BMW-Scheunenfund
Das muss man sich mal vorstellen: Da bestellt jemand 11 BMW 5er und stellt sie weg. Ist 1994 so passiert. In Bulgarien. Jetzt sollen die E34 verkauft werden.
Mitarbeiter einer Rostschutzfirma aus Sofia haben im 100 Kilometer südlich gelegenen Blagoewgrad elf BMW 5er E34 entdeckt, fotografiert und auf Facebook gepostet. In den Kommentaren melden sich schnell Kaufinteressenten aus mehreren Ländern, gerüchtehalber will der Besitzer eher nicht verkaufen. Unerkannt bleiben möchte er auch.
Geheimnsivolle Geschichten um E34-5er
Ein Facebook-Kommentator nennt einen Namen: Dr. Alexander Germanov hieße der Besitzer, schreibt ein Edis Shaben. Er hat auch eine These zur Historie der Autos: Nikolay Tadarukov, Agrarminister der 39. Nationalversammlung habe die Autos für die Mitglieder der 39. Nationalversammlung gekauft. Irgendetwas habe jedoch nicht geklappt und so habe Tadarukov die Halle gekauft, leergeräumt und die Autos hineingestellt. Ein anderer Nutzer meint zu wissen, dass die Politiker lieber Mercedes gefahren und die BMW deshalb unbenutzt geblieben seien.
Kilometerstand: Zwischen 4 und 8
Eine andere These geht davon aus, dass eine der ersten bulgarischen Autovermietungen die Autos gekauft und dann doch nicht benutzt habe. Dass sie nicht benutzt wurden, steht fest: zwischen 4 und 8 Kilometern seien die Limousinen gelaufen, berichtet ein Mitarbeiter der Firma Center za borba s razhdata (Anti-Rost-Zentrum).
Während der Standzeit soll ein BMW-Händler regelmäßig das Öl gewechselt haben. Tatsächlich ist auf einem der Fotos ein Ölwechselzettel zu sehen, auf dem 2003 der letzte Ölwechsel vermerkt ist. Mysteriöse Geschichten haben dem Wert eines Autos jedenfalls noch nie geschadet. Für 15.000 Euro pro Auto sollen die 5er nun verkauft werden. Abgesehen von den Stories, die sich um sie ranken wie die Spinnweben um die Fahrwerksteile, sind vor allem die Innenräume Zeitkapseln für eine längst vergangene Ära, die noch gar nicht so lange her ist.