Griff nach den Sternen in Europas höchstem Hotel

In Europas höchstem Hotel greifen die Besucher nach den Sternen: Der Berg Pic du Midi liegt in den Pyrenäen und ist 2877 Meter hoch.
Es ist ein ganz besonderer Ort: Der Berg Pic du Midi liegt in den französischen Pyrenäen und ist 2877 Meter hoch. Vor 130 Jahren wurde hier eine Wetterstation gebaut. Sie wurde später in ein astronomisches Observatorium umgewandelt.
Seit einem Jahrzehnt sind die Pforten für jedermann geöffnet. Pro Jahr kommen zehntausende Besucher, um den gigantischen Ausblick zu genießen. Sie erholen sich im höchsten Hotel Europas.
Und dank der begeisterten Besucher ist das Observatorium noch da. In den neunziger Jahren sollte es eigentlich abgerissen werden. Stattdessen wurde es von Grund auf renoviert und zu einem Touristenziel gemacht. Im vergangenen Jahr kamen mehr als die hunderttausend Besucher. Die Übernachtung auf dem Berg ist dabei das Tüpfelchen auf dem i.
Daniel Soucaze des Soucaze, Chef der Anlage Pic du Midi: "Wir haben ein fabelhaftes Angebot für die Nacht. Die Besucher kommen abends, bei Sonnenuntergang, essen, sehen in der Nacht die Sterne. Es gibt Zimmer zum Ausruhen und sie können das ganze Observatorium anschauen. Im vergangenen Jahr haben das 3000 Menschen gemacht, das bringt etwa ein Zehntel unseres Umsatzes."
Mit den Einnahmen durch die Tagestouristen kann das Observatorium fast neunzig Prozent seiner Ausgaben für die Wissenschaftler bezahlen. Die Idee, sich einem breiten Publikum zu öffnen, rettet das ganze Projekt.
Sebastien Vauclair, Astrophysiker: "Anders als viele denken, ist Astronomie ganz leicht. Es reicht, von einem Liegestuhl in den Himmel zu gucken, schon betreibt man Astronomie. Man geht man auf eine Zeitreise und sieht Himmelskörper, die uns ihr Licht vor vielen Jahren geschickt haben."
Wer Jupiter und Saturn selbst am Himmelszelt sehen möchte, weiß, was er zu tun hat. Derzeit sind die Sternenabende aber komplett ausgebucht.