Erste Vermietung von E-Campingbussen
Das Münchner Start-up Zero Campers vermietet als erste Firma in Deutschland 100% elektrische Campingbusse. Die vollausgestatteten Vans auf Basis des Citroëns ë-Spacetourer Business Lounge mit 75 kWh sollen eine elektrische Reichweite von bis zu 330 Kilometern haben.
Urlaub mit dem Wohnmobil oder Camper wird immer beliebter. Und gleichzeitig steht die Frage im Raum: Wie nachhaltig ist Campen eigentlich? Klar, der ökologische Fußabdruck ist bei einer Campingreise weitaus kleiner als bei einer Flugreise. Doch das reichte den beiden Gründern von Zero Campers Tobias Wagner und Werner Hoffmann nicht aus.
Nachhaltiger Campingurlaub dank Elektromobilität
Da die Elektromobilität jeden Tag mehr an Bedeutung gewinnt und der Camping-Boom nach wie vor ungebrochen ist, entwickelten die beiden die Idee eines vollelektrischen Campervans. "Für uns ist ein elektrischer Camper die perfekte Kombination aus Spaß, Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit", sagen die beiden. Dabei spricht Tobias Wagner aus Erfahrung. Er selbst tingelt bereits seit zwei Jahren in einem elektrobetriebenen Van auf Basis eines Nissans eNV 200 durch die Gegend.
Fakten zu den elektrischen Vans
Ab Mai 2021 bietet Zero Campers zwei Fahrzeuge auf Basis des Citroën ë-Spacetourer Business Lounge mit 75 kWh zur Vermietung an. Der Van hat drei Sitz- und zwei Schlafplätze. Auf Wunsch können KundInnen noch ein Dachzelt und somit zwei weitere Schlafplätze dazu buchen. Auch ein weiterer Sitz lässt sich einbauen, damit vier Personen im Van mitfahren können.
In puncto Reichweite müssen sich die MieterInnen allerdings eher auf Nahziele oder aufs Reisen in Etappen einstellen. "Auf der Landstraße kommt man tatsächlich rund 300 Kilometer weit. Auf der Autobahn sind eher 200 Kilometer realistisch. Da kommt es sehr auf die gefahrene Geschwindigkeit an", erklärt Tobias Wagner.
Batterie aufladen
Ist die Batterie leer, lässt sie sich per DC-Schnellladung innerhalb von 30 bis 45 Minuten wieder auf 80 Prozent aufladen. Wer bei Zero Campers einen Van bucht, bekommt vor der Übergabe einen Login zur EnBW Mobility+ App und damit kostenfreien Zugang zu über 150.000 öffentlichen Ladepunkten. Die App zeigt Ladestationen der Umgebung an, die man via Smartphone direkt freischalten kann.
Langsamer funktioniert das Laden über die normalen Schuko-Steckdosen auf dem Stell- oder Campingplatz. Hier sollte die Batterie spätestens über Nacht wieder vollständig aufgeladen sein.
Die Camping-Ausstattung
Ausgebaut werden die Vans von Zero Campers von easygoinc in Österreich, die ebenfalls Wert auf Nachhaltigkeit legen. Die Campingbusse haben einen Heckauszug, in dem sich Platz für Kleidung und Zubehör befindet. Auch die Küche mit kleinem Spülbecken und Induktionskocher kommt hier unter. "Wir haben bewusst auf Gas im Camper verzichtet, weil wir keine fossilen Brennstoffe benutzen wollten", sagt Tobias Wagner.
Außerdem lässt sich ein Doppelbett im Van bauen, es gibt einen Klapptisch und die beiden Vordersitze sind drehbar. Als Stauboxen verwendet Zero Campers Euroboxen. Wer also einen Zero Camper bucht, nimmt die Boxen aus dem Camper mit in die Wohnung, packt dort alle Sachen ein und verstaut sie dann wieder im Van. Und schon ist fertig gepackt.
Mietkosten
Die Preise für einen Zero Camper beginnen ab 95 Euro pro Tag und 0,30 Euro pro gefahrenem Kilometer. Da im Mietpreis bereits die Kosten für die öffentlichen Ladevorgänge enthalten sind, entfallen im Vergleich zu normalen Campern mit Dieselmotor sozusagen die Spritkosten. Und somit ist der Gesamt-Mietpreis durchaus attraktiv.
Praktisch: Mit im Mietpreis enthalten sind Bettzeug, Koch- und Essgeschirr.
Für wen eignet sich ein Elektro-Camper?
"Für jeden", lautet klar die Antwort von Hoffman und Wagner. "Unsere Vans eignen sich für alle, die einen nachhaltigen Urlaub ohne Emissionen erleben wollen und für Menschen, die einfach mal Elektromobilität für sich ausprobieren wollen."
Zukunft der Fahrzeugflotte
Zu einem späteren Zeitpunkt sollen laut den Geschäftsführern weitere Modelle, wie etwa der Mercedes EQV, die Fahrzeugflotte erweitern. Außerdem sind für die Zukunft auch Vans mit Aufstelldach für die Vermietung angedacht.