Filmhotels: Schlafen wie James Bond
Hotels dienen häufig als Filmkulisse. Kultfilme wie Pretty Woman, Ocean‘s Eleven und einige James-Bond-Filme wurden in Hotels gedreht. Sogar Szenen von Star Wars entstanden in einem Hotel. Eine Reise zu den berühmtesten Film-Hotels.
Manche sagen, Pretty Woman sei kitschig, für andere ist es de romantischste Streifen der Filmgeschichte. Der Geschäftsmann Edward Lewis, gespielt von Richard Gere, ist auf dem Weg nach in sein Hotel in Los Angeles. Auf dem Hollywood Boulevard hält er an, um nach dem Weg zu fragen. Die Prostituierte Vivian Ward (Julia Roberts) verlangt Geld für die Auskunft. Lewis ist beeindruckt von der kessen „Blondine“ und lässt sich schließlich von Vivian zum Hotel begleiten. Er beschließt, die lebenslustige Vivien für eine Woche als Gesellschafterin zu engagieren.
Es kommt wie es kommen muss. Lewis verliebt sich und auch die Prostituierte ist angetan von dem smarten Finanzmogul. Lewis traut sich aber nicht, seine Liebe zu gestehen und so gehen die beiden getrennte Wege. Doch Edward erkennt, dass er ohne Vivien nicht mehr leben möchte, macht sie ausfindig und gesteht ihr seine Liebe.
Bildershow: Die berühmtesten Film-Hotels
Drehort für die Hotelszenen war das Regent Beverly Wilshire. Das Hotel liegt im Zentrum der Stadt am Rodeo Drive und gehört zur Four Seasons-Gruppe. Durch ein mächtiges Portal betritt man die eindrucksvolle Lobby. Ein mächtiger Lüster hängt mitten in der Lobby über einem runden Tisch mit einem großen Blumenbukett. In den Zimmern und Suiten herrscht gediegene Eleganz, man fühlt sich sofort in den Film versetzt. Ganz billig ist das Luxushotel natürlich nicht. Eine Übernachtung im Moderate Room kostet 395 Dollar, für die Penthouse Suite muss man tiefer in die Tasche greifen: 15.000 Dollar kostet der Traum, ein Mal zu schlafen wie Pretty Woman.
Für Naturfans und Wintersportler dürfte eher die Timberline Lodge eine Empfehlung sein. Filmfans kennen das Hotel eher als „Overlook Hotel.“ Hier verfiel Jack Nicholson in „Shining“ als Jack Torrence dem Wahnsinn und ging auf Frau und Sohn los. Das Hotel wirkt düster, es ist eine trutzige Festung aus Holz und Stein. Im Inneren geht es rustikal aber behaglich zu. Im Winter prasselt in dem gewaltigen Kamin in der Lobby ein Feuer. Beliebt ist das Hotel vor allem wegen seiner Lage am Mount Hood. Von hier aus hat man eine herrliche Fernsicht auf die Gebirgslandschaft und kann wunderbar wandern. Im Winter ist das Hotel nicht so leer wie im Film, ganz im Gegenteil. Wintersportfans aus den USA schätzen das Hotel wegen seiner Lage in einem großen Skigebiet und kommen in Scharen - nicht zuletzt wegen des Nervenkitzels.
Natürlich hat auch Deutschland Hotels, in dem berühmte Filme gedreht wurden. Allen voran das Hotel Atlantic in Hamburg. Die Nobelherberge war Drehort für Aufnahmen im James-Bond-Streifen „Der Morgen stirbt nie“ mit Pierce Brosnan. Als Bond in sein Hotelzimmer kommt, entdeckt er die ehemalige Geliebte tot auf dem Bett. Ihn erwartet ein Killer, doch Bond kann flüchten. Gedreht wurden die Szenen in der Atlantic Suite. Die kann man auch mieten. 5000 Euro muss man pro Nacht bezahlen, um in den Luxusgemächern zu nächtigen. Dafür gibt es ein Frühstücksbüffet inklusive.
In vielen Bond-Filmen spielen Hotels eine wichtige Rolle. So auch in Goldfinger. James Bond durchkreuzt die Pläne von Auric Goldfinger, der am Pool seines Urlaubshotels beim Pokern schummelt. Weil seine Gehilfin Bond nicht daran hindert und dann auch noch mit Bond ein Schäferstündchen verbringt, muss sie sterben. Als Bond das Zimmer betritt, findet der die Frau tot auf dem Bett - mit Gold überzogen.
Als Drehort diente das 1954 eröffnete Hotel Fontainbleau in Miami. Auffällig ist die äußere Form des Hotels, es ist ein Viertelkreis. Das Hotel existiert bis heute. Der Charme der 50er Jahre blieb dem Hotel erhalten und wirkt heute modern und schick. Behutsam hat man den Stil des Hauses weiterentwickelt und modernisiert, ohne den Luxus der Fünfziger Jahre zu verdrängen. So herrscht kühle Eleganz aus Glas, Marmor und Chrom. Die Zimmer sind behaglich eingerichtet und bieten eine Ausblick auf das Meer. Neu ist auch das exquisite Spa des Hotels, das in einem futuristischen Glasbau residiert. Auch der Pool wurde in den letzten Jahren modernisiert. Man hat eine Poollandschaft mit Palmen gebaut. Goldfinger und Bond würde es gefallen.
Nur eingefleischte Filmfans wissen, dass auch Szenen von Star Wars in einem Hotel gedreht wurden. In der tunesischen Berberstadt Matmata findet man versteckt das Hotel Sidi Driss. Es wurde vor Jahrhunderten als Höhlensystem in den felsigen Boden gegraben, nur der Innenhof ist als riesiges Loch sichtbar. Hier entstand ein Großteil der Aufnahmen von Anakin und Luke Skywalkers Heimatplanet Taatoine.
Das Hotel bietet nicht viel Komfort, die Gäste schlafen in kargen Felshöhlen auf Betten, die an Feldlager erinnern, aber immerhin gibt es Duschen. Man isst in dem Restaurant, in dem auch Luke zum Abendessen saß und kann Originalkulissen besichtigen.