Campingurlaub in der sonnenreichsten Ecke Dänemarks

Malerische Hafenstädtchen, weite, feine Sandstrände und so viel Sonne wie sonst nirgendwo in Dänemark: Bornholm ist eine Insel zum Verlieben. Eine Reise zu idyllischen Augenblicken und zu Menschen, die hier neu durchstarten.
Lust auf einen Sanddorn-Smoothie? Hier gibt’s den besten und wahrscheinlich einzigen auf der Insel. Nexø ist ein kleines Städtchen im ruhigen Südosten von Bornholm – und weit draußen liegt der Hofladen von Camilla und Mads Meisner. Man muss ihn schon suchen, aber wenn man ihn gefunden hat, erlebt man dort zwei interessante Menschen, die ihren Weg gefunden haben. Sie betreiben hier mit Liebe und Leidenschaft eine Sanddorn-Farm.
Die Marmelade schmeckt ganz großartig, es gibt Saft, Gin, Bier, Müsli-Flocken – alles mit Sanddorn gemacht. "Høstet" heißt der Laden der beiden Jungunternehmer, was auf Deutsch so viel wie "geerntet" bedeutet. Camilla und Mads sind nicht mehr ganz jung und hatten schon ein paar interessante Manager-Jobs. Vor neun Jahren haben sich die beiden in Bornholm verliebt – und sich gefragt, ob alles richtig läuft in ihrem Leben. Sie kündigten ihre Jobs und sind hier neu durchgestartet.
Bornholm ist aber auch eine Insel zum Verlieben – sie liegt vor der Südküste Schwedens und näher an Rügen als am dänischen Festland. Eine Steininsel, die Wärme speichert, dadurch herrscht ein anderes Mikroklima als sonst in Dänemark.
Feigen wachsen hier, Birnen, Pfirsiche und sogar Wein wird angebaut. Ein Bummel durch die romantischen Städtchen wie Gudhjem oder Svaneke ist ein Genuss – und Svaneke an der Ostküste zählt die meisten Sonnenstunden in ganz Dänemark. Im Süden gibt es weiße, feine Sandstrände beim Städtchen Dueodde, gleich mehrere schöne Campingplätze und über 230 Kilometer Fahrradwege.
Tour über die Insel
Bei unserer Tour über die Insel begegnen wir immer wieder auch spannenden Geschichten. Mal aus der Vergangenheit, zum Beispiel ganz oben im Norden am Hammershus, der größten Burgruine Skandinaviens. Man landet schnell im frühen Mittelalter und erkennt, dass es im Lauf der Jahrhunderte hier nicht immer so friedlich war – Bornholm war begehrt bei den Mächtigen der Region. Die Insel war mal schwedisch, mal dänisch. Bischöfliche und königliche Truppen stritten sich, und auch die Hanseaten aus Lübeck mischten im 16. Jahrhundert mit. Die Burg liegt malerisch auf einer Klippe, 74 Meter hoch über dem Meer. Im vergangenen Frühjahr wurde dort ein modernes Besucherzentrum eröffnet, von dem aus man einen guten Ausblick auf die Anlage hat.
Manchmal kommen die interessanten Geschichten aber auch aus dem Alltag heute. Bei einer Inselrundfahrt zum Beispiel erzählt der Guide Klaus, ein Deutscher, der seit ein paar Jahren hier seinen Ruhestand genießt, dass das Leben auf Bornholm auch sehr modern sein kann. Auf der gesamten Insel gibt es schnelles Internet. Bezahlung, auch für Kleinbeträge, per Kreditkarte oder Handy sind völlig normal. Es gibt für jeden Bürger ein elektronisches Postfach, alle Kommunikation mit Behörden, mit der Gemeinde, mit Ärzten läuft schon längst elektronisch.
Vielleicht liegt es an der guten Luft auf Bornholm, am besonderen Licht, an den schnell ziehenden Wolken – oder an der Ruhe und Gelassenheit, die man überall auf der Insel spürt. Immer wieder begegnen wir bei unserer Tour über die Insel interessanten Menschen, die hier ein neues Leben begonnen haben. Da ist zum Beispiel Vera aus Deutschland, die mit Freunden einen Öko-Hof betreibt, auf dem sie mit Permakultur-Feldern experimentiert. Wir lernen sie kennen als Naturführerin bei einer Wanderung, bei der wir wilde Kräuter sammeln. Das Abendessen damit bereiten wir im Gaarden, dem "Bornholmer Esskulturzentrum" in der Nähe von Gudhjem, in dem Einheimische, Urlauber und oft auch Schulklassen gemeinsam gut und kreativ kochen.
Interessant ist auch ein Besuch in der Lykkelund Gedemejeri, einer Ziegenfarm mit angeschlossener Molkerei, die Lene und Lene gegründet haben. Zwei Freundinnen, die eine aus Schottland, die andere aus Bornholm. Vor zwei Jahren haben sie die Ziegenfarm im Inselinneren eröffnet, dazu ein Café und einen Käsehandel. Sie alle sind sehr erfolgreich, freuen sich über Besuch und zeigen mit Begeisterung ihr Projekt und ihre Produkte.
Übrigens: Bornholmer nennt man nicht nur die freundlichen Menschen auf der Insel, Bornholmer sind auch die goldgelb geräucherten Heringe, die man überall, oft noch warm aus dem Räucherofen, serviert bekommt.
Unsere besten Räucherfische haben wir bei der "Røgeri" im wunderschönen Städtchen Svaneke gegessen. Im Idealfall sitzt man dann direkt vor der Räucherei oder an den Klippen, schaut den Möwen zu und genießt. Ein bisschen grobes Salz dazu, vielleicht ein Stück Brot, das ist es. Es braucht nicht viel für einen glücklichen Urlaubs-Augenblick auf Bornholm.
Die Fähre
Von Rügen nach Bornholm: Die Überfahrt mit der Fähre ist schon mal das erste Vergnügen einer Bornholm-Reise: Erstmals bietet die Reederei Bornholmslinjen eine ganzjährige Direktverbindung zwischen Deutschland und der Inselhauptstadt Rønne an. Drei Mal pro Woche verkehrt die neue Kombi-Fähre "Hammershus” von Sassnitz auf Rügen in drei Stunden und 20 Minuten auf die Insel. Tickets kann man online buchen unter www.bornholmslinjen.de
Information
Auf der Internetseite des Dänischen Verkehrsamts "Visit Denmark" finden Sie kompakt viele Informationen und Tipps für die Insel. Auf der Website von Bornholm-Tourismus gibt es einen ausführlichen Online-Reiseführer. Hier die Web-Adressen: www.visitdenmark.de, www.bornholm.info/de
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