
Mit der „Bianco Speciale“ kommt 2026 in Kissimmee ein Ferrari 250 GTO unter den Hammer, der selbst innerhalb dieser exklusiven Baureihe eine Ausnahme darstellt: das einzige Exemplar, das ab Werk in Weiß ausgeliefert wurde.
Mit der „Bianco Speciale“ kommt 2026 in Kissimmee ein Ferrari 250 GTO unter den Hammer, der selbst innerhalb dieser exklusiven Baureihe eine Ausnahme darstellt: das einzige Exemplar, das ab Werk in Weiß ausgeliefert wurde.
Mit lückenloser Rennhistorie, prominenten Fahrern und unveränderten Originalmerkmalen ist dieses Fahrzeug ein einmaliges Zeugnis italienischer Sportwagengeschichte.
Im Kosmos klassischer und seltener Sportwagen nimmt der Ferrari 250 GTO eine Sonderstellung ein. Innerhalb der 36 gebauten Exemplare existiert nur ein einziges Fahrzeug, das ab Werk in Weiß ausgeliefert wurde: der 1962 gebaute 250 GTO mit der Chassisnummer 3729 GT.
Der Ferrari 250 GTO basiert auf dem 250 GT SWB, erhielt jedoch ein verstärktes Gitterrohrchassis (Typ 539/62) und eine von Giotto Bizzarrini entworfene, windkanaloptimierte Aluminiumkarosserie.
Angetrieben wird er von einem 2.953 cm³ großen Colombo-V12 mit rund 300 PS, Trockensumpfschmierung und einer Höchstgeschwindigkeit von etwa 280 km/h.
Sein Renndebüt gab der Wagen am 6. August 1962 beim BRSCC Peco Trophy Race in Brands Hatch mit Roy Salvadori am Steuer. Coombs setzte parallel einen Jaguar E-Type ein, gesteuert von Graham Hill.
Bianco Speciale erreichte Platz zwei hinter Mike Parkes, ebenfalls auf einem 250 GTO.
Noch im selben Jahr folgte der Start beim RAC Tourist Trophy Race in Goodwood, diesmal mit Hill am Steuer. Das Rennen endete mit einem Doppelsieg für Ferrari – Innes Ireland gewann, Hill wurde Zweiter.
Auch abseits der offiziellen Resultate schrieb der Wagen Geschichte: Coombs soll den GTO zeitweise Ingenieuren bei Jaguar zur Verfügung gestellt haben, um deren E-Type zu verbessern. Diese technische „Leihgabe“ gilt als ein Baustein zur Entwicklung des Lightweight E-Type.
Sears erwarb Bianco Speciale 1970 und behielt ihn fast drei Jahrzehnte, bevor er 1999 an den damaligen Microsoft-Manager Jon Shirley verkauft wurde.
Unter dessen Besitz nahm der Wagen an historischen Rennen und Concours-Veranstaltungen teil, blieb aber technisch und optisch weitgehend im Originalzustand.
Heute erzielt ein 250 GTO bei Auktionen Rekordpreise – zuletzt 2018 mit 48,4 Mio USD bei RM Sotheby’s. Der außergewöhnliche Wert des Ferrari 250 GTO beruht auf einer seltenen Kombination aus technischer Perfektion, historischer Bedeutung und lückenloser Provenienz.