
Von Schlangenverehrung bis Weinschlacht: Die skurrilsten Bräuche der Welt
Diese Traditionen begeistern in anderen Ländern die Massen und bringen uns zum Staunen.
Von Schlangenverehrung bis Weinschlacht: Die skurrilsten Bräuche der Welt
Diese Traditionen begeistern in anderen Ländern die Massen und bringen uns zum Staunen.
Baby-Springen, Spanien
Kein Witz – im nordspanischen Dorf Castrillo de Murcia werden beim "El Salto del Colacho" jedes Jahr Babys übersprungen. Von als Teufel verkleideten Männern. Das soll den Kindern Glück bringen. Die Tradition gibt es seit 1620.
La Tomatina, Spanien
Auf die Tomaten, fertig, los! So ungefähr lautet der Fahrplan, wenn Ende August im spanischen Buñol eine Straßenschlacht mit überreifen Tomaten entbrennt. Die wilde und lustige Sauerei gibt es seit 1945 und sie hat vornehmlich einen Zweck: Unterhaltung. Inzwischen lockt das Spektakel vor allem tausende Touristen an.
Penis-Festival, Japan
Genau genommen trägt dieses Fest den Namen Kanamara Matsuri und findet jeden Frühling in Kawasaki statt. Das Fruchtbarkeitsfest gibt es seit 1969 und es war ursprünglich bei Prostituierten beliebt, die sich damit gute Geschäfte und den Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten wünschten. Der Penis ist beim Kanamara Matsuri überall als Motiv zu finden – selbst als Süßigkeit.
Frauentragen, Finnland
Inzwischen ist dieses Spektakel eine Weltmeisterschaft: Paare aus der ganzen Welt kommen nach Sonkajärvi und die Männer müssen ihre Frauen in Rekordzeit ins Ziel tragen. Geschichtlich geht der Wettbewerb auf das 19. Jahrhundert zurück, wo Frauen verfeindeter Dörfer tragend entführt wurden.
Hexenverbrennung, Tschechien
Die Walpurgisnacht kennen wir natürlich auch in Deutschland. Ebenso wie die Tradition, in dieser Nacht Feuer zu entzünden. In Tschechien allerdings sieht man in vielen Städten und Dörfern dann aus Stroh gemachte Hexen, die lichterloh brennen. Früher wollte man damit tatsächlich böse Geister fernhalten. Heute ist die Tradition einfach Teil der Partynacht.
Käserennen, England
In Cooper's Hill wird jährlich ein Laib Gloucester-Käse den Hügel runtergeschubst. Dabei erreicht er schnell mal 110 km/h Geschwindigkeit. Also gar nicht so einfach, für die Männer und Frauen, ihn beim Käserennen einzuholen. Sie versuchen es trotzdem. Was bei diesem mindestens 200 Jahre alten Brauch sehr spaßige Szenen mit sich bringt.
Henna-Nacht, islamische Länder
Von dieser Tradition werden sie vermutlich noch am ehsten gehört oder sie sogar schon mal erlebt haben. Die Braut wird bei Muslimen oft ein oder zwei Nächte vor der Hochzeit kunstvoll mit Henna-Malereien auf Füßen, Händen und Armen verziert. Das soll ihr Glück bringen sowie ihre Weiblichkeit und Fruchtbarkeit sichern.
Totenumbettung, Madagaskar
Für uns klingt es fast makaber, aber auf Madagaskar ist es völlig normal, dass alle paar Jahre die Toten aus ihren Gräbern geholt, in neue Leichentücher gewickelt und gestreichelt werden. Außerdem erzählt man bei dieser sogenannten Famadihana seinen Verstorbenen die neusten Neuigkeiten. Das ist der wichtigste Ahnenkult auf Madagaskar.
Zahnfeilung, Indonesien
Auf Bali werden jugendlichen Hindus bei Einsetzen der Pubertät die oberen Eck- und Schneidezähne abgefeilt. So sollen die menschlichen Leidenschaften wie Liebe, Wut oder Habgier unter Kontrolle gehalten werden. Das Ritual heißt Mesangih.
Schlangenverehrung, Indien und Nepal
Genannt wird es Nag Panchami Festival und es geht darum, Schlangen die Ehre zu erweisen. Schlangen haben im Hinduismus von jeher eine religiöse Bedeutung, das Fest selbst ist der tausendköpfigen Schlange Ananta gewidmet. Dabei werden den Tieren unter anderem Schüsseln mit Honigmilch gereicht. Ganz ohne ist das alles aber nicht – zu den Schlangenarten gehören auch so tödliche wie die Kobra.
Weinschlacht, Spanien
Die Spanier haben offenbar ein Händchen für skurrile Traditionen. Tausende Menschen besprühen sich hier im Sommer mit Wein. Besonders bekannt ist die Batalla del Vino im Örtchen Haro. Aber auch das Dorf Toro (Foto), ebenfalls für Wein bekannt, hat inzwischen dieses Spektakel entdeckt.
Orangen-Karneval, Italien
Auch die Italiener lieben es, sich mit Lebensmitteln zu bewerfen. Bei der Orangen-Schlacht in Ivrea bleibt niemand sauber. Dabei wird der Bürgerkrieg zwischen dem Volk und den Königstruppen Napoleons nachgestellt. Geschossen wird aber nur mit Orangen.
Affen-Büffet, Thailand
Einmal im Jahr dürfen Affen sich beim Monkey Buffet Festival vollfressen. Ihnen werden vor dem Tempel von Lopburi Obst und Gemüse gereicht. Und der Andrang ist nicht gerade klein – immerhin kommen mehr als 2000 Affen.
Wurzel-Cocktail, Fidschi
Wer die Fidschi-Inseln besucht, sollte unbedingt an einer traditionellen Kava-Zeremonie teilnehmen. Kava wird Gästen dort in hölzernen Gefäßen gereicht. Der Geschmack erinnert allerdings an eine Mischung aus Pfeffer und Schlamm. Der seltsame Cocktail hat auch eine leicht narkotisierende Wirkung.
Gruselmasken, Österreich und Bayern
Auch im Süden Deutschland sowie in Österreich gibt es einen skurrilen Brauch. Bei den sogenannten Krampus- und Perchtenläufen ziehen Ende bzw. Anfang des Jahres gruselige Gestalten, die oft dem Teufel ähneln, durch die Gassen. Geschichtlich sollen beide helfen, den Winter zu vertreiben. Der Krampus begleitete früher den Nikolaus bei seinen Hausbesuchen und bestrafte die unartigen Kinder.