Zurück zur Natur: Die schönsten Wanderwege DeutschlandsVon der Nordsee bis in den Bayerischen Wald: Diese zehn traumhaften Wanderwege machen Lust auf Natur!
Nord-Ostsee-Wanderweg: Sie können sich nicht entscheiden, ob Sie fürs Wandern lieber die Nord- oder die Ostsee wählen? Mit dem Nord-Ostsee-Wanderweg geht beides, auch wenn der Hauptteil der 117 Kilometer langen Route durchs Landesinnere führt. Angenehm ist dabei, dass die höchste Erhebung lediglich 62 Meter misst. Wer Bergwanderungen viel zu anstrengend findet, kommt zwischen Meldorf und Kiel also bestens auf seine Kosten. Zwischendurch folgt die Route dem Nord-Ostsee-Kanal – so können Sie beim Laufen auch nach Traumschiffen schauen. Perfekt! Was Sie sonst noch sehen? Die typisch norddeutschen Landschaftsformen Marsch und Geest, Hünengräber, den Naturpark Westensee und natürlich sollten Sie nicht versäumen, sich am Ende einen gemütlichen Strandkorb zum Faulenzen zu suchen.
Lahnwanderweg: Von der Quelle der Lahn bei Netphen in Nordrhein-Westfalen bis an den Rhein in Niederlahnstein – das sind die groben Eckpunkte des Lahnwanderwegs. Dabei bieten die 288 Kilometer Vielfalt pur: Gebirge, Hügel, Auen, Weinberge, Rheinmündung. Außerdem zeigen sich den Wanderern im Lahntal neben der Natur viele interessante Kultur-Highlights. Dazu zählt neben dem Schloss Wittgenstein, dem Marburger Schloss und der Kubacher Kristallhöhle die malerische Altstadt von Limburg an der Lahn, deren bekannter Dom (Foto) früher den 1000-DM-Schein zierte. Auch das Diezer Grafenschloss, Kloster Arnstein oder die Ruppertsklamm bieten sich für eine Wander-Pause an. Ein dickes Plus für alle, die unterwegs die Zeit vergessen: Weil an fast jeder Etappe des Qualitätswanderwegs ein Bahnhof wartet, bleibt Stress sicher aus
Harzer-Hexen-Stieg: Man muss nicht zur Walpurgisnacht die Wanderschuhe auspacken und auch kein Fan von mystischen Geschichten sein, um den Harzer-Hexen-Stieg zu genießen. 97 Kilometer ist der vom Deutschen Wanderverband mehrfach als „Qualitätsweg“ ausgezeichnete Wanderweg lang. Die grobe Route führt von Osterode im Osten des Harzes über den Brocken (Foto) und schließlich nach Thale. Das Schöne: Sie lernen nicht nur den 1141 Meter hohen Brocken, der für seine Hexen-Geschichten bekannt ist, kennen, sondern durchqueren auch den Nationalpark Harz, der einer der größten deutschen Waldnationalparks ist. Der Weg wird offiziell in sieben Etappen eingeteilt, die frei wählbar sind. Spaß macht vor allem, wie vielseitig der Harz ist: Zur alten Kulturlandschaft und nahezu unberührter Natur gesellen sich unterwegs natürlich viele Mythen und Sagen und nicht zuletzt die Harzer Bergbaugeschichte.
Albsteig: Wer wandern liebt, kommt an ihm nicht vorbei: Der Albsteig ist ein Klassiker unter den deutschen Wanderwegen und schon mehr als 100 Jahre alt. Seit 2012 reiht sich der zertifizierte Qualitätsweg in die „Top Trails of Germany“ ein. Von Tuttlingen bis Donauwörth liegen rund 350 Strecken-Kilometer vor einem. Was aber kein Problem ist, weil sich der Weg gut in ca. 25 Etappen einteilen lässt. Zeit sollten Sie sich sowieso lassen, weil es wirklich viel zu sehen gibt: Einerseits den Albtrauf mit seinen bizarren Felsen, geheimnisvollen Höhlen wie der sehenswerten Nebelhöhle sowie den typischen Karstquellen. Andererseits ragen überall romantische Burgen aus der Landschaft, so wie z.B. Burg Teck, Burg Harburg , Schloss Lichtenstein und natürlich die faszinierende Burg Hohenzollern (Foto).
Nibelungensteig: Hier ist Fitness gefragt. Immerhin müssen beim Nibelungensteig, der sich 130 Kilometer von Zwingenberg an der Bergstraße bis Freudenberg am Main erstreckt, stolze 4000 Höhenmeter überwunden werden. Das lohnt sicher aber. Denn es geht auf der Route mit dem Gütesiegel „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ mitten durch den schönen Odenwald, wo Sie auf den Spuren des Nibelungen-Helden Siegfried wandeln können. Zusätzlich gibt es viele Sehenswürdigkeiten zu entdecken: Neben tollen Panoramablicken von den Höhen, sind da z.B. das entzückende Lindenfels (Foto), das als Perle des Odenwaldes gilt, der Siegfriedbrunnen bei Grasellenbach oder ein erfrischendes Bad im Marbach-Stausee.
Altmühltal-Panoramaweg: Wacholderheiden, Buchenwälder und bizarre Felslandschaften mit so schönen Namen wie „Die Zwölf Apostel“ – das ist der Altmühltal-Panoramaweg in Bayern. Er startet in Gunzenhausen, endet in Kelheim und wurde mehrfach ausgezeichnet, 2012 z.B. als Deutschlands schönster Wanderweg. Seine 200 Kilometer ziehen sich durch den gleichnamigen Naturpark immer an dem Fluss Altmühl entlang. Besonders spannend: Am Weg, der auch auf den Main-Donau-Kanal trifft, hat man in Steinbrüchen Exemplare des berühmten Urvogels Archaeopteryx gefunden. Weitere Attraktionen sind z.B. ein keltischer Ringwall, die Burg Pappenheim und der „Tatzlwurm“ bei Essing (Foto), das ist mit 193 Metern eine der längsten Holzbrücken Europas.
Rheinsteig: Der Rhein an sich ist schon eine tolle Kulisse. Am knapp 320 Kilometer langen Rheinsteig können Sie den Fluss durch drei Bundesländer erwandern. Die als Premiumweg ausgezeichnete Strecke beginnt am Bonner Marktplatz und führt unter anderem über das Siebengebirge, Koblenz, zum Niederwalddenkmal bei Rüdesheim und dem Kloster Eberbach, bis der Weg schließlich über den Taunus runter nach Wiesbaden gelangt. Zu den Highlights der einzelnen Etappen zählen unter anderem Schloss Drachenburg (Foto), die Loreley oder die Festung Ehrenbreitstein. Schön ist bei der durchaus anspruchsvollen Wanderstrecke die Mischung aus Kulturhighlights und herrlich stiller Natur – außerdem natürlich der Rhein, auf den man immer wieder spektakuläre Panoramablicke bekommt.
Saar-Hunsrück-Steig: 410 Wander-Kilometer durch den Naturpark Saar-Hunsrück und 111 Traumschleifen – das erwartet Sie auf dem Saar-Hunsrück-Steig, der sich von Perl an der Mosel über Idar-Oberstein bis nach Boppard am Rhein schlängelt. Er wurde zwar erst 2007 eröffnet, hat sich seitdem aber schnell zum absoluten Star entwickelt. So wurde er 2009 zu Deutschlands schönstem Wanderweg gewählt und vom Deutschen Wanderinstitut als Premiumwander-Region ausgezeichnet. Punkten kann er vor allem damit, dass keine Strecke in Europa naturbelassener ist (70 Prozent). Wanderer finden hier märchenhafte Einsamkeit wie z.B. am Rockenburger Urwaldpfad (Foto), die zu jeder Jahreszeit sehr reizvoll ist. Unterwegs warten außerdem viele Picknickplätze.
Goldsteig: Hier hat man die Wahl: Soll es die anspruchsvolle Nordvariante oder die etwas einfachere Südvariante sein? In beiden Fällen hat man eine Weile zu tun, denn der Goldsteig bietet insgesamt 660 Kilometer Strecke und ist damit der längste zertifizierte Qualitäts-Wanderweg Deutschlands. Durch den Oberpfälzer und den Bayerischen Wald geht es hier bis nach Passau. Kürzere Stern- oder Tagestouren sind problemlos möglich. Falls Sie Wander-Novize sind und die Südvariante ausprobieren wollen, führt Ihr Weg über schöne Waldpfade und Wiesen, schenkt tolle Blicke auf die Alpen und läuft auf und ab. Die Nord-Tour ist zwar schwer, belohnt aber oben in den Tausendern mit grandiosen Bergblicken von Großer Arber, Kaitersberg oder Dreisessel (Foto).
Heidschnuckenweg: An den Farben der Lüneburger Heide kann man sich kaum sattsehen. Speziell, wenn sie ihr violettes Kleid anzieht. Doch selbst ohne das Farbspektakel im Spätsommer ist der Heidschnuckenweg landschaftlich eine Augenweide. Weil es auf den 223 Kilometern nur wenige Steigungen gibt, ist er perfekt für weniger erprobte Wanderer. Der Heidschnuckenweg startet in Hamburg-Fischbeck und führt über Buchholz, Wilsede, Soltau und Müden nach Celle. Er trägt das Zertifikat "Qualitätsweg Deutscher Wanderverband". Etwa 30 Heideflächen sorgen bei der Tour für das typische Landschaftsbild. Sie sehen Moore, sanfte Hügel, Kiefernwälder und Wacholdersträucher, aber auch hübsche Dörfer und nicht zuletzt die namensgebenden Schafe, die Heidschnucken. Wer nach so viel Naturschönheit noch Kultur braucht, kann lohnenswerte Abstecher nach Celle oder Lüneburg machen. Wenn Sie die Wahl haben, sollten Sie Anfang August kommen. Dann öffnen sich für ca. fünf Wochen Millionen der charakteristischen Heide-Blüten.