Gebrauchtes zum Bestpreis kaufen und verkaufen
Wer gebrauchte Gegenstände kaufen oder zu Geld machen möchte, bekommt im Netz unterschiedlichste Alternativen geboten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie am meisten Geld rausholen oder ein Schnäppchen machen.
Die alte Spielekonsole liegt nur noch im Schrank, die CD-Sammlung verstaubt und den grünen Pulli hat man schon seit Monaten nicht mehr getragen. Warum also nicht einiges davon zu Geld machen, wenn man damit sowieso nichts mehr anfangen kann? Im Internet gibt es unterschiedlichste Plattformen, die den Verkauf ermöglichen.
"Im Netz gibt es nichts, was es nicht gibt - und für fast alles findet sich ein Abnehmer. Gebrauchte Sachen online zu verkaufen, macht mittlerweile kaum noch Aufwand und ist häufig kostenlos", erklärt Dr. Christopher Meinecke, Leiter Digitale Transformation beim Branchenverband Bitkom, in einer Pressemitteilung. Ein passendes Angebot gebe es für "so gut wie jeden Artikel und jeden Bedarf [...]. Die Plattformen und Portale haben das klassische Kleinanzeigen-Geschäft in Zeitungen mittlerweile fast komplett ersetzt."
Tipps und Tricks für Ebay Kleinanzeigen:
- Ansprechende Gestaltung Fertigen Sie detailreiche Bilder des Gegenstandes an. Am besten zeigen Sie das zum Verkauf stehende Objekt aus mehreren Perspektiven. (Vor-und Rückseite, Seitenansicht). Die Bilder sollten nicht zu dunkel oder unscharf sein. Wählen Sie einen neutralen Hinter- Untergrund für Ihre Präsentation (Teppich oder leeren Tisch).
- Genaue Beschreibung Ihr Inserat sollte alle nötigen Angaben beinhalten, damit potentielle Käufer nicht mehr nachfragen müssen. Geben Sie an, wann und wo Sie den Gegenstand erworben haben. Seien Sie ehrlich, wenn Sie den Zustand beschreiben. Spätestens, wenn der Käufer bei Ihnen in der Wohnung steht, kommt die Wahrheit ans Licht! Geben Sie einen nachvollziehbaren Grund an, warum Sie den Gegenstand verkaufen wollen. "Gefällt mir nicht mehr" klingt schlechter, als "wegen Wohnungsverkleinerung müssen wir uns leider von Gegenstand xy trennen".
- Realistischer Preis Versuchen Sie nicht nach drei Jahren der Nutzung noch fast den Originalpreis zu verlangen. Schätzen Sie Ihr Angebot realistisch ein. Bei abgenutzten Gegenständen sollte man nicht mehr als 50 Prozent des Originalpreises erwarten. Wenn Sie es allerdings nicht eilig haben, können Sie es zunächst mit einem höheren Angebot versuchen und die Reaktionen abwarten. Anschließend können Sie mit dem Preis weiter runtergehen.
- Angebote wieder einstellen Seien Sie geduldig beim Verkaufen. Manchmal werden Sie Ihr Objekt noch am gleichen Tag los, manchmal erst nach Wochen. Korrigieren Sie eventuell den Preis oder fügen weitere Bilder und Informationen hinzu. Nach einiger Zeit werden Ihre Inserate immer weiter nach unten rücken und damit weniger sichtbar. Hier kann es helfen, die Inserate einfach zu kopieren, zu löschen und erneut einzustellen.
- Timing Die meisten Leute shoppen am Wochenende, wenn Sie Zeit haben sich einen Gegenstand anzuschauen. Stellen Sie Ihr Inserat also am besten an einem Freitag ein, so ist es das ganze Wochenende gut sichtbar. Achten Sie bei Ihren Angeboten auf die passende Jahreszeit. Kein Mensch kauft einen Schlitten im Sommer!
Es muss nicht immer Ebay sein
Seit vielen Jahren gilt der Online-Marktplatz Ebay als eine der beliebtesten Plattformen, um Gebrauchtes zu verkaufen. Es gibt jedoch auch zahlreiche Alternativen, wenn man das Angebot des US-Konzerns aus bestimmten Gründen nicht nutzen möchte. Neben Ebay und Ebay Kleinanzeigen gibt es beispielsweise auch lokale Marktplätze und alternative Kleinanzeigenportale wie "hood.de", "quoka.de" und "markt.de".
Auch spezielle Plattformen, die Produkte direkt von Privatpersonen ankaufen, können Verbraucher aufsuchen. Dazu zählen etwa Anbieter wie reBuy und Momox. Meist spezialisieren diese sich auf Produktkategorien wie Unterhaltungselektronik, Medien und Kleidung. Der Ankaufspreis kann oftmals je nach Zustand des Artikels unterschiedlich sein. Im Regelfall werden Produkte auch nur dann angenommen, wenn der Zustand entsprechenden Ankaufsbedingungen entspricht. Bei Büchern sollten etwa keine Seiten fehlen, DVDs oder CDs sollten nicht so verkratzt sein, dass sie nicht mehr abgespielt werden können.
So erhöhen Sie Ihre Verkaufschancen:
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Die Preisfindung
Im Unterschied zu eBay handelt es sich nicht um Auktionen, es geht also nicht darum, Waren zu versteigern. Sie nennen einen Preis, der entweder fix oder als Verhandlungsbasis zu betrachten ist. Über das Nachrichtensystem einigen Sie sich dann mit dem potenziellen Käufer. Sie können per Messenger, per E-Mail oder auch telefonisch in Kontakt treten. Falls der Preis mit "VB" gekennzeichnet ist, signalisieren Sie damit, dass Sie über die Höhe durchaus verhandlungsbereit wären. Sie können Produkte aber auch einfach verschenken. -
Bezahlfunktion inklusive Käuferschutz seit Oktober 2020
Bis Ende Oktober 2020 gab es bei den Kleinanzeigen weder ein Bezahlsystem noch einen Treuhandservice oder ein Käuferschutzprogramm. Das änderte sich jedoch per 29.10.2020, als "Sicher bezahlen" gestartet wurde. Allerdings gibt es diese Funktion - zumindest vorläufig - nur für bestimmte Kategorien wie "Handy & Telefon", "Notebooks", "PCs" oder "Spielzeug". Auch bei der Höhe gibt es eine Grenze: Der Maximalbetrag liegt bei 1.000 Euro und Ihr Käufer muss eine Gebühr bezahlen, wenn Sie diese Funktion nutzen möchten. Im Unterschied zur Auktionsplattform ist der Bezahlvorgang aber nicht automatisiert. Sie müssen also selbst auswählen, welcher Interessent den Zuschlag erhält und wie Sie die Bezahlung organisieren möchten. -
Registrierung und Nutzung
eBay Kleinanzeigen können Sie sowohl über den Browser am PC als auch über eine eigene App nutzen. Für die Registrierung ist Ihre E-Mail-Adresse ausreichend. Zum Einloggen benötigen Sie diese und ein Passwort, eine Zwei-Faktor-Authentifizierung gibt es allerdings nicht. Wenn Sie Nachrichten erhalten, so werden Sie darüber per E-Mail informiert. -
Verkaufen mit oder ohne Kosten
Als Verkäufer zahlen Sie im Prinzip keine Gebühr, außer Sie möchten Ihre Anzeige hervorheben oder "hochziehen". Das gilt auch dann, wenn Sie Ihre Anzeige als "Top-Anzeige" prominent platzieren möchten. Dies erhöht allerdings die Sichtbarkeit, da Ihre Anzeige dann in der Trefferliste ganz oben zu finden ist. Falls Sie besonders viel verkaufen und mehr als 50 Inserate im Monat schalten möchten, müssen Sie ebenfalls Gebühren bezahlen. Für den Verkauf von Immobilien oder Kraftfahrzeugen gibt es spezielle Bedingungen. Die Kontaktaufnahme ist übrigens immer gratis, wenn es ideal läuft, müssen also weder Sie noch Ihr Käufer etwas bezahlen. -
Wie sieht eine erfolgreiche Annonce aus?
Sie können die Anzeige innerhalb kurzer Zeit erstellen und dieser Vorgang ist selbsterklärend. Nutzen Sie die Vorschaufunktion, um Tipp- oder andere Fehler zu entdecken. Ganz wichtig ist es aber, zwischen gewerblichem und privatem Verkauf zu unterscheiden, dies hat rechtliche Gründe. -
Fotos
Sie können zu jeder Annonce mehrere Fotos veröffentlichen, auch in der Gratisvariante. Sie sollten dabei nur wirklich gelungene, aussagekräftige Bilder verwenden. Achten Sie vor allem darauf, welches Foto der Interessent als erstes sehen kann, denn das ist oft entscheidend dafür, ober er sich das Inserat näher ansieht oder nicht. Alle wichtigen Details des Artikels sollten gut erkennbar sein. -
Die Überschrift
Ein aussagekräftiger Titel mit den richtigen Schlagwörtern ist schon die halbe Miete. Sie sollten sich überlegen, wonach die Nutzer suchen könnten, und genau diese Worte dann auch verwenden. Es muss auf einen Blick erkennbar sein, um welchen Artikel es geht und welche Besonderheiten dieser hat. Beim Text gilt: Weniger ist mehr. Halten Sie ihn möglichst kurz und knapp, vergessen Sie aber trotzdem nicht die wichtigsten Informationen. Zum Zustand des Artikels sollten Sie klare und ehrliche Worte finden, auch die technischen Angaben oder Abmessungen spielen eine wesentliche Rolle. -
Der Preis
Dies ist der wichtigste und auch schwierigste Punkt. Bevor Sie sich für einen Preis entscheiden - egal, ob fix oder auf Verhandlungsbasis - sollten Sie in den Kleinanzeigen nachsehen, wie viele gleichartige Artikel angeboten werden. So erhalten Sie eine gute Richtschnur. -
Der richtige Zeitpunkt
Bei Gratisanzeigen gilt, dass der richtige Zeitpunkt von wesentlicher Bedeutung ist, da diese nicht "hochgezogen" werden kann. Im Idealfall schalten Sie Ihre Annonce am Wochenende oder am Abend, wenn möglichst viele Menschen online sind. Dies erhöht die Chancen auf einen erfolgreichen Verkauf ganz wesentlich. -
Annoncen kostenlos "hochziehen"
Wenn Sie möchten, dass Ihre Anzeige ganz oben in der Trefferliste landet, müssen Sie sie löschen und neu einstellen. Kopieren Sie vorab den Text und achten Sie darauf, dass Sie die Fotos wieder zur Hand haben. -
Sichere Bezahlung
Ihr Kaufinteressent kann Ihnen den Preis entweder vorab überweisen oder die neue Bezahlfunktion nutzen, die es seit Oktober 2020 gibt. Eine weitere Möglichkeit ist die Barzahlung bei persönlicher Übergabe, was natürlich nur bei entsprechender geografischer Nähe in Frage kommt. Dabei besteht aber die Gefahr, dass der Käufer vor Ort nachverhandeln möchte. Jedenfalls sollten Sie die Ware niemals versenden, bevor Sie das Geld dafür erhalten haben. Auf eBay Kleinanzeigen finden Sie wichtige Sicherheitstipps, die Sie beachten sollten. Hinweis: Wenn Sie Paypal verwenden, so müssen österreichische und deutsche User die "Strafgebühr", die bei Untätigkeit anfällt, vorläufig nicht bezahlen. -
Alles anonym
Sowohl für den Verkäufer als auch für den Käufer besteht die Möglichkeit, die Transaktion anonym durchzuführen. Dass dies mit gewissen Risiken behaftet ist, liegt auf der Hand. -
Sichern Sie Beweise
Sie sollten sowohl die Anzeige als auch den zugehörigen Nachrichtenverkehr sichern, und zwar sowohl als Käufer oder als Verkäufer. Erstellen Sie einen Screenshot der Annonce. Achtung: Sie sollten NIEMALS Bankkarten oder Ausweisdokumente übermitteln, da diese für Phishingattacken oder von betrügerischen Käufern genutzt werden könnten. -
Sicher versenden
Wenn Sie das Geld haben, sollte die Ware als versichertes Paket versendet werden. Erstellen Sie ein Foto vom Artikel im Paket, bevor Sie dieses zukleben. Wenn Sie die Bezahlfunktion nutzen, ist der versicherte Versand übrigens obligatorisch.
Selbst über die sozialen Netzwerke verkaufen manche Nutzer gebrauchte Waren - etwa über den Facebook Marketplace. Außerdem sind Marktplätze verbreitet, die insbesondere auf ihre Smartphone-App setzen, darunter etwa Vinted und Shpock. Laut einer Auswertung von Bitkom von Anfang des Jahres ist übrigens besonders der Verkauf von Kleidung, Schuhen sowie Accessoires für Erwachsene und Kinder beliebt - gefolgt von Kinderspielzeug, Haushalts- und Dekoartikeln.
Falls Sie selbt etwas ersteigen oder direkt Kaufen wollen, sollten Sie diese Tipps beherzigen:
- Bereiten Sie sich vor
Informieren Sie sich zunächst über den Marktwert ihres Wunschproduktes: Was war der Originalpreis? Was kosten Produkte nach ähnlicher Gebrauchszeit oder in ähnlichem Zustand üblicherweise? - Legen Sie sich einen Preisanker
Was ist ihr Wunschpreis und was sollte das Produkt maximal kosten? - Offene Fragen stellen
Anstatt "Ich biete Ihnen Summe XY", fragen Sie "Was kann man noch am Preis machen?". So wird der Händler nicht lediglich ablehnen und die Verhandlung damit beenden. - Kompromisse vorschlagen
Lässt sich beim Preis nichts mehr machen, kann man vielleicht beim Versand sparen oder der Verkäufer hilft beim Verladen und Transport der Ware. - Mehr Kaufen, mehr Sparen
Oftmals kommen einem Händler großzügiger entgegen beim Preis, wenn mehr Ware abgenommen wird. So spart man! - Treten Sie sicher auf und bleiben Sie freundlich
Wer deutlich und mit klarer Stimme spricht wirkt souverän und selbstsicher. - Fragen Sie nach einem Vorgesetzten
Kann oder will Ihnen ein Verkäufer nicht entgegenkommen fragen Sie nach einem höheren Entscheidungsträger.