-V2 im klassischen Stahlrohrrahmen mit Kardanantrieb und Zweiarmschwinge. Die Federelemente stammen von Öhlins. Ein Doppelrundscheinwerfer, Drahtspeichenräder und ein Digitalcockpit runden den gemäßigten Offroad-Cocktail ab. Zu Zukunftschancen der V85 machte Guzzi keine Angaben.
Suzuki wagt sich in Mailand mit einer Café-Racer-Version der SV 650 ins Rampenlicht. Die SV 650 X kennzeichnen eine kleine Lampenverkleidung, Stummellenker und eine neue Sitzbank. Dazu wurde die Farbgestaltung modifiziert. Der 650 ccm große V2 leistet unverändert 76 PS.
Honda feiert und befeuert
Speziell für den Offroad-Langstreckeneinsatz optimiert hat Honda zum 30. Geburtstag der Africa Twin die Version Adventure Sports auf die Drahtspeichenräder gestellt. Die Sitzposition wurde aufrechter, der Tank knapp 5,5 Liter größer. Dazu gibt es Heizgriffe, eine Bordsteckdose, Sturzbügel sowie eine neue Verkleidungsscheibe, verlängerte Federwege und ein für den Geländeeinsatz neu abgestimmtes Doppelkupplungsgetriebe. Nicht fehlen darf eine Sonderlackierung in den Werksfarben.
Ein Comeback feiert die CB 1000 R. Behalten hat das große Nakedbike seine Einarmschwinge sowie den 1.000-ccm-Vierzylinder. Der hat um 20 auf 145 PS zugelegt. Das maximale Drehmoment liegt jetzt bei 104 Nm. Das weiter reduzierte Design setzt auf viele Metallakzente und neue LED-Leuchten, nachgelegt hat Honda bei den elektronischen Fahrhilfen.
Gleich zwei Nummern kleiner steigt Honda mit der neuen CB 300 R in den Markt ein. Der 31 PS starke Einzylinder trifft auf 148 kg Gewicht und soll vor allem (Wieder-)Einsteiger ansprechen. Noch kleiner ist die ähnlich gestrickte CB 125 R. Hier locken aber nur knapp über 13 PS.
Als reine Studie ist die Honda CB4 Interceptor zu verstehen. Entwickelt von der Honda-Designabteilung in Rom zeigt sich die CB4 als Retro-Café-Racer mit Rennsportanklängen. Als Antrieb dient dem leckeren Prototyp ein 1.000 ccm-Vierzylinder, das Hinterrad hängt an einer Einarmschwinge.
BMW mit neuem Roller und neuem Twin
Bei BMW setzt man in der Mittelklasse auf einen neuen Reihentwin mit 850 ccm und zwei Ausgleichswellen statt Ausgleichspleuel. Der leistet 95 PS und 92 Nm und dürfte über kurz oder lang alle Mittelklasse-Bayern befeuern. Die F 750 GS und F 850 GS – jeweils mit komplett neuem Rahmenkonzept – treten bereits mit dem neuen Twin an, die Straßenmodelle F 850 R und F 850 GT dürften folgen. In der neu gezeichneten 750er leistet der Twin 77 PS, der Basispreis liegt bei 9.150 Euro, die 850er GS ist ab 11.900 Euro zu haben.
Mit dem neuen C 400 X drängt BMW in die Rollermittelklasse. Der große Cityroller leistet aus einem 350 ccm-Einzylinder 34 PS, ist umfassend vernetzt und wird in China gebaut. Speziell auf den US-Markt zugeschnitten ist die K1600 Grand America – dazu wurde der Sechszylinder-Tourer im Bagger-Style umgestaltet. Es bleibt beim 160 PS starken Reihensechszylinder, der allerdings auf maximal 160 km/h limitiert wird. Dafür ist der Rückwärtsgang serienmäßig an Bord. 364 Kilogramm BMW gibt es zum Preis von 25.070 Euro.
Neuer Herzog bei KTM./strong>
Viel Action auch bei KTM. Unter dem Label der Tochtermarke Husqvarna rollt endlich die Vitpilen 701 mit der Technik der KTM 690 Duke an. Der Straßenflitzer setzt auf einen 75 PS und 72 Nm starken Einzylinder, der es mit vollgetankt lediglich 157 kg aufnehmen muss. Preise: ab 9.990 Euro. Mit der Svartpilen 701 steht auch gleich noch eine Studie bereit, die eine weitere Entwicklungsstufe aufzeigt.
Bei KTM selbst tritt die neue 790 Duke an, die auf einen neuen Reihentwin setzt. Der leistet 105 PS und 86 Nm bei nur 169 kg Gewicht. Dazu gibt es einen Stahlrohrrahmen, Gußräder und viele elektronische Fahrhilfen. Die Studie 790 Adventure R zeigt was noch kommt.
Kompressor-Tourer und Z-Revival bei Kawasaki
Kawasaki versucht mit der Z 900 RS auf Basis der Z 900 an die legendäre Z 900 aus den 70ern anzuknüpfen. Deren 111 PS und 98 Nm starker Vierzylinder macht aber nur optisch auf luftgekühlt. Das weitere Design lehnt sich klar an das historischen Vorbild an, die Technik mit Zentralfederbein hinten, Upside-Down-Gabel vorn, Digitalcockpit und LED-Scheinwerfer ist dagegen zeitgemäß.
Auf Kompressortechnik setzt der neue Kawasaki-Sporttourer H2 SX. Der 998 ccm große Reihenvierzylinder leistet dank Aufladung 200 PS, kommt mit Koffern und großer Verkleidung. Knapp 200 kg Zuladung und 300 km Reichweite sind weitere Eckdaten.
Diese und viele weitere Neuheiten der EICMA sehen Sie in der Fotoshow.
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