Comeback nach 10 Jahren: 2005 lief der letzte Honda NSX vom
Band, jetzt steht der Nachfolger vor dem Serienstart. Erste Fahrt
im neuen Hybrid-Sportwagen mit 573 PS Systemleistung.
Die Zeiten, in denen Honda den Umweltaktivisten von Toyota
nacheiferte, sind Gott sei Dank vorbei. In Tochigi, wo das Herz der
Firma schlägt, dürfen sie sich seit ein paar Jahren wieder
austoben.
Was dabei herausgekommen ist, steht nun vor uns und wartet
darauf, auf dem Testoval bewegt zu werden. Der neue NSX verbindet
quasi die Öko-Phase mit der sportlichen Tradition.
Das ist aber noch nicht alles: Der Neue wird zusätzlich von zwei
weiteren Elektromotoren angetrieben, die an den Vorderrädern
wirken. Die Systemleistung beträgt 573 PS.
Um den Vormarsch des 1.725 kg schweren Sportwagen auch adäquat
zu verzögern, ist der NSX mit einer Carbon-Keramik-Bremse
ausgestattet. Für Sparfüchse soll es noch wahlweise Scheiben aus
Stahl geben.
Das kleine Sportlenkrad mit den Schaltpaddeln für den manuellen
Gangwechsel ragt aus einem fein belederten Armaturenbrett hervor.
Alles honda-typisch sehr sauber verarbeitet.
Hier im Honda-Entwicklungszentrum, zwei Autostunden von Japans
Metropole Tokio entfernt, darf der Tüftler noch Tüftler sein, so
lange er die weiße Entwickler-Uniform samt grün-weißer Honda-Kappe
trägt. Kreativität und Kompetenz sind enorm, die Kleiderordnung
streng.
Einfahrt auf das Oval, Gaspedal gedrückt und schon wird der
Pilot tief in den bequemen Sportsitz mit exzellentem Seitenhalt
gedrückt, Tempo 100 aus dem Stand soll in 3,5 Sekunden erreicht
sein. Das Hybridsystem sorgt für heftigen und vor allem
gleichmäßigen Schub.
Zwischen 1986 und 1989 drehte er endlose Runden auf den
Teststrecken, bis die Herren in weiß beschlossen: Der erste
Mittelmotorsportwagen aus Japan darf raus und Porsche, Ferrari und
Co. das Fürchten lehren.
Wie schon beim NSX-Klassiker soll auch die Neuauflage für
Erfolge im Motorsport sorgen. Die ersten Konzepte sind da bereits
schon einsatzbereit und wurden von den stolzen Honda-Ingenieuren
präsentiert.
Angaben zum Spritverbrauch will Honda noch nicht machen, der NSX
soll aber definitiv weniger schlucken als die Wettbewerber. Rein
elektrisch fährt er allerdings nur ein bis zwei Kilometer. Keine
reine E-Version? Vielleicht doch, denn das Chassis ist dafür
ausgelegt.
Rund 160.000 Euro soll die Neuauflage kosten. Dabei zielt es der
japanische Hightech-Samurai leistungs- und preistechnisch auf Audi
R8, McLaren 540C und Co ab.
Dabei soll der NSX mit vielerlei fahrdynamischen
Ausstattungsschmankerln, wie optionalen Cupreifen zu bestellen
sein. Apropos Bestellung: Der Honda-Händler Ihres Vertrauens dürfte
im Frühjahr 2016 soweit sein.