Alles billiger wegen Finanzkrise

Noch im Sommer 2008 stöhnte die Welt unter hohen Energie- und Rohstoffpreisen, jetzt drohen Konsumflaute und Rezession. Verbraucher profitieren von sinkenden Preisen.
Was viele Experten befürchtet haben bewahrheitet sich nun: Aus der Finanzkrise wird eine Rezession. Öl und Rohstoffe werden billiger, Hersteller von Konsumgütern werden ihre Ware nicht mehr los. Wir zeigen Ihnen, was alles billiger geworden ist und wo Sie jetzt Schnäppchen machen können.
Benzin und Heizöl
Während das Rohöl im Sommer 2008 noch Rekordpreise erzielte, haben sich die Preise seitdem krisenbedingt halbiert. Deutlich unter 80 Dollar/Barrel kosten die gängigen Rohölsorten nur noch. Zwar ist im gleichen Zeitraum der Dollar leicht gestiegen, dennoch bekommt der Verbraucher mehr Kraftstoff für sein Geld. Um 1,30 Euro/Liter bei Benzin und Diesel statt über 1,50 Euro/Liter noch im Sommer. Heizöl ist jetzt für rund 72 Euro je 100 Liter zu haben. Im Sommer 2008 waren es noch fast 100 Euro/je 100 Liter.
Reisen
Die Verbraucher halten in der Krise ihr Geld zusammen, das spüren auch die Reiseveranstalter. Wenn Sie Erholung suchen, finden Sie jetzt besonders günstige Angebote. Beliebte Städtereisen nach Rom und Paris sind jetzt rund 30 Prozent günstiger zu buchen, als im Sommer 2008. Wenn Veranstalter jetzt noch Kerosinzuschläge verlangen sollten, sollten Sie verhandeln. Nach dem Rückgang der Ölpreise um 50 Prozent sind derlei Zuschläge nicht mehr gerechtfertigt!
Autos
GM/Opel und Ford haben Absatzprobleme, BMW plant verlängerte Werksferien. Autohersteller werden ihre Fahrzeuge nicht mehr los. Goldene Zeiten für Verbraucher, die jetzt in bester Verhandlungsposition sind. Nachlässe von 10 bis 20 Prozent sollten locker möglich sein. Holen Sie Preiseangebote nicht nur vor Ort, sondern bundesweit ein und sparen Sie jetzt beim Autokauf.
Gute Zeiten für Konsumenten und Bauherren. Mangelnde Nachfrage und Zinssenkungen drücken auf die Preise.
Konsumgüter, Weihnachtseinkäufe
Schon letztes Jahr beklagte der Einzelhandel ein schlechtes Weihnachtsgeschäft, dieses Jahr wird noch schlechter werden. Nicht nur schlechte Umsätze dürften für den Preisrutsch sorgen, denn billiger geworden sind auch Ausgangsrohstoffe, so hat sich der Preis für Kupfer, Nickel und Zink seit Juni um rund 40 Prozent ermäßigt. Deutlich verbilligt haben sich auch Containerfrachtkosten und, wie schon erwähnt, Energie. Verbraucher können auf besonders günstige Angebote, gerade bei teureren Geräten der Unterhaltungselektronik und bei Haushaltswaren hoffen.
Baugeld und Baukosten
Auch Bauen und Kaufen von Wohnraum wird mit der Krise günstiger. Die Stahlpreise, zuletzt ebenfalls auf Rekordhöhe, sind weltweit deutlich unter Druck geraten. Auch die Preissteigerungen für Zement und Dämmstoffe sind passe. Nachdem die Zentralbanken krisenbedingt die Zinsen deutlich gesenkt haben, wird auch Baugeld wieder billiger. Immobiliendarlehen sind wieder für rund 5 Prozent p.a. zu haben.
Bankaktien
Die Bank- und Börsenkrise flimmert uns jeden Abend in den Nachrichten entgegen, Bankaktien befinden sich im freien Fall. Alle Bankaktien? Wer sich nicht von der Panikmache gefangen nehmen lässt, wird feststellen, dass es (a) wohl auch in 5 Jahren noch Banken geben wird und (b) durchaus einige Institute weitgehend unbeschadet durch die Krise gekommen sind. In den USA sind dies z.B. Morgan Stanley, in Europa die spanische Santander, die britische HSBC und die französische BNP Paribas. In Deutschland wäre die Postbank mit ihrem traditionell starken Privatkundengeschäft zu nennen, die außerdem von einer möglichen Komplettübernahme durch die Deutsche Bank in einigen Jahren profitieren würde. Die Aktien dieser Institute sind derzeit zu Schlussverkaufspreisen zu haben.
Autor: Fritjof Stielow