Diese Baderegeln sollte man beachten

Diese Baderegeln sollte man beachten

Die Baderegeln müssen schon die Kleinsten fürs Seepferdchen lernen - und doch kommt es jedes Jahr zu tragischen Badeunfällen in Deutschland. Oft liegen die Ursachen dafür in an Leichtsinn, Überschätzung oder Unwissenheit. Für die Badesaison lohnt sich deshalb ein kurzer Auffrischungskurs - die Regeln sind schnell (wieder) verinnerlicht und retten im Ernstfall Leben.

Nur wer fit ist, sollte baden gehen. Bei Fieber, Schwindel, Übelkeit oder anderen gesundheitlichen Beschwerden ist der Kreislauf ohnehin schon belastet - da kann Schwimmen zur echten Gefahr werden. Kaltes Wasser und Hitze verschärfen die Wirkung der Symptome oft noch.

Ob am Strand, See oder im Freibad - Badeverbote sind kein gut gemeinter Hinweis, sondern klare Warnsignale. Auch wenn auf den ersten Blick keine Gefahr zu erkennen ist, können starke Strömungen, Schadstoffe oder sensible Naturschutzgebiete ein Grund für das Verbot sein. Wer die rote Flagge oder ein Verbotsschild ignoriert, riskiert nicht nur seine eigene Sicherheit, sondern auch die anderer.

Die meisten Badeunfälle ereignen sich an unbeaufsichtigten Gewässern - also dort, wo Bademeister, Wasserwacht oder DLRG den Badebetrieb nicht überwachen. Deshalb gilt: Am sichersten badet man im Freibad, am bewachten See oder an Strandabschnitten mit Rettungsschwimmern. Ausgebildete Rettungsschwimmer können im Notfall den entscheidenden Unterschied machen.

Flüsse wirken oft idyllisch - doch sie sind tückisch und niemals überwacht. Strömungen, Strudel, Schleusen, Wehre, Felsen oder reger Bootsverkehr machen das Baden hier selbst für geübte Schwimmer riskant. Wer dennoch nicht verzichten will, sollte nur an vertrauten Stellen und in Begleitung einer zweiten Person ins Wasser gehen.

In Flüssen und Seen, die nicht als offizielle Badegewässer gelten, lauert noch eine weitere Gefahr: mangelnde Wasserqualität. Anders als an ausgewiesenen Badestellen gibt es hier keine regelmäßigen Kontrollen auf Keime oder Schadstoffe. Es können sich Colibakterien, Blaualgen oder Pestizide im Wasser befinden. Die Folgen davon: Magen-Darm-Probleme, Hautreizungen oder Entzündungen.

Auch diese Baderegel trägt dazu bei, dass Unfälle vermieden werden: Niemals allein ins Wasser gehen! Besonders an unbeaufsichtigten Gewässern kann im Ernstfall niemand eingreifen. Ein Kreislaufkollaps, eine Schnittwunde am Stein oder ein Krampf im Bein mögen zwar die Ausnahme sein, doch tritt so etwas ein, wird es im Wasser rasch lebensgefährlich. Deshalb gilt: Badespaß immer im Team!

Lachen, Platschen, Kreischen - diese fröhliche Geräuschkulisse gehört zum Freibad dazu wie Pommesduft und Chlorgeruch. Doch eines sollte beim Spielen tabu sein: Hilferufe, wenn gar kein Notfall ist. Dieser Ausruf muss unbedingt dem Ernstfall vorbehalten bleiben. Wer wirklich in Not gerät, sollte ohne Scheu laut um Hilfe rufen und mit den Armen winken.

Jedes Kind sollte von klein auf lernen, nie ins Wasser zu gehen, ohne den Eltern vorher Bescheid zu sagen. Das Kind braucht die volle Aufmerksamkeit beim Baden - und möglicherweise auch eine Schwimmhilfe, die man ihm erst anlegen muss. Denn auch wenn ein Bademeister vor Ort ist: Die Verantwortung liegt bei den Eltern. Auch Kinder, die bereits schwimmen können, sollten diese Regel beachten.

Nach dem Verzehr einer großen Mahlzeit heißt es: erst mal Pause! Denn direkt nach dem Essen ins Wasser zu springen, ist keine gute Idee - der Körper ist mit Verdauen beschäftigt und braucht dafür Ruhe. Leichte Kost ist bei Hitze ohnehin die bessere Wahl. Doch auch mit knurrendem Magen sollte man nicht baden gehen: Beim Schwimmen und Herumtoben im Wasser braucht der Körper besonders viel Energie.

Alkohol und Wasser - keine gute Mischung, auch wenn es gerade so schön wäre, einen spritzigen Aperol oder ein kühles Bier am Pool zu schlürfen. Weil Alkohol gesellschaftlich so akzeptiert ist, wird oft verdrängt, wie gefährlich er beim Baden wirklich ist. Er trübt nicht nur Urteilsvermögen und Reaktionsfähigkeit, sondern schwächt auch den Kreislauf und die Schwimmfähigkeit.

Nach einem Sonnenbad kopfüber ins kühle Nass? Das ist keine gute Idee, denn: Wer überhitzt ins Wasser springt, riskiert einen Kälteschock - mit Folgen wie Herzrhythmusstörungen oder sogar Hyperventilation. Besser ist es, den Körper langsam an die Wassertemperatur zu gewöhnen. Erst Arme und Beine bespritzen, dann Schritt für Schritt ins Becken steigen. So bleibt der Kreislauf stabil.

Der Kälteschock ist nicht das einzige Risiko beim Springen ins kühle Nass. Auch Hindernisse im und unter Wasser oder eine zu geringe Wassertiefe können verheerende Folgen haben. Daher sollte man genau prüfen, ob ein Steg, ein Felsen oder eine Uferstelle wirklich zum Springen geeignet ist. Auch im Schwimmbad gilt: Erst dann springen, wenn die Bahn frei ist. "Springen verboten"-Schilder unbedingt beachten!

Beim Badespaß gilt vor allem eines: Rücksicht ist Pflicht! Andere vom Beckenrand zu schubsen oder unterzutauchen ist kein harmloser Spaß, sondern gefährlich - ebenso wie Rennen auf nassem, rutschigem Boden, besonders in Hallenbädern. In den Sommermonaten wird es an Seen und in Freibädern oft eng. Nur wenn alle aufeinander achten und sich an die Regeln halten, bleibt das Badevergnügen sicher.

Beim Thema Schwimmhilfen ist besondere Vorsicht geboten: Luftmatratzen, Schwimmtiere oder -reifen bieten zwar Spaß, aber keine Sicherheit - vor allem nicht für Nichtschwimmer. Auch Schwimmflügel, -westen oder -gurte bedeuten keinen hundertprozentigen Schutz. Kinder können sie abstreifen oder die Luft kann entweichen. Deshalb ist wichtig: auch mit Schwimmhilfe nie unbeaufsichtigt ins Wasser!

Kinder müssen beim Baden stets von einer erwachsenen Person beaufsichtigt werden - ganz gleich, ob sie Schwimmflügel tragen oder bereits ihr Seepferdchen-Abzeichen auf dem Badeanzug tragen. Das Seepferdchen zeigt lediglich, dass die Grundlagen des Schwimmens beherrscht werden - nicht, dass ein Kind sicher, ausdauernd und in jeder Situation schwimmen kann. Wasser bringt zwar viel Spaß, ist und bleibt aber auch eine Gefahr.

Gewitter stellen für Badende eine besonders große Gefahr dar. Wasser leitet bekanntlich Strom, daher bedeuten Blitzeinschläge im See, Meer oder Schwimmbad Lebensgefahr für alle, die sich im Wasser aufhalten. Aber auch hohe Wellen oder starker Wind, die ein Gewitter oft begleiten, sind Gefahren. Bei Gewitter daher nicht nur das Wasser verlassen, sondern auch Uferzonen, Stege und Boote.

In natürlichen Gewässern, besonders im Meer, kann aus dem Schwimmtraining schnell ein Notfall werden. Wer zu weit hinausschwimmt, unterschätzt oft die Kraft von Strömungen und Wellen - der Rückweg kostet dann plötzlich doppelt so viel Energie. Selbst geübte Schwimmer können hier an ihre Grenzen stoßen. Vor allem Kinder sollte man immer im Blick behalten und nicht zu weit hinausschwimmen lassen!

Trotz aller Gefahren gilt: Übervorsicht ist auch kein guter Ratgeber. Wer seinem Kind ständig Angst vor dem Wasser macht, verhindert nicht nur unbeschwerten Badespaß, sondern riskiert auch, dass sich die Angst auf das Kind überträgt. Angst blockiert - und kann dazu führen, dass wichtige Erfahrungen mit dem Wasser ausbleiben.

Für echte Sicherheit im Wasser braucht es mehr als nur Schwimmflügel oder das Seepferdchen. Viel wichtiger ist es, dass man als Vorbild vorangeht: Die Baderegeln nicht nur erklären, sondern selbst vorleben. Und vor allem: Regelmäßig mit den Kindern zum Baden gehen! Denn Schwimmen und die Baderegeln sind keine theoretische Angelegenheit, sondern Übungssache.

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