
Dieser Porsche 550A zählte 1956 zu den insgesamt vier Prototypen, die der Sportwagenhersteller auflegte.
Dieser Porsche 550A zählte 1956 zu den insgesamt vier Prototypen, die der Sportwagenhersteller auflegte.
Chassis 550A 0104 wurde im Mai in Werk 1 fertiggestellt und in Le Mans vom Werksteam erstmals eingesetzt.
Wie das Schwesterauto verfügte es über ein aufgenietetes Coupédach, das nur in Le Mans zum Einsatz kam.
Wolfgang Graf Berghe von Trips hatte im Juli 1956 mit diesem 550A sein Debüt beim 24h-Rennen von Le Mans.
Sichtbarer Leichtbau: Mit dem 550A trat Porsche in der 1,5-Liter-Klasse an.
Unter der Karosserie steckt ein Gitterrohrrahmen. Die Porsche-Rennabteilung verbesserte die Hinterradaufhängung. Den Drehpunkt der Pendelachse verlegten die Techniker weiter nach unten und in Richtung Wagenmitte.
Ken Miles, der den 550A 0104 selbst in Rennen fuhr, geriet noch rückblickend ins Schwärmen: „Die Summe der diversen Änderungen war eine fast unglaublich erscheinende Verbesserung des Fahrverhaltens“, schrieb der Rennfahrer in der Zeitschrift Sport Car Graphic.
Das von Ingenieur Wilhelm Hild entwickelte Coupé-Dach kam allerdings nur in Le Mans 1956 zu Einsatz. Damit reagierte Porsche auf die vom Reglement geforderten Maße für die Windschutzscheibe.
Die Frontscheibe musste mindestens 20 Zentimeter hoch sein, sich in der Breite über das gesamte Cockpit erstrecken, mindestens aber einen Meter breit sein.
Somit war die Karosserie weniger windschlüpfig.
Das aufgesetzte Dach kompensierte das aber und die beiden Coupés waren mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 222 km/h sogar schneller als der offene Spyder mit kleiner Windschutzscheibe im Vorjahr.
Im Lauf seiner US-Karriere erfuhr Chassis 0104 zahlreiche Veränderungen einschließlich einer neuen und flacheren Aluminiumkarosserie sowie später auch eines anderen Motors und Getriebes.
Nach einem Unfall im Jahr 1965 erhielt das einstige Werksauto sogar eine Kunststoffkarosserie.
2004 erwarb Dr. Julio Palmaz den vierten und letzten Prototypen des 550A – oder zumindest das, was von ihm noch übrig war.
Es folgte eine umfangreiche Rekonstruktion, die den geschichtsträchtigen Rennsportwagen in den Zustand wie bei seinem Le-Mans-Einsatz 1956 versetzt hat.
Karge Hütte: Komfort oder Dämmung? Macht nicht schneller und entfällt also.
Roter Bereich: Herrmann/Maglioli fielen in einem 550A 1957 in Führung liegend mit einem Ventilschaden aus, weil im Training der Motor überdreht wurde.
Das 24 Stunden Rennen von Le Mans wurde 1956 nicht zur Marken-Weltmeisterschaft gewertet.
Mit dem 550A setzte Porsche ein in vielen Bereichen verbessertes Spyder-Modell ein.
Die Leistung des Fuhrmann-Motors wurde auf bis zu 135 PS gesteigert.
In Le Mans kam allerdings eine auf 127 PS gedrosselte Variante zum Einsatz.
Verkleideter Unterboden mit Luftschlitzen.
RM Sotheby's schätzte den Wert des Autos auf umgerechnet rund 7 Millionen Euro. Nach einer Versteigerung am 19. August 2023 wechselte der ehemalige Werksrenner zu einem unbekannten Preis den Besitzer.