Lotus Omega von 1991 zu verkaufen: Würden Sie 85.000 Euro für einen Opel bezahlen?

Aktuell steht ein Lotus Omega zum Verkauf. Zu seiner Zeit eine der schnellsten Serien-Limousinen der Welt.

Der niederländische Händler "Premium Classics" bietet derzeit Exemplar Nummer 423 an. Insgesamt wurden 907 Lotus Omega gebaut.

Es scheint sich trotz seiner bereits absolvierten 95.000 Kilometer in einem exzellenten Zustand zu befinden.

Trotzdem erscheint der Preis von 84.950 Euro inklusive der in den Niederlanden üblichen Mehrwertsteuer von 21 Prozent üppig bemessen.

Das Breitbau-Bodykit inklusive Heckspoiler und komplett ausgeschnittener hinterer Radläufe vermittelt den Eindruck, ...

... dass der stets im dunklen "Imperial Green" lackierte Lotus Omega so wenig wie möglich mit dem langweiligen Bruder aus Rüsselsheim zu tun haben wollte.

Dass die viertürige Limousine allein über Lotus- und nicht über Opel-Embleme verfügt, könnten Kritiker als Etikettenschwindel interpretieren.

Lotus Omega 3.6 Twin-Turbo

Sofern auf einen Katalysator im Abgasstrang verzichtet wurde, leistete der in Opels Top-Omega eingesetzte Dreiliter-Reihensechser mit Vierventiltechnik 204 PS und lieferte ein maximales Drehmoment von 270 Newtonmetern.

Keine schlechte Basis, aber Lotus musste schon einige Tuning-Register ziehen, um das Triebwerk auf 377 PS und höchstens 557 Newtonmeter zu bringen.

Eine Hubraumerweiterung auf 3,6 Liter, zwei Garrett-T25-Turbolader, ebenso viele Ladeluftkühler und ein neues Zündsystem waren dafür nötig.

Bei rund 65.000 Kilometern gab es für dieses Exemplar einen neuen Motor.

Seinen Topspeed von offiziell 283 km/h erreicht der Omega im fünften der sechs Gänge, die das auch in der damaligen Chevrolet Corvette ZR1 eingesetzte ZF-Schaltgetriebe aufbietet; die höchste Fahrstufe ist derart lang übersetzt, dass sie die Drehzahlen und damit den Verbrauch senkt.

Am Fahrwerk hat Lotus wenig modifiziert: Leicht angepasste Achsen und etwas stärkere Federn sowie Dämpfer, das war es im Großen und Ganzen auch schon.

Die zweiteiligen geschmiedeten Ronal-Felgen weisen vorne das Format 8,5x17 und hinten die Dimension 9,5x17 Zoll auf und sind mit 235er- sowie 265er-Reifen ummantelt.

Die stets schwarze Lederausstattung wurde von den beiden Vorbesitzern aus der Schweiz anscheinend bestmöglich gepflegt.

Für einen guten Pflegezustand spricht auch der Unterboden, an dem es auf den ersten Blick nichts auszusetzen gibt.

Das Lenkrad mit Lotus-Schriftzug lockert das Opel-Ambiente im Interieur etwas auf.

Der Schriftzug findet sich auch im Drehzahlmesser. Daneben der Tacho mit 300-km/h-Skalierung - wahrlich keine Übertreibung.

Üppig gepolsterte Sitze und schwarzes Leder gibt es auch im Fond.

Der Schriftzug "Lotus Omega" auf den Einstiegsleisten - damit beim Entern des Interieurs ja keine Missverständnisse aufkommen.

Touchscreen-Infotainment-Systeme waren 1991 noch weit entfernte Zukunftsmusik. Aber die lenken ja eh nur ab.

Da der Lotus Omega - irgendwie - auch eine Familienkutsche ist, hier sein Kofferraumvolumen: 520 bis 865 Liter.

Gut 95.000 Kilometer stehen auf dem Zähler; der Lotus Omega stand sich also nicht nur in einer Sammlung die Reifen platt.

Alle Unterlagen und eine rundum dokumentierte Historie sind in dieser Preisklasse obligatorisch.

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