Import-Exoten bei Mobile.de
Von der Masse abheben? Das geht am besten mit Feinschmecker-Autos à la Ford Crown Victoria, Plymouth Prowler oder Volvo 780! Auf Mobile.de finden sich einige Modelle in jeder Preisklasse, die nie offiziell nach Deutschland kamen.
Der Online-Parkplatz ist die wohl beste Erfindung, seit es Gebrauchtwagen-Börsen im Internet gibt. Hier befinden sich oft echte Exoten und die wahren Liebhaberautos. Und bei einigen bestimmt auch einige Exemplare der folgenden Import-Exoten, die bei Portalen wie Mobile.de das Salz in der ansonsten recht monotonen Gebrauchtwagen-Suppe sind.
Ford Crown Victoria
Es gibt wohl kaum einen Hollywood-Krimi der Neunziger- und Nullerjahre, in dem die Stufenheck-Limousine nicht auftaucht. Der Crown Victoria war in dieser Zeit das klassische Taxi, Polizei- oder Behördenfahrzeug und ist auch heute noch sehr präsent auf den US-Straßen. In Deutschland scheint es ebenfalls einen Markt für den V8-Viertürer zu geben. Mobile.de weist aktuell 37 Angebote aus, viele von ihnen tragen noch immer ihre frühere Polizei- oder Taxi-Uniform. Die Preisspanne reicht von 5.500 bis 15.500 Euro.
Chevrolet SSR
Wer die Nische der Pick-up-Cabrios noch für unbesetzt hält, sieht sich vom Chevrolet SSR eines Besseren belehrt. Der Zweisitzer erinnert an klassische Chevys aus den 40er und 50er Jahren und verfügt über ein faltbares Metall-Klappdach. Trotz aufwändigen Marketings – der SSR wurde zum Beispiel als Pace Car bei den 500 Meilen von Indianapolis eingesetzt – war diesem Crossover kein großer Erfolg beschieden. Zwischen 2003 und 2006 entstanden lediglich gut 24.000 Exemplare. 16 von ihnen kann man aktuell bei Mobile.de kaufen – zu Preisen zwischen 21.500 und 39.000 Euro.
Plymouth Prowler
Sie haben Lust auf Retro, und zwar so richtig? Dann sei Ihnen der Plymouth Prowler ans Herz gelegt. Diese rund um die Jahrtausendwende produzierte Hommage an die klassischen Hot Rods ist aktuell 18 mal auf Mobile.de vertreten. Nicht einmal 12.000 Exemplare wurden gebaut; die letzten von ihnen entstanden als Chrysler Prowler, nachdem die Marke Plymouth von der Bildfläche verschwand. Der Grund für die Erfolglosigkeit dürfte nicht nur das polarisierende Design gewesen sein. Der in Sachen Leistungsausbeute und Emotionalität nicht so recht zum expressiven Äußeren passende 3,5-Liter-V6-Großserienmotor samt Viergang-Automatik dürfte einige Interessenten abgeschreckt haben. Heute wird der Prowler zu selbstbewussten Preisen (26.800 bis 53.900 Euro) gehandelt.
Ford Thunderbird
2002 legte Ford den Thunderbird neu auf. Doch ein kurzer Blick reicht, um zu erkennen: Stilistisch kann kann der neue mit den klassischen Birds nicht ansatzweise mithalten. Deshalb kam der Absatz auch nie so recht ins Fliegen, bis 2005 entstanden nur gut 55.000 Thunderbirds der elften Generation. Da half nicht einmal der Popularitäts-Push durch Halle Berry, die im James-Bond-Film „Stirb an einem anderen Tag“ das von Sponsor Ford zur Verfügung gestellte Cabrio fuhr. Das Angebot bei Mobile.de ist recht dünn: Die acht erhältlichen Autos kosten zwischen 14.800 und 20.900 Euro.
Mercury Capri
Ein Capri aus dem Ford-Universum als Import-Exot? Wie kann das denn sein? Ganz einfach: Indem man nicht das beliebte europäische Coupé behandelt, sondern den zwischen 1990 und 1996 gefertigten Namensvetter aus Australien. Dahinter verbirgt sich ein frontgetriebener Roadster mit maximal 136 PS, der auf dem Heimatmarkt als Ford, in den USA aber als Mercury vermarktet wurde. Mobile.de weist derzeit vier Exemplare aus: Drei automobile Baustellen für 1.200 bis 3.000 Euro und einen ziemlich schönen Capri der Last Edition für 7.500 Euro.
Ford Excursion
SUV? Pick-up? Der Ford Excursion ist beides. 2000 hielt es Ford für eine tolle Idee, eine SUV-Karosserie über das Fahrgestell der Heavy-Duty-Pick-ups der F-Serie zu stülpen. Ergebnis war ein 5,76-Meter-Koloss mit martialischem Erscheinungsbild, der aber nur über limitierte Offroad-Eigenschaften verfügte. Dafür kannten die Hubräume kaum Grenzen nach oben: Von 5,4 bis 7,3 Litern, als V8 und V10 und als Benziner oder Diesel war alles dabei. Nur besonders erfolgreich war der Excursion nicht. Nach sechs Jahren beendete Ford das Experiment und stellte die Baureihe ein. Immerhin ein paar Exemplare haben es nach Europa geschafft. Mobile.de bietet neun davon zu Preisen zwischen 9.000 und 30.000 Euro an – darunter auch einige Stretch-Versionen.
Infiniti QX
Infiniti wird sich demnächst aus Westeuropa zurückziehen. Wer ein Modell von Nissans-Nobelmarke fährt, wird also bald noch exotischer unterwegs sein als ohnehin schon. Aber warum das Ganze nicht auf die Spitze treiben und einen Infiniti wählen, der in Europa nie offiziell angeboten wurde? Hier bietet sich der QX56 an, ein von 2004 bis 2017 in zwei Generationen produzierter Luxus-SUV auf Basis des Nissan Armada bzw. Patrol. Als echter Individualist outet sich, wer ein Exemplar der ersten Generationen wählt: Glückwunsch, wer mit dem eigenwilligen Design rund um die C-Säule klarkommt. Auf Mobile.de finden sich derzeit acht QX56; sie kosten zwischen 12.800 und 34.900 Euro.
Toyota Tundra
Zur Kategorie „properer Japaner“ zählt auch der Toyota Tundra. Ein ausgewachsener Pick-up, der die US-Klassiker Ford F-150, Chevrolet Silverado, Ram 1500 samt Ableger seit 1999 auf deren Heimatmarkt frontal angreift. Die Verkaufszahlen können sich sehen lassen und sind stabil sechsstellig. Einige Tundras haben es auch nach Europa geschafft: Mobile.de verzeichnet 51 Exemplare, die zu Preisen zwischen 7.000 und 86.600 Euro angeboten werden. Die teuren sind allerdings völlig überteuerte Import-Neuwagen. Zum Vergleich: In den USA startet der Tundra bei 31.520 Dollar (knapp 28.000 Euro).
Ford F-150 Raptor
Ebenfalls ein Pick-up, aber eher Spaß- als Arbeitsgerät ist der Ford F-150 Raptor. Die sportliche Version des US-Bestsellers wurde ursprünglich für Wüstenrennen im Süden der USA konzipiert, ist aber längst eine beliebte Modellversion und ein immer wieder gern genommenes Tuning-Objekt. Die Fangemeinde in Europa ist groß, enthusiastisch und offenbar ziemlich solvent: Die 56 bei Mobile.de zu findenden Exemplare kosten zwischen 30.000 und 125.000 Euro – wobei auch bei einigen dieser Autos diverse Tuner ihre Finger im Spiel hatten.
Peugeot 301
Moment mal… Ein Vorkriegsauto in dieser Zusammenstellung? Das passt nun wirklich nicht! Stimmt. Deshalb geht es hier um jene Kompaktlimousine, die 2012 – und damit 80 Jahre nach dem ursprünglichen Peugeot 301 – als Schwestermodell des Citroën Elysee auf den Markt kam. Allerdings nicht in Westeuropa, sondern in Nordafrika, Süd- und Osteuropa. Mobile.de verzeichnet derzeit acht Exemplare. Eines ist übrigens der Original-301 von 1932, der mit knapp 30.000 Euro deutlich teurer ist als seine Nachfahren. Die liegen zwischen 5.000 und – als Neuwagen – 13.400 Euro.
Volvo 780
Dieses Schweden-Coupé ist etwas für automobile Feinschmecker – und wirft die Frage auf, auf welchem eigenartigen Trip der Volvo-Vertrieb in den späten Achtzigerjahren unterwegs war. Dass die USA als Hauptabsatzmarkt für den 780 gedacht waren, leuchtet ja noch ein. Aber dass in Westeuropa nur die Schweiz, Österreich, Spanien und Italien als offizielle Exportmärkte auserwählt wurden, verwundert dann schon. Insofern überrascht es wenig, dass nur gut 8.500 Exemplare des Bertone-Coupés verkauft wurden, was sicher auch am Preis von etwa 100.000 Mark gelegen hat. Heute ist einer der schönsten je gebauten Volvos deutlich erschwinglicher. Mobile.de präsentiert zwar nur sechs Autos, aber die kosten lediglich zwischen 3.650 und knapp 15.000 Euro. Analog zum Preis variieren freilich Zustand und Laufleistung.