Verschwörungstheorien der Computer-Nerds

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Die besten Verschwörungstheorien der Computer-Nerds
Paranoid: Wir haben für Sie die fünf besten Verschwörungstheorien der Computer-Nerds zusammengestellt!
Fans von Verschwörungstheorien gibt es viele. Und manche Theorien sind sogar zutreffend. Ob Quatsch oder nicht: Hier finden Sie die wildesten und heftigsten Verschwörungstheorien der Internet-Branche.
Wir präsentieren Ihnen die berüchtigtsten Thesen zu Verschwörungen und Verschwörungstheorien aus der Technikwelt. Manche davon haben sich als stimmig erwiesen, andere wurden als reiner Blödsinn entlarvt.
Die dunkle Seite der IT: Die besten Verschwörungstheorien der Computer-Nerds
- Apple plant die Obsoleszenz: iPhones immer langsamer
Die Anwender vermuten bereits seit dem Beginn des Computer-Zeitalters, dass die Soft- und Hardware-Hersteller ihre eigenen Erzeugnisse bewusst sabotieren, um die User zum Upgrade - beispielsweise beim Windows XPBetriebssystem - oder zum Austausch der Geräte zu bewegen. Oft ist hier Apple in der Diskussion. Angeblich sei iTunes für den Windows-PC mit Absicht besonders umständlich und verschroben. Die Verschwörungs-Theorie besagt, dass Apple den Usern von Windows ein derart einschneidendes Erlebnis bereiten möchte, dass diese aus Frust auf den Mac umsteigen. Gerüchten zufolge sind bei den iPhones viele verärgerte Anwender davon überzeugt, dass gewisse iOS-Patches nur entwickelt wurden, um das Handy langsamer zu machen. Der Grund: Man soll sich entnervt ein neues iPhone kaufen. Die Theorie einer geplanten Obsolesenz hat ihren Ursprung in der US-Automobil-Industrie aus den 1920er Jahren.
- Microsoft und die Weltherrschaft: die Halloween-Dokumente
Microsoft hatte sich Ende der 1990er Jahre lange als einer der Marktführer der Computerindustrie etabliert. Es gab selbstverständlich eine große Zahl von Verschwörungstheorien, wie Microsoft zu dieser Stellung gekommen war. Die sogenannten Halloween-Dokumente waren somit das gefundene Fressen. Denn bei diesen handelte es sich um vertrauliche, interne Dokumente von Microsoft, die im Herbst 1998 publik wurden. Hier wurde dokumentiert, wie das Management von Microsoft OpenSource/Freeware als Gefahr für die dominierende Stellung des Konzerns betrachtete. Die internen Memos der Geschäftsführung von Microsoft bestätigten damit das, was bereits zahlreiche Entwickler von OpenSource vermutet hatten: Der Software-Gigant war äußerst besorgt über den steigenden Erfolg von OpenSource- und Freeware-Software - vor allem der von Linux - und arbeitete an der Bekämpfung der Gefahr. Microsoft zeigt sich zwar in der Öffentlichkeit wenig beeindruckt von OpenSource-Software, die Memos bewiesen jedoch genau das Gegenteil, nämlich dass Microsoft die Entwicklung als eine "auf lange Sicht ernst zu nehmende" Gefährdung verstand. Die Memos beinhalteten auch die Warnung, dass die traditionelle Marktstrategie von Microsoft nicht gegen die Entwickler von Gratis-Software funktionieren würde.
- Fake-Fehlermeldungen: DR-DOS
Microsoft stritt in der Zeit der Halloween-Dokumente in einem Verfahren vor dem Kartellgericht mit Caldera, die kurz davor das konkurrierende DR-DOSBetriebssystem gekauft hatten. Microsoft wurden von Caldera einige wettbewerbsbeschränkende Eingriffe vorgeworfen, darunter auch die kuriosen Fake-Fehlermeldungen. Schließlich wurde öffentlich, dass der Software-Riese wirklich einen verschlüsselten Code in eine Pre-Release Version von Windows 3.1 installiert hatte. Dieser erstellte Fake-Fehlermeldungen für Beta-Tester, die DR-DOS anstelle von MS-DOS verwendeten. DR-DOS-Nutzer sollten durch die Fehlermeldungen eingeschüchtert werden - das war zumindest der Wortlaut der Caldera-Klage, die sich auf eine Aussage eines Microsoft-Vorstands berief: "Der Nutzer soll sich unwohl fühlen - und wenn Fehler auftreten, soll er annehmen, dass DR-DOS das Problem sei, was ihn zum Kauf von MS-DOS bewegen solle."
- Die angebliche Botschaft
von Wingdings
1992 gab es Gerüchte, in Wingdings - der Schriftart mit den absonderlichen Symbolen - sei die Buchstabenfolge von "NYC" (New York City) synonym für einen Schädel, einen Davidstern und einen hochgestreckten Daumen. Einige Zeitgenossen interpretierten das als antisemitische Botschaft. Es gab nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ein ähnliches Gerücht in Hinblick auf verschlüsselte Wingding-Nachrichten. Diese bezogen sich auf die Eingabe der Flugnummer des entführten Flugzeugs, das zuerst in einen der beiden Zwillingstürme flog, oder auf das Eintippen der Adresse des World Trade Centers. Allerdings stellten sich diese Berichte als Schwindel heraus.
- Unix soll ein Virus sein?
Ab 1969 wurde das BetriebssystemUnix bei Bell Labs (das damals zum Teil zu AT&T gehörte) entwickelt. Eine Theorie aus den 1970er Jahren besagte, dass Unix anfangs entwickelt wurde, um Konkurrenten zu behindern. Angeblich sollte die Idee hinter Unix sein, dass das Betriebssystem sowohl preiswert wie auch verhältnismäßig unsicher ist. Es sollte dann möglichst weit verbreitet werden, um regelmäßig Upgrades von AT&T zu benötigen. Auf diese Weise hätte AT&T auf Dauer Einblick in die Infrastruktur der Wettbewerber gehabt. In den frühen 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts verkaufte AT&T aber die Unix-Rechte an Novell, was die Verschwörungstheorie ad absurdum führte.
Quelle: In Zusammenarbeit mit PC-Welt