Das wohnmobilfreundliche Winzerdorf

Ein Geheimtipp am Bodensee: Das gemütliche Winzerdorf Hagnau setzt alles daran, seine Gäste zu verwöhnen. Schon mal einen feinen Müller-Thurgau probiert? Zum Glück gibt’s Übernachtungsmöglichkeiten.
Man schrieb das Jahr 1881. Die Reblaus und die beiden Frostjahre zuvor hatten die Bodenseewinzer in Hagnau in eine schlimme Lage gebracht. Auch wenn der neue Jahrgang ein guter zu werden schien, fehlte es an Käufern. Diese hätten sich dem Bier und Schnaps zugewandt, mutmaßten viele. Die Händler nutzten die Situation aus, indem sie immer niedrigere Preise boten.
Als sie für den Wein nur noch 15 Pfennig je Liter zahlen wollten, rief der hiesige Pfarrer Heinrich Hansjakob am 20. Oktober des Jahres zur Gründung eines Vereins auf. Sein Vorschlag wurde bejubelt und prompt umgesetzt. Es war die Geburtsstunde der ersten badischen Winzergenossenschaft, die bewirkte, dass die Preise flugs wieder anzogen und fortan nie mehr einbrachen. 60 Weinbauerfamilien in der fachwerkgeschmückten 1500-Seelen-Gemeinde vertrauen ihr daher bis heute.
Alle Betriebe setzen dabei auf den kontrollierten umweltschonenden Anbau. An den sonnigen Südhanglagen gedeihen exzellente Tropfen: neben den Klassikern wie etwa Müller-Thurgau auch die neu gezüchteten beziehungsweise wiederentdeckten Sorten Regent und Sankt Laurent. Diese und die anderen kann man sowohl im zentral gelegenen, genossenschaftseigenen Winzerhaus als auch in den 14 umliegenden Gasthäusern einer genauen Probe unterziehen. Das durchweg gehobene Speisenangebot wird oft angeführt von Felchen-, Kretzer- oder Zanderfilet.
Hagnau – Öko-Weinberge und Bodensee erwandern
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Rundum gestärkt bietet sich ein Spaziergang durch die Weinberge an. Aber bitte nicht erschrecken, wenn plötzlich zur Abwehr der gefiederten Vielfraße seltsame Tierlaute aus dem Lautsprecher durchs Blattwerk schallen. Von oben bietet sich ein hervorragender Ausblick auf Hagnau, den See, die oft schneebedeckten Schweizer Gipfel und Konstanz.
Wir folgen dem Kamm bis zum Burgunderweg, der in Serpentinen wieder in den Ort zurückführt. Die Aussicht lässt sich beim geruhsamen Abstieg noch eine Weile genießen, während uns die Informationstafeln am Wegrand eine Extraportion Wissen zum Thema Weinbau vermitteln.
Unten angekommen, geht es an der Kirche Sankt Johann Baptist vorbei. Auf dem Bodenseerundwanderweg erreichen wir alsbald wieder den praktisch gelegenen Campingplatz. Der Uferstrecke kann man bis Immenstaad und weiter folgen und dabei herrliche Ausblicke genießen. Tafeln am Wegesrand informieren über den geschützten Auwald. Schiffe bringen Ausflügler ab Hagnau mehrmals täglich hinüber ins schweizerische Altnau oder via Immenstaad nach Romanshorn. Per Fahrrad gelangen sie ins nahe Meersburg. Im dortigen Wein- und Kulturzentrum des Winzervereins sowie auch im Staatlichen Weingut lässt sich die kulinarische Exkursion bei Bedarf dann noch einmal ausgiebig fortsetzen.
Tourist-Information Hagnau Im Hof 1, 88709 Hagnau am Bodensee, Telefon 0 75 32/43 00 43, Fax 0 75 32/43 00 40, E-Mail tourist-info@hagnau.de, www.hagnau.de, www.hagnauer.de
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