Spioniert ein Hacker Deine Webcam aus?

Spioniert ein Hacker Deine Webcam aus? Das sind 5 deutliche Hinweise!
Webcams sind beliebte Ziele für Cyberkriminelle. Kennst Du die fünf wichtigsten Anzeichen, an denen Du erkennst, dass Dich ein Hacker ausspioniert?
Cyberangriffe nehmen zu und Webcams stehen im Fokus
Die Nutzung des Internets über einen PC ist in Deutschland weit verbreitet. Dabei verdrängen oder vergessen wir schnell, dass hier eine permanente Gefahr durch Angreifer droht. Cyberkriminelle haben es unter anderem auf persönliche Informationen abgesehen, um Dich damit zu erpressen. Eine Quelle dafür ist Deine Webcam. Cyberkriminelle erstellen heimlich Aufnahmen von Dir und spionieren Deinen Alltag aus. Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gab es im Jahr 2023 bis zu 20 Millionen Opfer von Cyberattacken – und das alleine in Deutschland! Aus diesem Grund ist die absolute Sicherheit im digitalen Raum leider eine Illusion. Es gibt aber einige Anzeichen, die Dir zeigen, dass Dein Computer und Deine Webcam eventuell kompromittiert sind. Auf die folgenden fünf Punkte solltest Du unbedingt achten.
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1: Die Sicherheitseinstellungen an Deinem PC wurden verändert
Moderne Betriebssysteme besitzen eine Reihe von Sicherheitsvorkehrungen, die verhindern, dass Angreifer das System einfach übernehmen. Jedoch haben pfiffige Hacker Methoden entwickelt, um diese Sicherheitsbarrieren auszuhebeln. Mithilfe von Malware deaktivieren die Angreifer die Firewall, überlisten Antivirensoftware oder ändern sogar Deine Passwörter. Das sind gefährliche Indikatoren dafür, dass Dein PC von Cyberkriminellen angegriffen wird. Achte auf jeden Fall auf solche Vorkommnisse sowie auf aktive Anwendungen, die Du nicht kennst und nicht selbst installiert hast. -
Solche Apps können auch direkt auf die Webcam zugreifen und Dich auf diesem Weg ausspionieren. Kontrolliere zudem die Benachrichtigungsoptionen über Änderungen an den Einstellungen des Betriebssystems. Hacker deaktivieren diese gerne, damit sie unbemerkt die Einstellungen manipulieren können. Überprüfe entsprechende Punkte im Betriebssystem, Deiner Antivirensoftware sowie in den Einstellungen Deiner Webcam.
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2: Du bekommst E-Mails von Cyberkriminellen
Immer wieder schicken Hacker Nachrichten und erpressen auf diesem Weg ihre Opfer. Als Druckmittel behaupten die Cyberkriminellen, sie wären im Besitz von persönlichen Informationen von Dir. Als Beweis hängen die Hacker vielleicht ein Bild an oder teilen einige der Informationen, die sie besitzen. Du solltest in diesem Fall prüfen, ob es sich wirklich um persönliche Informationen handelt, oder ob die Daten vielleicht öffentlich zugänglich sind. Viele Erpresser bedienen sich der Informationen, die sie auf Social Media finden. -
So entstehen oft aussagekräftige Profile, die den Anschein erwecken, dass jemand Zugriff auf Deinen PC oder Deine Webcam hätte. Andererseits besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass ein Hacker tatsächlich die Kontrolle über Deine Webcam oder sogar Deinen gesamten Computer übernommen hat. Was Du auf keinen Fall tun solltest, ist, auf die Forderungen der Kriminellen einzugehen. Überweise also auf keinen Fall Geld oder zahle Bitcoin. Viel wichtiger ist es, sich sofort an die Polizei sowie Cyberexperten zu wenden. Sie können Deine Systeme sichern und die Ermittlungen aufnehmen.
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3: Du findest seltsame Daten auf Deinem Rechner
Hacker versuchen, bei Angriffen auf fremde Systeme möglichst unauffällig zu sein. So hinterlassen sie meistens keine Spuren, wenn sie auf Deinen PC zugreifen oder löschen diese umgehend. Teilweise übersehen Angreifer jedoch die eigenen Hinterlassenschaften, oder Du erwischst einen Hacker zufällig in dem Moment, in dem er auf Deinem Computer aktiv ist. Dann triffst Du vielleicht auf seltsame Dateien, die nicht von Dir stammen. Orte, an denen sich häufig solche Daten finden, sind der Papierkorb, die eigenen Dateien oder das Standardverzeichnis der Webcam. -
Findest Du dort Fotos oder Videos, an die Du Dich nicht erinnern kannst, ist das ein Hinweis auf unbefugte Aktivitäten durch einen Angreifer. Prüfe aber, ob Anwendungen für Videokonferenzen auf Deinem PC eventuell automatisch Aufnahmen erstellen und die Daten von dort stammen. Falls nicht, solltest Du die Behörden informieren und das betroffene System nur noch eingeschränkt nutzen.
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4: Deine Webcam aktiviert sich selbstständig
Ungewöhnliche Aktivitäten der Webcam sind ein möglicher Hinweis darauf, dass Deine Webcam gehackt wurde. Indem Du die Webcam über den Computer deaktivierst, kannst Du prüfen, ob tatsächlich ein Unbefugter Zugriff auf Dein System hat. Bei einem Laptop findest Du die Einstellung in Windows unter „Bluetooth und Geräte > Kamera > Integrierte Webcam“. Dort kannst Du die Webcam mit einem Rechtsklick über den Menüpunkt „deaktivieren“ vollständig abschalten. -
Schaltet sich die Webcam später selbstständig wieder ein, deutet dies auf einen potenziellen Angriff hin. Es gibt aber auch andere Faktoren, die dafür verantwortlich sein können, dass sich die interne Webcam wieder aktiviert. Dies können ein Update für Windows oder Anwendungen, die Zugriff auf die Webcam benötigen, sein. Diese Punkte solltest Du bei einem solchen Test berücksichtigen.
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5: Die LED Deiner Webcam leuchtet ohne Grund auf
Anhand einer LED erkennst Du bei vielen Webcams, ob diese aktiv sind. In den meisten Fällen sollte diese Lampe also deaktiviert sein, wenn Du die Cam nicht nutzt. Fällt Dir hingegen auf, dass die Kontrolllampe immer wieder aktiv ist, dann steckt eventuell ein Hacker dahinter. Ein Symbol in der Taskleiste auf dem Desktop kann auf ähnliche unbefugte Aktivitäten hinweisen. -
Prüfe aber zunächst, ob nicht eine Software Zugriff auf die Webcam hat und diese aktiviert. Häufige Verdächtige sind Anwendungen für Videokonferenzen oder Add-ons im Browser. Du kannst prüfen, ob eine dieser Apps für die aktive LED verantwortlich ist, indem Du nach und nach die einzelnen Anwendungen schließt. Deaktiviert dies die Leuchte der Webcam, hast Du den Schuldigen gefunden. Falls nicht, haben Cyberkriminelle eventuell direkten Zugriff auf Deine Webcam. Das ist mit Malware wie einem Trojaner möglich.