Banksparplan: langweilig, sicher und rentabel?

Wer sein Geld anlegt, sucht entweder nach größtmöglicher Rendite oder höchstmöglicher Sicherheit. Beide Ziele wirklich gewinnbringend miteinander zu kombinieren, ist aber leider so gut wie unmöglich. Denn wer seine Euros möglichst rasch vermehren will, muss ins Risiko gehen, also zum Beispiel in Aktien oder Fonds investieren. Wer sicher sein will, dass sein Geld nicht von den Turbulenzen der Finanzmärkte in Luft aufgelöst wird, muss eine Anlageform wählen, die eine Rückzahlung des gesparten Kapitals garantiert. Genau das leistet ein Banksparplan.
Wie funktioniert ein Banksparplan?
Vereinfacht ausgedrückt schließt der Sparer mit der Bank einen Sparvertrag ab. Der Vertrag regelt die Höhe des regelmäßig zu zahlenden Betrags, den Rhythmus und die Dauer der Einzahlungen. In der Regel müssen monatlich Beträge zwischen 25 und 50 Euro auf das Sparkonto eingezahlt werden – für eine zu vereinbarende Dauer von zwei bis 25 Jahren.
Die Spareinlagen werden dann von der Bank verzinst. Bei der Verzinsung von Banksparplänen gibt es mehrere Varianten. Üblich ist die Verzinsung mit einem variablen Zinssatz, dessen Höhe sich an einem sogenannten Referenzzins orientiert. Dieser Referenzzins kann zum Beispiel die Umlaufrendite von deutschen Staatsanleihen sein. Der tatsächliche gutgeschriebene Zins liegt aber unter diesem Vergleichszins, die Differenz behält die Bank – gewissermaßen als Aufwandsentschädigung. Dafür werden bei Banksparplänen keine Abschlusskosten fällig und in der Regel auch keine Kontoführungsgebühren.
Möglich sind auch Banksparverträge mit einem festen Zinssatz für die gesamte Laufzeit. Eine weitere Alternative sind Banksparpläne mit Staffelzinsen. Bei dieser Form steigt der Zins einem bestimmten Turnus folgend bis zum Vertragsende.
Grundsätzlich gilt: je länger die Laufzeit, desto geringer die Zinsen. Dennoch kann man mit einem Banksparvertrag nur dann akzeptable Renditen herausholen, wenn der Vertrag länge läuft. Denn die Zinsen werden regelmäßig dem Konto gutgeschrieben und erhöhen die Spareinlage. Langfristig sorgt der Zinseszins für einen hübschen Zugewinn. Einige Banken zahlen zum Vertragsende je nach Länge der Laufzeit sogar noch einen Bonus obendrauf.
Wie sicher ist ein Banksparplan?
Bankensparpläne sind sicher. Das Sparguthaben gilt als normale Bankeinlage und ist damit durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu einer Höhe von 100 000 je Konto abgesichert. Der Sparer erhält bei dieser Anlageform also in jedem Fall seine Einlagen zurück und darüber hinaus die aufgelaufenen Zinsgewinne. Sofern kein fester Zinssatz vereinbart wurde, ist natürlich die Höhe des am Ende ausgeschütteten Kapitals nicht kalkulierbar.
Es liegt auf der Hand, dass Banksparpläne nicht für Rendite-Junkies taugen. Ein Banksparplan ist für Sparer gedacht, die es gern sicher und bequem haben und sich nicht jeden Tag den Kopf über ihr angelegtes Vermögen zerbrechen wollen. Mit einem Banksparplan in der Tasche kann man ruhig schlafen, darf aber keine übermäßig hohen Erwartungen an die Rendite stellen.
Riester und Banksparplan
Eine Variante dieser Anlageform ist die Kombination eines Banksparplans mit der Riester-Förderung. Wer noch keinen Riester-Vertrag unterschrieben hat, etwa in Form eines Bauspar- oder Fondssparvertrags, kann die staatlichen Zulagen und Vergünstigungen auch in einen Banksparvertrag einfließen lassen. Ein Riester-Banksparplan funktioniert im Prinzip wie ein handelsüblicher Sparplan. Unterschied: Die eigenen Beiträge werden ergänzt durch die Fördermittel vom Staat, also maximal mit 154 Euro pro Jahr plus Zulagen für Kinder (185 Euro bzw. für Kinder ab dem Jahrgang 300 Euro jährlich), außerdem gibt’s einen Steuerbonus, da der eigene Sparaufwand bis zu einer Höhe von 2100 Euro jährlich von der Steuer abgesetzt werden kann.
Die derzeit (2011) gezahlten Zinsen für Banksparpläne und Riester-Banksparpläne sind aufgrund der unsicheren Lage auf den Kapitalmärkten allerdings dürftig. Sie liegen sogar unter den Zinsen für Festgeld oder Tagesgeld. Aber wer eine langfristige Finanzstrategie fährt, profitiert davon, wenn die Märkte mittelfristig wieder anspringen und damit das Zinsniveau steigt. Außerdem trifft das niedrige Zinsniveau natürlich auch andere Anlageformen – nur dass die nicht immer sicher sind.
Wer sich für einen Banksparplan interessiert, wird möglicherweise lange nach der geeigneten Bank suchen müssen. Denn nur wenige Finanzinstitute bieten diese Anlageform an. Vor allem die größeren Banken und Sparkassen halten sich gern aus diesem Geschäft heraus. Der Grund: Mit Banksparplänen kann die Bank nicht viel verdienen. Daher locken viele Berater ihre Spar-Kunden lieber mit Lebensversicherungen oder Bausparverträgen. Dabei fallen nämlich schöne Provisionen und satte Bearbeitungsgebühren für Mitarbeiter und Bank ab.
Redaktionelle Beratung: http://www.ratgeberzentrale.de/steuern-und-finanzen.html