VW Touran mit geplatztem Erdgas-Tank
Nachdem an einer Tankstelle ein Erdgas-VW Touran explodiert ist, wurde zunächst der Verkauf von Erdgas eingeschränkt, dann der Rückruf von CNG-Modellen forciert. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft die Ursache für den Tankplatzer ermittelt.
Für den Anfang September 2016 an einer Tankstelle beim Tankvorgang geborstenen Tank eines Erdgas-VW Touran hat die Staatsanwaltschaft jetzt die Ursache ermittelt. Rost am Gastank sei der Grund für den schweren Unfall gewesen. Ein Gutachten habe ergeben, dass der verrostete Behälter dem Druck bei der Betankung nicht standgehalten habe.
Nach dem Tankunfall mit dem Erdgas-Touran hatte VW die damit in Verbindung stehende Rückrufaktion forciert. Wie das „Autohaus“ berichtet hatte, hatte VW seine Partnerbetriebe dazu aufgerufen die Kunden mit betroffenen Fahrzeugen unverzüglich in die Werkstatt bitten.
Leichte Entspannung herrscht hingegen beim Erdgasverkauf. Aral hat bereits seit dem 20. September den Verkauf von Erdgas (CNG) wieder freigegeben. Die Tankstellenbetreiber sollen in Absprache mit ihrem lokalen Gasversorger den Verkauf wieder aufnehmen. Allerdings mit einer Einschränkung: Die Zapfsäulen sollen gesperrt werden. Wer Erdgas tanken möchte, muss das Kassenpersonal informieren.
Weiter kein Erdgas für VW-Modelle
Ausgeschlossen von der Betankung sind die vom Rückruf betroffenen VW-Modelle Caddy, Passat und Touran – unabhängig vom Baujahr. Laut Aral gilt diese Empfehlung, „bis eine gefahrlose Betankung der vom Rückruf betroffenen VW-Fahrzeuge nachweislich wieder möglich ist“.
Die Erdgas-Zapfsäulen werden häufig von Pächtern in Kooperation mit einem lokalen Gasversorger betrieben. In Deutschland gebe es rund 190 Aral-Stationen mit Erdgaszapfsäulen. Zuvor hatte das Branchenmagazin „Motor-Talk“ über den Unfall beim Tanken eines VW Touran Ecofuel berichtet. Bereits im Juli 2016 ist in Schweden ein VW Touran ebenfalls an einer Tankstelle explodiert. Bei dem Unglück wurde ein Mann leicht verletzt, ein Hund starb.
Bereits im Sommer 2016 platzte der Erdgastank eines VW Touran in Schweden. Picture Alliance/TT News Agency
Am vergangenen Freitag war an einer Erdgas-Zapfsäule eines Gasversorgungs-Unternehmens an einer Aral-Tankstelle in Duderstadt in Niedersachsen ein VW Touran beim Tankvorgang explodiert. Aral hatte Tankstelenbetreibern danach empfohlen, den Erdgas-Verkauf bis auf Weiteres einzustellen. Auch Esso, Shell, Total und Jet haben den Pächtern empfohlen, den Verkauf vorerst einzustellen. Damit sind mehr als die Hälfte aller Erdgas-Tankstellen betroffen.
VW-Rückruf von Erdgasautos
Bei VW läuft seit Mai eine Rückrufaktion von Erdgasfahrzeugen. Dabei geht es um die Überprüfung und den Tausch von Gasflaschen. Ende August hatte VW mitgeteilt, die Rückrufe auszuweiten. Betroffen sind insgesamt etwa 36.450 Ecofuel-Fahrzeuge der Modelle Caddy, Passat und Touran der Modell-Jahrgänge 2006 bis 2010. Von den 6.850 in Deutschland zurückgerufenen Touran sind 75 Prozent umgerüstet – knapp 1.000 Autos sind also noch ungeprüft unterwegs. Auch der Unglücks-Touran war von dem Rückruf betroffen, nach Aussage eines VW-Sprechers waren die Gasflaschen noch nicht getauscht worden. Das Auto wurde von der Staatsanwaltschaft sichergestellt. Zur Unglücksursache machte Volkswagen mit Hinweis auf das laufende Verfahren keine Angaben.
Bei dem Unglück in Schweden wurde ein Mann leicht verletzt, ein Hund starb. Picture Alliance/TT News Agency
Nach VW-Angaben könnte bei einigen Fahrzeugen die Außenhaut bei Beschädigungen nicht mehr den nötigen Korrosionsschutz bieten. Sinke die Wandstärke der Gasflaschen durch Korrosion, könne dies zum Bersten eines Gastanks und zu erheblicher Verletzungsgefahr führen. Bis zur Umrüstung sollten betroffene Modelle nur im Benzinbetrieb genutzt werden. Die Besitzer würden direkt von Volkswagen kontaktiert.
Der aktuelle Rückruf ist bereits der zweite: 2013 hatte Volkswagen Erdgasmodelle zurückgerufen: Damals waren jedoch die besonders stark dem Straßenschmutz ausgesetzten, hinteren Gasflaschen Anlass des Rückrufs. Jetzt sind auch die vorderen und mittleren Gasflaschen betroffen. Korrodierte Gasflaschen werden laut VW gegen neue mit einer abriebfesteren Lackierung getauscht.
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