Wein - ein Getränk mit Tradition

Wein ist weit mehr als ein köstliches Getränk, welches zum Essen gereicht und gerne in Gesellschaft getrunken wird. Die Geburtsstunde des Weines liegt tausende Jahre in der Vergangenheit und zeigt auf, dass Wein nicht nur einfach ein Getränk ist. Wein hat an der Entwicklung verschiedener Kulturen einen großen Anteil und wurde zu Beginn als Getränk der Götter verehrt.
In der griechischen Mythologie war es Dionysos, der als Gott des Weines bekannt war. Die Römer verehrten Bacchus als Weingott und widmeten ihm den einen oder anderen edlen Tropfen. Andere frühe Kulturen verwendeten den Wein als Grabbeigabe, da er als Symbol für vergossenes Blut in Schlachten angesehen wurde. Alles weit weg von den Gebräuchen und Riten, die wir heutzutage mit dem Wein verbinden.
Die Ursprünge des Weines
Die ersten Weinerzeugnisse lassen sich vor 7.000 Jahren finden. Etwa 5.000 vor Christus wurden im heutigen Georgien und im Süden des Iraks die ersten Weinreben angebaut. Schnell breitete sich der Weinanbau im gesamten Nahen Osten aus, sodass etwa 1.700 vor Christus die ersten Edelreben auf Kreta angebaut wurden.
Nach Gallien gelangte der Wein etwa 700 vor Christus. Die Römer brachten ihn zudem nach Spanien und nach Nordafrika. Und auch das damalige Germanien verdankt den Römern den Weinanbau. Hier waren es die Gebiete rund um den Rhein und die Mosel, an denen zuerst der Wein angebaut wurde und die auch heute noch hervorragenden Wein hervorbringen. Angebaut wurde der Wein aber zur damaligen Zeit noch nicht in großen Weinbergen. Er wuchs vielmehr an Bäumen, kroch über die Erde oder wurde als Dachspalier eingesetzt.
Als Ursprungsland des Weines wird jedoch das antike Persien bezeichnet. Eine Sage aus der Zeit um 2.500 vor Christus besagt, dass der damalige persische König Dschamschid seine Trauben im Keller lagerte. Diese gärten vor sich hin. Zuerst ging man davon aus, dass der Wein von bösen Geistern befallen war, die den Prozess in Gang gesetzt hatten. Als die Königin – gesundheitlich sehr angeschlagen und von Selbstmordgedanken geplagt – von dem Saft der Trauben trank, merkte man, dass dieser nicht vergiftet war, sondern sich sehr wohltuend präsentierte und zudem hervorragend schmeckte. Seit diesem Zeitpunkt wurde in Persien offiziell Wein hergestellt und als Getränk angeboten.
Auch im alten Ägypten spielte der Wein eine tragende Rolle. In den Grabkammern der Pharaonen wurden Weinkrüge mit einem großen Fassungsvermögen entdeckt, was aufzeigt, dass auch diese hochentwickelte Kultur dem Weine sehr zugetan war und diesen verehrte.
In der griechischen Antike gab es drei verschiedene Sorten Wein. Einen weißen Wein, eine schwarzen Wein sowie einen bernsteinfarbenen Wein. Die Griechen bevorzugten alten Wein, weil dieser einen höheren Alkoholgehalt hatte. Gelagert wurde er in verschließbaren Tonkrügen oder in Ziegenhaut.
Heute wird guter Wein als Qualitätsprodukt angesehen. Es gibt viele verschiedene Weinanbaugebiete, die alle ihren eigenen Wein mit einer ganz eigenen Note produzieren. Ein hochwertiger Wein kann weit über 1.000 Euro pro Flasche kosten. Angebaut wird in der Regel in sonnigen Gegenden. Die meisten Weinanbaugebiete sind in privaten Händen und werden seit mehreren Generationen von den Winzerfamilien betrieben. Ob der Wein aus Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Australien oder auch Japan und aus all den vielen anderen Ländern am besten schmeckt, hängt vom eigenen Geschmack an. Glücklicherweise sind wir diesbezüglich selbständig denkende Persönlichkeiten, sodass wir uns keinen speziellen Wein vorschreiben lassen, was dazu führt, dass das Angebot an Weinen wohl auch in Zukunft sehr groß bleiben wird.