VW-Chef Müller zur Batteriefertigung

VW-Chef Matthias Müller stellt sich strikt gegen eine eigene Batterieproduktion des Autobauers, meldet das Handelsblatt.
VW-Konzernchef Matthias Müller erklärte gegenüber dem Handelsblatt deutlich, dass Volkswagen nicht den Bau einer Batteriefabrik plant. „So einen Blödsinn machen wir sicherlich nicht.“ Die Produktion von Batteriezellen sei hochautomatisiert, biete zudem nur wenige Arbeitsplätze und sei „schweineteuer“. Der Konzern schaue sich die gesamte Prozesskette der Batterietechnologie an. Das beginne mit der Förderung von Rohstoffen über deren Verwendung bis hin zur Zellfertigung und dem Bau von Batterien sowie deren Einbau in ein Auto. VW werde noch in diesem Jahr seine Pläne bekanntgeben. „Dann werden wir sehen, inwieweit wir uns in diesem Thema engagieren und letztendlich auch investieren.“
Unabhängigkeit durch eigene Zellproduktion
Vor einigen Monaten war spekuliert worden, VW könnte für mehrere Milliarden Euro eine Batteriezellenproduktion in Niedersachsen errichten. Dies hatte auch die Debatte über eine Zusammenarbeit der Autobauer neu entfacht. Die Hersteller wollen vorbereitet sein, wenn die Nachfrage nach Elektroautos steigt und von Lieferanten aus Südkorea und Japan unabhängiger werden. Experten glauben, dass eine eigene Zellproduktion in Deutschland die Elektromobilität nach vorn bringen könnte.
Zuletzt hatte Daimler Ende 2015 die Fertigung eigener Batteriezellen aufgegeben. Jetzt werden nur noch Batterien aus fremden Zellen gefertigt. US-Wettbewerber Tesla hatte erst vor knapp einem Monat seine Gigafactory in Nevada eröffnet. Dort sollen in Zusammenarbeit mit Panasonic bis 2020 jährlich 500.000 Akkus für Elektrofahrzeuge produziert werden.