Wohnmobile mit extremem Preisvorteil
Beim Kauf von Sondermodellen lässt sich viel Geld sparen – bei Rabattaktionen ebenso. promobil verrät, welche Reisemobile aktuell günstig zu haben sind.
Sondermodelle von Wohnmobilen tragen meistens Endungen wie "Edition", "Selection" oder "Limited". Sie gibt es dann zu kaufen, wenn das Fahrzeug neu auf den Markt kommt bzw. am Ende seines Lebenszyklus steht, wenn der Hersteller oder das Modell einen runden Geburtstag feiert – oder man dem Fahrzeug einen extra Schub beim Verkauf geben will. Oft sind es Modelle, die sich bereits in der regulären Version gut verkaufen.
In die Sonderedition packen die Hersteller dann nachgefragte Extras mit hinein – wie etwa eine Markise, Leichtmetallfelgen, LED-Lichter oder einen Fernseher. Nicht selten erhält das Sondermodell zusätzlich eine eigene Optik mit einer speziellen Folierung und Editionsschriftzügen, was dem Fahrzeug eine exklusive Note gibt.
Die Hersteller verkaufen das Sondermodell über ihre Händler zu einem günstigeren Preis gegenüber dem regulären Modell mit vergleichbarer Ausstattung. So hat der Kunde zum einen den Vorteil, dass er beim Sondermodell Geld spart. Zum anderen hat er weniger Aufwand, weil er bei einem für ihn maßgeschneiderten Sondermodell im Idealfall keine oder nur ganz wenige aufpreispflichtige Extras dazu konfigurieren muss.
Sondermodelle 2024 in der Übersicht
Manche Sondermodelle sind nur kurz auf dem Markt, andere laufen über mehrere Jahre. promobil stellt die aktuellen Modelle vor.
Knaus Van TI Plus Platinum Selection
Der Van TI Plus ist ein kompakter Teilintegrierter von Knaus auf VW-Crafter-Basis. Er ist in zwei Grundrissen erhältlich: als 650 MEG mit Einzelbetten und als etwas längerer 700 LF mit französischem Bett. Der kürzere 650 MEG besitzt ein vom Wohnraum abgetrenntes Bad mit Schwenkwand auf der linken Fahrzeugseite, im 700 LF ist der Waschtisch in den Wohnraum integriert, Dusche und Toilette befinden sich hinten links in der Ecke.
- Mehrwert: Schon von außen ist das Platinum-Selection-Sondermodell mit seiner grauen Metallic-Lackierung des Fahrerhauses, den 17"-Leichtmetallfelgen und dem Platinum- Selection-Schriftzug zu erkennen. Eine zweite Tür für die Heckgarage und eine Markise ist inklusive, die Tür in den Wohnraum besitzt zusätzlich ein Fenster, das beim regulären Modell fehlt. Innen gibt es beispielsweise eine Klimaanlage für das Cockpit und ein TV-Gerät über der Sitzgruppe ohne Aufpreis.
- Preisvorteil laut Hersteller: bis zu 18.653 Euro
- Weitere Sondermodelle von Knaus: Tourer Vansation (T), Van Wave Vansation (T), Van TI Vansation (T), Sky TI Platinum Selection (T), Boxlife Pro 60 Years (C), Tourer CUVision (T)
Pössl Summit Shine 600 R Plus
Pössl hat unter dem Begriff "Plus" verschiedene Campingbus-Modelle mit einer umfangreicheren Ausstattung als vergleichbare Fahrzeuge zusammengefasst. Zu den Plus-Modellen gehört unter anderem der 6-Meter-Kastenwagen Summit Shine 600 R. Er hat ein Quer-Doppelbett im Heck, einen zum Raumbad erweiterbaren Sanitärbereich, erkennbar am R im Modellnamen, und ein Lichtkonzept mit speziellen Spots und umlaufenden LED-Streifen an den Hängeschränken.
- Mehrwert: Beim Plus-Modell bildet ein Citroën Jumper bzw. Peugeot Boxer mit 140-PS-Motor (statt 120 PS) die Basis. Im Fahrerhaus sind Details wie ein Lederlenkrad, die Verdunklung sowie elektrisch verstell- und beheizbare Rückspiegel bereits inklusive. Im Wohnbereich kommen unter anderem zusätzliche USB-Ladeanschlüsse mit dazu. Insgesamt liegt der größte Mehrwert bei den Plus-Modellen in der besseren Motorisierung.
- Preisvorteil laut Hersteller: 9.942 Euro
- Weitere Sondermodelle von Pössl: Mehrere 6-Meter-Campingbusse der 2-Win- bzw. Summit-Baureihe
Hymer B-Klasse Modern Comfort I White Line
Für die Integrierten-Version der B-Klasse Modern Comfort dient ein Mercedes-Sprinter als Basis. Beim regulären Modell sind drei verschiedene Grundrisse erhältlich: zwei mit 6,99 Meter und einer mit 7,19 Meter Länge. Alle drei kommen mit einer L-Sitzgruppe und Hubbett im Bug. Im Heck sind Quer- oder Einzelbetten möglich, das Bad gibt’s, je nach Modell, als Komfort- oder Raumbadlösung. Der Doppelboden beherbergt unter anderem den 180 Liter fassenden Frischwassertank.
- Mehrwert: Von der White-Line-Sonderedition sind im Gegensatz zum regulären Modell nur zwei Grundrisse erhältlich: einer mit 6,99 Metern Länge und Querbett, der andere mit 7,19 Metern Länge und Einzelbetten. Beide Varianten kommen serienmäßig mit 170 PS (statt 150) und Automatikgetriebe. 16"-Leichtmetallfelgen, Chrom-Applikationen und eine Markise sind ebenfalls bereits inklusive. Im Inneren gibt’s unter anderem zusätzlichen Stauraum in der Sitzgruppe, extra Steckdosen und einen 32"-Fernseher samt Sat-Anlage. Die White-Line-Sonderedition ist im Gegensatz zum regulären Modell nur als 4,33-Tonnen-Version erhältlich.
- Preisvorteil laut Hersteller: bis 9.625 Euro
- Weitere Sondermodelle von Hymer: B-Klasse Modern Comfort T White Line (T), Exsis-I 580 Pure (I), Exsis-T 580 Pure (T), ML-T Xperience (T), ML-T Cross Over (T), Grand Canyon S Cross Over (C), Free S Campus (C), Free 600 Campus (C), Free Blue Evolution (C)
Bürstner Lineo T 690 G IC-Line
Die kompakte TI-Baureihe Lineo T von Bürstner basiert auf dem Ford Transit und ist in vier verschiedenen Grundrissvarianten zwischen sechs und sieben Metern Länge erhältlich. In der Variante 690 G ist der Lineo T sieben Meter lang und hat Einzelbetten im Heck, ein Variobad mit Schwenkwand und eine Küche mit großem 133-Liter-Kühlschrank. Die Einzelbetten im Heck können optional mit einem zusätzlichen Matratzenteil zu einem Doppelbett erweitert werden.
- Mehrwert: Beim Sondermodell IC-Line der Intercaravaning-Gruppe ist ein 155-PS-Motor (130 sind beim regulären Modell Serie) bereits inklusive, außerdem mehrere Pakete, die unter anderem eine Rückfahrkamera, Alufelgen und verschiedene Assistenzsysteme enthalten. Auch eine Markise und eine spezielle Außenbeklebung sind dabei. Im Innenraum gibt’s unter anderem die oben erwähnte Betterweiterung und ein großes Sonnenfenster mit dazu, außerdem eine Gasflaschen-Umschaltanlage mit Crash Protection.
- Preisvorteil laut Intercaravaning: 7.008 Euro
- Weitere Sondermodelle von Intercaravaning: Knaus Live I 650 MEG IC-Line (I)
Adria Twin Supreme 640 SGX Edition
Seine Premium-Kastenwagenbaureihe Twin Supreme hat Adria für 2025 deutlich überarbeitet. Neu sind unter anderem das Material und das Design der Möbel. Die Hängeschränke sollen zukünftig mehr Volumen besitzen, ein Panoramadachfenster über dem Fahrerhaus ist serienmäßig an Bord. In der Version Twin Supreme 640 SGX kommt der Bus mit einem Hubbett im Heck, auf dem zwei erwachsene Personen längs nebeneinander schlafen können.
- Mehrwert: Als Editionsmodell, das ab sofort bestellt werden kann, kommt der neue Twin Supreme 640 SGX mit dem kräftigen 180-PS-Motor, Automatikgetriebe und dem Maxi-Chassis des runderneuerten Fiat Ducato. Leichtmetallfelgen, LED-Frontscheinwerfer und eine Markise sind ebenfalls mit an Bord, außerdem gehören eine Rückfahrkamera und ein 10"-Naviceiver zur Ausstattung. Und sogar eine Solaranlage packt Adria ab Werk mit dazu.
- Preisvorteil laut Hersteller: 12.413 Euro
- Weitere Sondermodelle von Adria: Twin Supreme 640 SLB Edition (C)
Wodurch zeichnen sich Sondermodelle aus?
Die Laufzeiten von Sondermodellen sind unterschiedlich. Manche sind nur wenige Monate auf dem Markt und teilweise auf bestimmte Stückzahlen limitiert. Andere Sondermodelle sind so erfolgreich, dass die Hersteller sie über mehrere Jahre im Portfolio lassen – wie etwa die 60-Years-Editionsmodelle von Knaus. Zu ihrem 60-Jahre-Jubiläum brachte die Marke erste 60-Years-Editionsfahrzeuge auf den Markt, aktuell ist mit dem Campingbus Boxlife Pro 60 Years immer noch ein Sondermodell erhältlich. Manche langlebigen Sondermodelle werden sogar zu einer Art Ausstattungslinie – wie etwa die Edition-Pepper-Modelle von Weinsberg. Sie sind 2016 eingeführt worden und aktuell immer noch zu haben. Die Pepper-Teilintegrierten und -Campingbusse stehen bei Weinsberg für gut ausgestattete Fahrzeuge zu einem attraktiven Komplettpreis.
Bei Sondermodellen verzichten sowohl Hersteller als auch Händler in der Regel auf einen Teil ihrer Gewinnmarge. Dafür haben die Hersteller den Vorteil, dass sie die meist identisch ausgestatteten Fahrzeuge in großen Stückzahlen über ihre Produktionsanlagen laufen lassen können. Händler wiederum ordern von Sondermodellen nicht nur ein, sondern oft gleich mehrere Fahrzeuge und machen die geringere Gewinnmarge beim einzelnen Fahrzeug über mehr verkaufte Einheiten wieder wett. Probleme können beim Händler lediglich dann auftreten, wenn sich Sondermodelle so gut verkaufen, dass die regulären Modelle zum Ladenhüter werden.
Besteht bei Sondermodellen immer ein Preisvorteil?
Nicht für jedes Sonder- bzw. Editionsmodell gilt allerdings, dass der Kunde ein gut ausgestattetes Mobil zu einem attraktiven Komplettpreis bekommt. So hat VW die letzten 1.500 Fahrzeuge seines Campingbus-Klassikers California T6.1, die für den deutschen Markt produziert wurden, mit einem Last-Edition-Label versehen. Im Preis bzw. der Ausstattung unterscheiden sich diese Fahrzeuge nicht von den anderen California-Modellen auf T6.1. Das Editions-Label gibt dem Besitzer vielmehr das Gefühl, zu einem exklusiven Kundenkreis zu gehören.
Ebenfalls gut zu wissen: Kunden, die sich für ein Sondermodell interessieren, sollten sich Angaben zur Preisersparnis gegenüber dem regulären Modell mit vergleichbarer Ausstattung – mit der die Hersteller gerne werben – genau anschauen. Teilweise werden die aufpreispflichtigen Extras zur Errechnung der Ersparnis einzeln addiert, um auf einen möglichst hohen Betrag zu kommen. Nicht selten sind diese Extras aber auch in einem Paket erhältlich, das ebenfalls eine Ersparnis bringt. Am besten, man rechnet die beiden Optionen – Sondermodell versus reguläres Modell mit entsprechenden Paketen – für sich selbst durch. Meistens hat das Sondermodell allerdings das größere Sparpotenzial.
Sondermodelle von Intercaravaning
In der Regel sind es die Hersteller, die entscheiden, von welchen Fahrzeugen es ein Sondermodell gibt. Teilweise haben aber auch Händler eigene Sondermodelle im Programm. Der Händlerverbund Intercaravaning beispielsweise bietet sogenannte IC-Line-Sondermodelle von bestimmten Fahrzeugen an. In Abstimmung mit den Kooperationspartnern auf Herstellerseite legt Intercaravaning fest, welche IC-Line-Sondermodelle es gibt. "Wir arbeiten hier nicht gegen, sondern mit den Herstellern", betont Andreas Schöneberger, Marken- und Fahrzeugmanager bei Intercaravaning. Das bedeutet: Hat ein Hersteller von einem bestimmten Modell bereits ein eigenes Sondermodell auf dem Markt, dann bringt Intercaravaning kein IC-Line-Modell vom selben Fahrzeug. Die eigenen Intercaravaning-Editionen sollen Sondermodelle der Hersteller vielmehr sinnvoll ergänzen.
Auf was legt Intercaravaning bei der Ausstattung seiner Sondermodelle Wert? "Sie müssen vor allem praxistauglich sein", gibt Schöneberger zu verstehen. Das heißt: Unnötige Ausstattung, die der Kunde nicht wünscht und die den Preis nur unnötig nach oben treiben würde, bleibt draußen. Teilweise bekommen die IC-Line-Modelle eigene Außenbeklebungen – wie beispielsweise der Bürstner Lineo T, den Intercaravaning aktuell als eigenes Sondermodell im Programm hat.
Durch seine Größe – zu Intercaravaning gehören in Deutschland knapp 40, europaweit über 45 Händler – kann der Verbund große Mengen an Fahrzeugen bei den Herstellern abnehmen und den entstehenden Preisvorteil bei seinen Sondermodellen an die Kundschaft weitergeben.
Sondermodell des Caravan Center Burmeister
Es ist allerdings nicht immer die Preisersparnis, die ein Sondermodell für Kunden besonders attraktiv macht. Manche Sondermodelle zeichnen sich durch eine besonders exklusive und individuelle Ausstattung aus. So bietet etwa das Caravan Center Burmeister aus Ludwigshafen am Bodensee mit dem eigenen, Zebra genannten Modell eine Sonderedition des Hymer Grand Canyon S an. Der Campingbus auf Sprinter-Basis ist auf 20 Fahrzeuge limitiert und auf den Einsatz abseits befestigter Straßen getrimmt. Allradantrieb, Offroadfelgen mit Allterrain-Bereifung und Zusatzscheinwerfer gehören beim Zebra-Sondermodell zur Ausstattung, die Optik ist exklusiv. So viel Individualität hat ihren Preis. Das Sondermodell von Burmeister ist ab 129.890 Euro zu haben.
Weitere Möglichkeiten zum Sparen
Zurück zum Thema Preisersparnis: Neben Sondermodellen sind auch Rabatte auf regulär ausgestattete Fahrzeuge eine gute Möglichkeit, Geld beim Wohnmobilkauf zu sparen. Aktuell stehen die Zeichen dafür ausgesprochen gut, wie Kai Dhonau, Präsident des Deutschen Caravaning Handels-Verbandes (DCHV), im Interview bestätigt. Das liegt zum einen am bevorstehenden Modelljahreswechsel, der jedes Jahr zum Caravan Salon Ende August/Anfang September stattfindet.
Vor allem bei Modellen, bei denen ein Nachfolger mit einer geänderten Ausstattung angekündigt ist, sind größere Preisabschläge möglich. Zum anderen sind die Zeiten von Lieferengpässen, wie sie während der Coronazeit bestanden, vorbei. Die Händler haben aktuell eher zu viele als zu wenige Fahrzeuge bei sich auf dem Hof stehen. Neben Neufahrzeugen sind das oft auch junge Gebrauchtfahrzeuge aus Vermietungsflotten. Mit etwas Verhandlungsgeschick lässt sich als Kunde aktuell ein gutes Geschäft machen.
Manchmal ist dieses Verhandlungsgeschick gar nicht notwendig – wenn beispielsweise Hersteller von sich aus mit Rabattaktionen für Preisnachlässe sorgen. So bietet Hobby seinen Campingbus Maxia Van 680 DT zur Markteinführung mit einem Preisnachlass von 20.000 Euro an (69.750 statt 89.750 Euro). Für das TI-Modell Optima Ontour Edition F auf Ducato-Basis gibt es 9.000 Euro Preisnachlass. Beide Aktionen laufen laut Hobby mindestens bis zum Caravan Salon in diesem Jahr. Bei den kürzlich abgelaufenen "Champions Deals" von Knaus und Weinsberg gab es bis zu 6.000 Euro Rabatt auf Wohnmobile und Campingbusse.
Teilweise reduzieren Hersteller ihre Preise sogar dauerhaft. So hat Karman für das Modelljahr 2025 sinkende Preise für seinen Kompaktcamper Duncan und den Kastenwagen Davis angekündigt. Und auch bei Forster, wie Karmann eine Marke von Eura Mobil, sollen für die kommende Saison die Preise fallen.
Traditionell sind Messen wie der Caravan Salon oder die CMT gute Gelegenheiten, um beim Wohnmobilkauf zu sparen. Kaufinteressierte sollten allerdings im Hinterkopf behalten, dass sie ihr Messe-Schnäppchen nicht immer beim Händler in der Nähe machen. Der Preisvorteil, der sich bei einem weit entfernten Händler ergibt, kann sich unter Umständen relativieren, wenn es um den anschließenden Service oder Reparaturen geht. Deshalb gut prüfen, ob ein Kauf beim Händler vor Ort – gegebenenfalls mit etwas weniger Rabatt – in Summe nicht die bessere Alternative ist.
Nachgefragt
... bei Kai Dhonau, Präsident Deutscher Caravaning Handels-Verband e. V. (DCHV)
Herr Dhonau, Sondermodelle sind für den Kunden sehr attraktiv, weil er ein gut ausgestattetes Fahrzeug zu einem attraktiven Preis bekommt. Sind sie auch für den Händler im Verkauf attraktiv?Im Großen und Ganzen schon, weil es sich bei Sondermodellen um Fahrzeuge mit geringer Varianz handelt. Das heißt, wenn ich mir als Händler drei, vier oder fünf Fahrzeuge bestelle, habe ich gute Chancen, dass diese dann auch alle verkauft werden.
Bestellen die Händler Sondermodelle in größeren Stückzahlen als reguläre Modelle?Ja, Sondermodelle werden oft in größeren Stückzahlen bestellt. Da die Gewinnmargen bei Sondermodellen meist geringer sind – sowohl für den Händler als auch für den Hersteller –, müssen die Händler von diesen mehr Stückzahlen verkaufen.
In der Regel bringen Hersteller ein bestimmtes Sondermodell auf den Markt, teilweise aber auch Händler – wie etwa die Intercaravaning-Gruppe mit ihren IC-Line-Modellen. Gibt es auch andere Händler bzw. Händlergruppen, die Sondereditionen initiieren und in ihr Sortiment aufnehmen?Teilweise bieten auch kleinere Händler- bzw. Händlergruppen ihre eigenen Sondermodelle an. Viele dieser Sondermodelle zielen weniger auf einen günstigen Preis ab als vielmehr auf eine individuelle Ausstattung – etwa in Form von Lederbezügen, besonderen Felgen oder einer speziellen Folierung. Denn viele Kundinnen und Kunden wollen ihr ganz persönliches Wunschfahrzeug.
Thema Rabatte: Der Modelljahreswechsel von 2024 zu 2025 steht an. Ist für Kunden jetzt ein guter Zeitpunkt, um beim Wohnmobilkauf zu sparen?Auf jeden Fall. Aktuell werden die Ausstellungswagen gewechselt. Wer jetzt eine gewisse Kompromissbereitschaft mitbringt und sagt: "Das Modell, das aktuell bei meinem Händler steht, das gefällt mir", der kann einiges sparen.
Die Höfe der Händler sind aktuell gut gefüllt. Begünstigt das zusätzlich die Chancen auf Preisnachlässe?Natürlich. Die Händler wollen nicht mit hohen Beständen zum Caravan Salon Ende August nach Düsseldorf gehen. Neben preisgünstigen Neufahrzeugen gibt es aktuell auch einige Gebrauchtwagen aus Mietflotten, die auf den Abverkauf warten und zu attraktiven Preisen erhältlich sind.
In welcher Höhe sind Rabatte möglich?Da ist keine pauschale Aussage möglich. Es gibt gängige Modelle, bei denen gibt es vielleicht drei Prozent Skonto. Ganz vereinzelt sind aber auch Fahrzeuge dabei, bei denen bis zu 20 Prozent Nachlass gegeben werden. Das hängt stark vom jeweiligen Fahrzeug ab.
Viele Rabattaktionen sind zeitlich begrenzt. Wie stehen die Chancen, dass Kunden auch nach Ablauf des Rabattzeitraums beim Kauf noch den günstigeren Preis bekommen?Oft handelt es sich bei den Rabattaktionen um Zeiträume, die von den Herstellern vorgegeben werden. Die Händler bekommen dann Zuschüsse für genau diesen Zeitraum und müssen per Kaufvertrag nachweisen, dass der Vertrag auch genau dann zustande gekommen ist. Ist der Zeitraum vorbei, dann kann der Händler auch leider den Preisnachlass nicht mehr weitergeben.
Was raten Sie Kunden: Besser beim Händler in der Nähe zu einem etwas höheren Preis kaufen – oder weiter weg, wo es eventuell mehr Preisnachlass gibt?Ich würde auf jeden Fall zuerst mit dem Händler in der Nähe sprechen, als irgendwo ein vermeintliches Schnäppchen zu machen, das man womöglich gar nicht live gesehen hat – und im Anschluss an den Kauf eventuell auch nicht den Service bekommt, den man als Kunde erwartet.
Falls ein Händler beim Fahrzeug selbst keinen Rabatt gibt: Welche Möglichkeiten hat ein Kunde noch, um für sich ein gutes Geschäft zu machen?Über Nachlässe beim Zubehör lässt sich oft noch etwas machen, zum Beispiel bei einer Solaranlage oder eine Lithium-Batterie. Hier hat der Händler oft noch Spielraum. Als Mittel der Kundenbindung geben Händler ihren Kunden oft auch Gutscheine für Inspektionen oder Dichtigkeitsprüfungen mit, die dem Werterhalt des Fahrzeugs dienen. Beliebt sind auch Reparaturkostenversicherungen. Hier erhält der Kunde eine Anschlussversicherung über ein oder mehrere Jahre, die ihn nach Ablauf der Garantiezeit gegen hohe Reparaturkosten absichert.