77 schädliche Apps aus dem Play Store gelöscht – So schützt Du Dich

77 schädliche Apps aus dem Play Store gelöscht – So schützt Du Dich
Nicht alles, was im Google Play Store zum Download bereitsteht, ist auch harmlos. Google entfernte kürzlich einige Malware-behaftete Apps, die auch Du löschen solltest.
Gelegentlich kommt es vor, dass einige in Googles Play Store zur Verfügung stehende Apps Schadsoftware enthalten oder auf andere Weise die Sicherheitsfunktionen von Google umgehen. Ende August entfernte Google daher 77 schädliche Apps aus dem Play Store. Diese wurden bereits mehr als 19 Millionen Mal heruntergeladen und installiert.
Bei der Säuberungsaktion spielten die Sicherheitsforscher von Zscaler eine wichtige Rolle. Diese identifizierten die schädlichen Programme und informierten im Anschluss Google. Der Bericht ist online öffentlich verfügbar. Viele der Apps sind eigentlich Einfallstore für den Banking-Trojaner „Anatsa“ oder für die Malwares „Joker“ und „Harley“. Andere im Bericht genannte Apps sind zwar nicht so gefährlich, enthalten jedoch schädliche Adware. Der Nutzer sieht dann nicht nur nervige Werbung und Pop-ups, sie verleiten ihn auch zum Download von potenziell schädlichen Apps.
Joker in einem Viertel der Apps gefunden
Vor allem jene Apps, welche die Malware Joker enthalten, solltest Du so schnell wie möglich löschen. Zscaler hatte sie in mindestens einem Viertel der im Bericht genannten Apps gefunden. Durch diese App gelangen die Cyberkriminellen an persönliche Daten, die Du in Nachrichtendiensten preisgibst, oder Zugangsdaten, wie etwa Bankverbindungen und Passwörter. Auch Anrufe bekommt Joker mit. Die Malware Harley stiehlt ebenfalls empfindliche Daten, jedoch ist die Vorgehensweise anders. So gibt sie sich als normale, oftmals harmlos anmutende App aus. Unter anderem als eine App für den Bildschirmhintergrund oder für Taschenlampen-Funktionen.
Der Anatsa-Trojaner hat es in erster Linie auf Zugangsdaten für das Banking oder Krypto-Geschäfte abgesehen. Die gestohlenen Daten gibt er dann an Cyberkriminelle weiter. Im Bericht taucht unter anderem eine App namens „Document Reader – File Manager“ auf. Diese ließ sich ganz normal im Google Play Store herunterladen. Dann erst installierte sie den eigentlichen Trojaner, der heimlich die Sicherheitsfunktionen von Google außer Kraft setzte.
Apps gleich löschen
Als Reaktion auf den Bericht hatte Google die 77 als schädlich identifizierten Apps augenblicklich aus dem App Store entfernt. Sind sie jedoch einmal installiert, dann haben sie eventuell bereits ihr schädliches Werk getan. Generell solltest Du Apps immer sofort deinstallieren, wenn diese nicht ihren Zweck erfüllen oder nicht funktionieren. Zudem solltest Du das Gerät regelmäßig auf Malware und Viren überprüfen.
Google hat für den sicheren Gebrauch des Play Stores extra die Funktion „Play Protect“ eingerichtet. Diese überprüft Apps vor der Installation auf Viren und Malware. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest Du vor jeder Installation die App genau überprüfen. Wie viele Rezensionen und Bewertungen hat sie? Eine geringe Anzahl an Bewertungen sollte zur Vorsicht mahnen. Das gilt vor allem bei Apps in den Kategorien Unterhaltung, Fotografie und Personalisierung/Design. Die Cyberkriminellen machen sich die hohe Anzahl an Downloads in diesen Kategorien zunutze und verstecken hier besonders häufig Malware.