Elektro-Pick-up mit Camping-Eignung

Tesla zeigt mit dem Cybertruck seinen ersten Elektro-Pick-up. Von außen ist er ganz schön kantig und auch sonst ist er eher grobschlächtig, da schlag- und schussfest. Mit einem Dachzelt soll er alle Voraussetzungen fürs Camping mitbringen.
+++ UPDATE vom 15.4.2020: Im Internet sind nun von einem Fan im Cybertruckforum.com Renderings von einer möglichen Campingversion des Tesla Cybertrucks aufgetaucht. Die Forums-Community ist sich einig: So ein Campingfahrzeug würde auf jeden Fall Anklang finden. Die Zwei-Personen-Version des sogenannten Cybercampers sieht folgendermaßen aus:
Wir sind gespannt, ob sich Tesla davon inspirieren lässt. +++
Cybertruck: Neuvorstellung November 2019
Von der US-Firma Tesla ist man ja bereits gewohnt, dass sie die Dinge etwas anders angehen als andere Automobilhersteller. Die neueste Fahrzeug-Vorstellung von Elon Musk, Chef von Tesla, enttäuscht dabei keineswegs. Seit zwei Jahren deutet er an, dass es einen elektrischen Pick-up geben soll, nun wurde er in Kalifornien präsentiert.
Robust, markant und wie aus einem Science-Fiction-Filmklassiker entsprungen wirkt der Cybertruck von außen. Die Linienführung ist kantig und komplett anders als bei handelsüblichen Pick-ups. Die Karosserie wirkt wie mit Geodreieck gezeichnet.
Bei den Fahrzeugabmessungen jedoch hat Tesla bei einem der beliebtesten Pick-ups der USA abgeschaut, dem Ford F-150. Der Elektro-Pick-up ist 5,86 Meter lang und 1,90 Meter hoch. Die Maße orientieren sich offensichtlich an diesem Ford-Modell.
Cybertruck: 6-Sitzer mit Dachzelt und Outdoor-Küche
Im Inneren bieten sich sechs Sitze für Passagiere an, die Ladefläche dahinter ist 1,98 Meter lang. Den hinteren Teil nennt Tesla Vault, zu deutsch: Bunker. Die Zuladung beträgt laut Tesla 1588 Kilogramm. Sie liegt damit über der Zuladung des Vergleichsmodells von Ford.
Die hintere Ladefläche eignet sich dank ihrer Länge aber nicht nur für den Transport von schwerem Gerät, Bau- und Gartenschutt oder ein paar frisch erlegte Supermarkt-Einkaufstaschen, sondern auch für ein Bett. Mit einem passenden, kantigem Dachzelt, wie auf dem Promotion-Foto, könnte sich der Cybertruck auch als Campingpartner eignen.
Mit knapp zwei Metern Ladefläche könnte das Bett auch für große Menschen groß genug sein. Die Fahrzeugbreite von 2,03 Metern ermöglicht sicherlich genügend Platz, sodass zwei Personen hier nebeneinander übernachten können.
Die Dachzeltkonstruktion ist im geometrischen Dreiecks-Design des restlichen Fahrzeugs gehalten. Der untere Teil könnte eine Metallkonstruktion sein, der obere Teil ein Zeltstoff. Dafür spricht, dass das Dachzelt je nach Bedarf aufklappbar ist. So bleibt der Cypertruck auf der Fahrt windschnittig, wie ein Kantenfahrzeug eben windschnittig sein kann.
Beide Teile (Metall und Stoff) des Dachzelts sind mit mehreren Fenster bestückt. An den Fahrzeugflanken und am Dach befinden sich jeweils große Fenster, sodass im Inneren ein recht luftiger Raumeindruck entstehen müsste. Apropos stehen: Das kann man im Dachzelt wahrscheinlich nicht, doch zum Aufsitzen am Kopfende im Heck sollte es reichen.
Der Cybertruck als Campingmobil kann mit einer kompletten Outdoor-Küche ausgestattet werden. Auf dem Designbild sind am Heck des Fahrzeugs Auszüge unter dem Bett versteckt, die recht viel Arbeitsfläche und Stauraum bieten. Die Konstruktion verschwindet dann während der Fahrt unter der Matratze.
Auf der Beifahrerseite ist ein längerer Möbelblock herausziehbar, der einen Zweiflamm-Kocher mit Spritzschutz beherbergt. Vorstellbar wäre auch, dass diese Kochstelle elektrisch betrieben wird, also mit einem Indukionskochfeld ausgestattet ist. Genügend Strom sollte an sich an Bord vorhanden sein. Denn: Eine weitere Designzeichnung zeigt den Cybertruck mit einem Solardach auf der kompletten Dachfläche. Wäre dieses mit einem Dachzelt kombinierbar, könnte das auf ein besonders autarkes Campingfahrzeug hindeuten.
Die Küche erinnert ein bisschen an den Elektro-Pick-up von Rivian, denn der Cybertruck ist tatsächlich nicht der erste seiner Klasse, der auf Elektroantrieb setzt:
Bislang gibt es nur ein offizielles Tesla-Foto, das den Cybertruck als Campingfahrzeug zeigt – vielleicht auch nur zu Demonstrationszwecken, was möglich sein könnte. Bedenkt man jedoch, wie beliebt Camping derzeit ist, könnte sich der Elektro-Pick-up tatsächlich in diese Richtung entwickeln. So gibt es bereits einen Tesla-Fan, der einen Model S zu einem Campingfahrzeug ausgebaut hat, und auch die E-Mobilität scheint auch für Wohnmobile in die nähere Zukunft zu rücken, bedenkt man Studien wie den Vanlifer Elektro-Camper und die Tatsache, dass es für den Standard-Tesla auch einen Camper-Modus gibt.
Technik: Motoren, Reichweite und Anhängelast
Ausreichend technische Voraussetzungen soll der Tesla Cybertruck mitbringen. Die Reichweite des Elektro-Pick-up beträgt je nach Ausstattungstufe 402 Kilometer, 483 Kilometer oder für weite Ziele geeignete 805 Kilometer. Die Ladetechnik soll mit mehr als 250 Kilowatt möglich sein, so Tesla. Vorausgesetzung sei, dass in Zukunft Ladestationen zur Verfügung stehen, die solche eine Leistung erbringen.
Drei Motorvarianten bringt der Cybertrack mit: Er hat entweder einen Motor und Hinterradantrieb, zwei Motoren und Allradantrieb oder drei Motoren mit Allradantrieb. Die letzte Variante mit drei Motoren soll es in 2,9 Sekunden auf knapp 100 km/h (60 Meilen pro Stunde) schaffen.
Ebenfalls eine wichtiger Faktor bei den Pick-up-Arbeitstieren ist die Anhängelast. Tesla gibt für den Cybertrack 3,4 Tonnen für die einmotorige Variante an, der Drei-Motoren-Allradler soll sogar bis zu 6,3 Tonnen ziehen können.
Der Cybertruck hat in Serie eine adaptive Luftfederung an Bord. Der Pickup hat im Normalzustand eine Bodenfreiheit von 40,6 Zentimetern. Wird er beladen, kann man das Fahrwerk absenken. Dank Luftfederung ist ein Kompressor-Anschluss ebenfalls serienmäßig – perfekt fürs Gummiboot oder SUV-Board.
Für alle Fälle gewappnet
Robust ist das Fahrzeug ebenfalls. Auf der Bühnen-Präsentation in Kalifornien schlug der Tesla-Chefdesigner mit einem Vorschlaghammer auf das Fahrzeug ein. Die Außenhaut des Pick-ups besteht aus gehärtetem Edelstahl, dasselbe Material, das auch schon bei den SpaceX-Raketen eingesetzt wurde. Die Fensterscheiben sollen kugelsicher sein. Dem Live-Test mit Beschuss von tennisball-großen Stahlkugeln während der Fahrzeugpräsentation hielten die Fensterscheiben allerdings nicht Stand. (Details siehe hier.)
Der Preis für den Tesla Cybertruck startet bei 39.900 Dollar, das entspricht etwa 36.050 Euro. Die Zwei-Motoren-Variante kostet 49.900 Dollar (45.085 Euro) und das Top-Modell mit drei Motoren gibt es für 69.900 Dollar (63.155 Euro). Wer autonom im Pick-up fahren möchte, kann optional ein Self-Driving-Paket bestellen, das 7000 Dollar kostet. Ausgeliefern möchte Tesla den Cybertruck ab Ende 2021.