Hier können Sie mit Delfinen abtauchen
Nach Hund und Katze ist der Delfin das Lieblingstier der Deutschen. Warum der Tümmler so beliebt (und bedroht) ist - und wo man mit ihm schwimmen gehen kann.
"Engel der Meere" werden sie in spirituellen Kreisen genannt. Der Vergleich liegt nahe, wenn man einmal beobachtet hat, wie sanft und freundlich sich Delfine beim Spiel mit uns verhalten, welche Klugheit ihnen zugeschrieben wird und wie schön sie beim kraftvollen Sprung aus dem Wasser aussehen - fast, als könnten sie fliegen. Kein anderes im Wasser lebendes Tier wurde je so geliebt wie der Delfin. Laut einer Umfrage liegt der Tümmler nach Hund und Katze auf Platz 3 der Lieblingstiere der Deutschen. Kein Wunder: Mit der TV-Serie "Flipper", die nach zwei Kinofilmen erstmals 1964 in Amerika zu sehen war, sprangen Delfine einst in unsere Herzen. Mit ihnen im Urlaub einmal abzutauchen, ist für viele Menschen ein großer Traum. Das Reiseportal "HolidayCheck.de" (www.holidaycheck.de) hat gerade zehn Ziele vorgestellt, wo man "Flipper" schwimmen kann (siehe Bildershow).
Weshalb sind Delfine so beliebt?
Weil "Flipper" uns so ähnlich ist! Er ist ein Säugetier wie wir. Atmet mit den Lungen. Bemuttert den nachwuchs, der wie ein Menschenbaby nach rund neun Monaten zur Welt kommt. Außerdem: Delfine sind (wie wir) nicht gern allein und lieben Zärtlichkeit. Und ihre Fröhlichkeit steckt an: Es ist das Lächeln der Schnabelschnauz, das uns so freundlich stimmt. Imposant ist die Klugheit des Delfins: Er durchschaut alles. Per Ultraschall (bis 200.000 Schwingungen pro Sekunde) erkundet er das Meer, tastet den Boden ab. Als "Dr. Flipper" kümmert er sich um behinderte und kranke Kinder. Fast scheint es, als könne das ier in Kinderseelen sehen…
Warum quälen wir "Flipper" so?
Der Delfin ist ein Freund des Menschen - doch wir sind auch sein größter Feind. UN-Studien belegen die dramatische Gefährdung: Delfine werden gejagt (z.B. in japanischen Gewässern), leiden unter Meeresverschmutzung und dem Unterwasserlärm der Sonargeräte, finden durch Überfischung immer weniger Nahrung. Ihr Lebensraum wird zerstört. Jedes Jahr verfangen sich schätzungsweise 300.000 Delfine und Wale in Fischernetzen und erleiden einen qualvollen Tod. 39 Delfin-Arten gehören zur großen Familie der Wale - wie z.B. der Große Tümmler. Er ist in den offenen Weltmeeren zwar noch nicht als gefährdet eingestuft, aber regionale Vorkommen sind extrem bedroht (z.B. in Kroatien und Peru).
Kritik an Delfinarien
Alle Tierschützer sprechen sich eindeutig gegen Delfinarien aus, die es vielerorts auf der Welt gibt. "Sie sind fast ausnahmslos viel zu klein und monoton", so ein Sprecher der Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere. Obwohl sie in den Augen vieler Experten boykottiert und abgeschafft werden müssten, staunen Besucher immer wieder gern über antrainierte Tricks und Leistungen, die Delfine besonders intelligent erscheinen lassen. "Nur in der freien Natur kann man erleben, wie Delfine wirklich sind", sagt Silke Matz vom Reiseportal "Tourbalance" (www.tourbalance.com). Dafür braucht man gar nicht so weit reisen: Mit Delfinen schwimmen kann man z.B. vom Azoren-Archipel Pico (Portugal) aus - die einzige Möglichkeit in Europa überhaupt. Und ganz ohne schlechtes Gewissen! Silke Matz: "Die gesetzlichen Auflagen sind hier sehr streng. Zum Schutz der Delfine dürfen hier nur immer zwei Gäste gleichzeitig von einem Boot aus im offenen Meer mit den Tümmlern tauchen." Preis für das Natur-Abenteuer mit "Flipper": ab 895 Euro (ohne Flug).
Mehr Infos zur Rettung der Delfine: www.delphinschutz.org