
Der britische Autohändler Joe Macari verkauft einen Le-Mans-Rennwagen für die Straße: Der Kremer Porsche 962 CK6-88 ist einer der erfolgreichsten privat entwickelten 962C – und seit einigen Jahren für die Straße zugelassen.
Der britische Autohändler Joe Macari verkauft einen Le-Mans-Rennwagen für die Straße: Der Kremer Porsche 962 CK6-88 ist einer der erfolgreichsten privat entwickelten 962C – und seit einigen Jahren für die Straße zugelassen.
Das Auto mit Rennhistorie und Kennzeichen soll rund eine Million britische Pfund kosten, umgerechnet etwa 1,167 Millionen Euro.
Das Chassis des CK6 entstand auf Grundlage offizieller Porsche-Zeichnungen, jedoch mit einer Aluminiumwabenkonstruktion – ein technisches Upgrade, das die Steifigkeit und Sicherheit gegenüber dem Original verbesserte.
Kremer Racing, gegründet in den 1960er-Jahren, machte sich als unabhängiges Porsche-Privatteam schnell einen Namen. Bereits 1979 feierte man mit dem 935 K3 den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans.
In den 1980er-Jahren folgten eigene Entwicklungen: zunächst der CK5 für die Sportwagen-Weltmeisterschaft 1982, später der CK6 auf Basis des Porsche 962C.
Der Kremer 962 CK6 gilt als erfolgreichste Variante der privat aufgebauten 962C-Fahrzeuge.
Das hier beschriebene Fahrzeug, Chassis CK6-88, wurde 1988 in mehreren internationalen Rennserien eingesetzt – darunter die FIA World Sports Prototype Championship, die Interserie Coupe d’Europe und die FIA World Challenge.
Legendär war der Auftritt von Derek Bell bei den Le Mans Classic 2012 – sein erstes Mal in einem 962 seit zwei Jahrzehnten.
Fahrer Kris Nissen feierte mit dem Wagen drei Siege in der Interserie und legte damit den Grundstein für eine erfolgreiche Saison.
Der CK6-88, eingesetzt von Kremer im markanten Kenwood-Design, wurde von Kunimitsu Takahashi, Hideki Okada und Bruno Giacomelli pilotiert und kam bei den 24h von Le Mans im Jahr 1988 auf Rang 9 ins Ziel.
Nach dem aktiven Renneinsatz wurde der Wagen 1990 an den US-amerikanischen Sammler John Wrengler verkauft und später in Großbritannien bei historischen Events wie der Le Mans Classic und dem Goodwood Festival of Speed eingesetzt.
Zum Saisonabschluss im Jahr 1988 nahm das Fahrzeug an einem World-Challenge-Rennen in Tampa Bay teil.
Gefahren von Mario und Michael Andretti, erreichte es einen respektablen sechsten Platz – ein weiteres Highlight in der Laufbahn dieses Chassis.
Das Cockpit ist rennwagentypisch zweckmäßig ausgestattet.
An der Rückwand des Cockpits befindet sich das Typenschild - und dahinter der Dreiliter-Biturbo-Sechszylinder-Boxermotor.
Vor wenigen Jahren übernahm der heutige Besitzer den Wagen und ließ ihn für den Straßenverkehr umbauen.
Die Umrüstung erfolgte durch BBM Sport in Coventry und beinhaltete unter anderem eine Handbremse, verstärkte Kühlerlüfter, eine Gegensprechanlage sowie ein Traktionskontrollsystem
Eine gewisse Beweglichkeit ist Voraussetzung für den Einstieg in den rennerprobten Kremer-Porsche mit Straßenzulassung - und der Besitz von umgerechnet rund 1,167 Millionen Euro.
Angetrieben wird der 962 von einem 3,0-Liter-Sechszylinder-Boxermotor mit Bosch-Motronic-Einspritzung und zwei KKK-Turboladern.
Die Leistung beträgt rund 750 PS, übertragen über ein manuelles Fünfgang-Getriebe auf die Hinterräder.
Einzelradaufhängung mit Gewindestoßdämpfern und belüftete Scheibenbremsen an allen vier Rädern komplettieren das Setup.