Sparen durch Sanierung und Umstieg

Für viele Menschen kommt der Strom aus der Steckdose und soll vor allem günstig sein. Seit das Thema Klimawandel jedoch in aller Munde ist und Energie immer teurer wird, steigt das Interesse an alternativen Energien.
Gefühlt nehmen die Extremwetterlagen zu, die für viele Menschen eine Folge des Klimawandels sind. Energie wird stetig teurer, fossile Energieträger wie Öl und Gas werden in absehbarer nicht mehr in den heutigen Massen verfügbar sein. Grund genug, bei der Energieversorgung umzudenken und Alternativen kennen zu lernen.
Was ist drin im deutschen Strom?
Deutschland deckt seinen Energiebedarf nach wie vor fast vollständig aus fossilen Energieträgern (Steinkohle, Braunkohle, Erdöl, Erdgas) und mit Kernenergie. 89,9 Prozent des Energieverbrauchs im Jahr 2009 wurden laut Bundesumweltministerium auf diese Weise erzeugt, nur 10,3 Prozent der Energie stammten aus erneuerbaren Quellen. Geht es nach dem Willen der EU, muss der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch bis 2020 auf 18 Prozent erhöht werden. Die Bundesregierung will darüber hinaus den Anteil regenerativer Energien an der reinen Stromerzeugung bis 2020 auf 35 Prozent ausbauen. Derzeit liegt er bei 16,4 Prozent (siehe Infografik).
Wie wichtig ist die Kernenergie.
Atomkraft spielt im deutschen Energiemix eine längst nicht so tragende Rolle, wie von ihrer Lobby oft behauptet wird. Nur 23,3 Prozent der Bruttostromerzeugung in Deutschland wurden im Jahr 2009 durch Kernenergie beigesteuert. Weitaus bedeutender ist die Rolle von Kohle und Gas. 23,5 Prozent der Energie wurden mit Braunkohle, 20,1 Prozent mit Steinkohle und 13 Prozent mit Erdgas gewonnen. Dieser Energiemix führt zu einer gestiegenen Importabhängigkeit Deutschlands, denn mit Ausnahme von Braunkohle müssen Kohle und Gas größtenteils aus dem Ausland importiert werden. Weitere Informationen zum deutschen Energiemix und zur Energieversorgung bietet das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie auf einer Infoseite.
Was sind erneuerbare Energien?
Allgemein bekannt sind Windkraftwerke und Solaranlagen aber es gibt noch weitere Formen der alternativen Energieerzeugung, etwa die Energiegewinnung aus Biomasse. Von den 10,3 Prozent der erneuerbarer Energien am deutschen Energieverbrauch im Jahr 2009 waren 7,2 Prozent Biomasse, 1,6 Prozent Windkraft, 0,8 Prozent Wasserkraft und 0,8 Prozent alle übrigen erneuerbaren Energien. Ein sehr kleiner Teil der Energie wird also von den symbolträchtigen Windrädern beigesteuert. Anders sieht es bei der reinen Stromgewinnung aus, denn hier ist die Windkraft unter den erneuerbaren Energien mit 40,8 Prozent absoluter Spitzenreiter, gefolgt von Wasserkraft und Biomasse.
Förderung für Privathaushalte
Verbraucher, die ihre Immobilie sanieren lassen, Solarkollektoren installieren oder eine umweltfreundliche Heizung bzw. Kühlung einbauen lassen, können unter Umständen staatliche Förderungen als Zuschuss erhalten. Zwar wurde die Vergütung für Solar-Dachanlagen im Zuge einer Anpassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes zum 1. Juli 2010 um einmalig 16 Prozent gesenkt. Bei erneuerbaren Energien im Wärmebereich sind über das Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien im Wärmemarkt (MAP) Förderungen möglich. Interessierte erhalten dazu Informationen auf der Internetseite des Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.
Laut Bundesumweltministerium konnten im Jahr 2009 durch den Einsatz regenerativer Energien allein in Deutschland 108,7 Millionen Tonnen CO² und 110 Millionen Tonnen Treibhausgase eingespart werden.