Für den Pista transferiert Ferrari Renngene vom 488 GTE, vom
Markenpokalrennwagen und auch aus der Formel 1. Ein Track-Tool? Ja,
das ist er, aber nicht nur.
Und unter der Motorhaube? Da steckt dann vielleicht ein Ferrari
488 Pista mit V8-Biturbo. Der 720-PS-Sportwagen komt in 2,85
Sekunden von Null auf 100.
Ferrari hat die Hochtöne zwar noch mal ein gutes Stückchen
verstärkt, dennoch bleibt das Spektrum deutlich bassiger als das
frenetische Kreischen der Sauger. Aber da hilft alles Jammern
nichts, diese Zeiten sind halt rum. Basta!
Das Handling des Ferrari 488 Pista hat im Vergleich zum GTB
massiv an Stabilität gewonnen. Einen maßgeblichen Anteil daran hat
natürlich der gestiegene Reifengrip, den Rest steuern das erhöhte
Handmoment der Lenkung, der drahtigere Körperbau und – nicht zu
übersehen – ...
... die raffinierte Aerodynamik bei, die Ferrari grundsätzlich
ohne aufgesetztes Flügelwerk organisiert und gespickt ist mit
Erfahrungsschätzen aus dem Motorsport.
Ferrari legt beim 488 nach, nennt den 720 PS starken
Supersportwagen aber nicht GTO, sondern Pista. Der Ferrari 488
Pista ist aerodynamisch besser, leichter und konkurriert mit dem
Porsche 911 GT2 RS.
Ferrari erleichtert seinen neuen Supersportwagen um 90
Kilogramm. Das entspricht exakt der Differenz, die der Vorgänger
458 Speciale gegenüber dem 458 leichter war. Das Trockengewicht
beträgt laut Ferrari 1.280 Kilogramm.
... einen S-Schacht - abgeleitet vom Techniktrick aus der Formel
1. Ein S-Schacht sammelt Luft auf der Unterseite ein, die über
einen Kanal nach oben strömt und dort austritt. Das verbessert die
Umströmung des Vorderwagens. So ist zumindest das Prinzip in der
Formel 1. Ob das auch für den 488 so gilt, wissen wir nicht.
Außerdem integrierte man jeweils rechts und links einen großen
Schlitz für die Radhausentlüftung. Der 3,9-Liter-Biturbo-V8 leistet
im Ferrari 488 Pista 720 PS bei 8.000/min. Das sind 50 PS mehr als
im 488 GTB, und entspricht einer Literleistung von 185 PS/l.
Die Sprinterqualitäten verbessern sich. Der heckgetriebene
Ferrari 488 Pista soll die 100-km/h-Marke nach 2,85 Sekunden
knacken. Aus dem Stand beschleunigt der Supersportwagen in 7,6
Sekunden auf Tempo 200.
Das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe arbeitet unauffälig gut.
Auf der Rennstrecke sollte man die Fahrstufen jedoch lieber
eigenmächtig im manuellen Modus wechseln.
... genehmigt sich für den Spurt auf 200 km/h aber 8,3 Sekunden.
Auf dem Papier ist der Ferrari 488 Pista also schneller. Die
Höchstgeschwindigkeit des GT2 RS gibt Porsche bei 330 km/h an. Der
Ferrari 488 Pista soll mehr als 340 Sachen schaffen.
3. Platz: Porsche 911 GT2 RS (991 II), Bremsweg aus 100 km/h
warm: 29,3 Meter. Bremsscheiben (v.h.): 410/390 (Keramik), Reifen:
Michelin Pilot Sport Cup 2.
Zurück in den Ferrari 488 Pista: Auch die Elektronik wollen die
Ingenieure verbessert haben. Ferrari bespielt die Steuergeräte mit
dem neuesten System Side Slip Control 6.0. Es integriert das
elektronisch gesteuerte Differential (E-Diff3) und F1-Trac.
Die Ferrari-eigene Kombination aus Traktionskontrolle und ESP
wird um den neuen Dynamic Enhancer (Dynamikverstärker) ergänzt.
Dieses System adaptiert je nach Fahrsituation den Bremsdruck der
Bremssättel. Das soll die Fahrdynamik durch und aus Kurven
verbessern. Der Fahrer soll dadurch auch einfacher Drifts und
Quersteher beherrschen können.