Die Entwicklung des Coronavirus weltweit
Das Coronavirus hat das Weltgeschehen fest im Griff. Neben seinem Ursprung in der Stadt Wuhan in China infizieren sich Menschen weltweit. Wir zeigen Ihnen, was es mit dem Coronavirus auf sich hat, welche Symptome es auslöst und wie es sich auf der Welt bemerkbar macht.
Das Coronavirus ist Teil der Coronaviridae, einer Virusfamilie, deren Viren sich schnell verändern und sich von einer Art auf die Andere übertragen, also beispielsweise von einer Tierart auf den Mensch.
Aus der Familie der Coronavidae stammen auch das SARS-Virus, an dem 2002/2003 innerhalb von 6 Monaten 744 Menschen starben, und das MERS (Middle East Respisatory Syndrome), das 2012 erstmals identifiziert wurde, jedoch vermutlich nur schwer übertragbar ist.
Das aktuelle Coronavirus mit der Bezeichnung 2019-nCoV tritt erstmals im Dezember 2019 in der chinesischen Stadt Wuhan auf. Verkäufer eines dortigen Marktes, auf dem unter anderem Schlangen und Kaninchen verkauft werden, infizieren sich. Anfangs gelten diese Fälle noch als Lungenentzündung mit unklarer Ursache.
Mitte Januar steigt die Zahl der Infizierten in Wuhan sprunghaft an. Von China ausgehend verbreitet sich das Virus, am 25. Januar erreicht es Europa. Am 28. Januar erkrankt der erste Deutsche.
Symptome des Coronavirus reichen von einer Erkältung, Durchfall, Atemwegsproblemen, hohem Fieber, Husten, Lungenentzündung bis hin zum Lungenversagen, an dem die bisherigen Opfer verstarben. Vermutlich breitet sich das Virus per Tröpfcheninfektion aus.
Ärzte können nur die Symptome behandeln, da es noch kein Medikament oder Impfstoff gegen das Coronavirus gibt. Infizierte sollen weitere Ansteckungen vermeiden, die häusliche Quarantäne wird empfohlen, denn es gibt auch symptomlose Krankheitsverläufe.
Am Abend des 30. Januar 2020 erklärt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Coronavirus als "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite". Von Reisen nach China wird in Deutschland abgeraten, die Lufthansa stellt den Betrieb in Richtung China ein.
Anfang Februar lassen mehrere Länder ihre Staatsangehörigen in Sondermaschinen aus Wuhan ausfliegen, Linienflüge von und nach China sind weitgehend eingestellt. Auch Deutschland schickt einen Luftwaffen-Jet nach China. Nach der Rückkehr nach Deutschland müssen alle Personen für 14 Tage in Quarantäne.
Die Zahl der Infizierten in Italien steigt im Februar sprunghaft an - mit ihr die Zahl der Todesopfer. Manche Städte Italiens werden ab dem 22. Februar komplett abgeriegelt. Die Karnevalsfeier in Venedig wird abgesagt.
Am 02. März stellt das Robert-Koch-Institut die Risikoeinschätzung des Coronavirus für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland von "gering bis mäßig" auf "mäßig". RKI-Präsident Lothar Wieler meint, die Lage sei sehr dynamisch und müsse jeden Tag aufs Neue bewertet werden.
Seit Anfang März finden immer mehr Fußballspiele der europäischen Ligen als Geisterspiele statt oder fallen komplett aus. Auch andere Sportarten sind betroffen, ebenso Großveranstaltungen und Konzerte. In zahlreichen Ländern schließen auch Schulen und öffentliche Bildungseinrichtungen.
Am 18. März richtet sich die Kanzlerin an die Menschen in Deutschland und bittet sie, sich - soweit möglich - sozial zu isolieren. Die Grenzen der Europäischen Union und deren einzelner Länder werden ebenfalls auf einige Zeit geschlossen. Auch andere Länder verhängen Ein- und Ausreisesperren.
Am 22. März wird in Deutschland ein Kontaktverbot beschlossen. Nur noch zwei Personen dürfen sich zusammen draußen aufhalten - ausgenommen sind Familien und Wohngemeinschaften. Deutschlands Straßen und Plätze scheinen leer, der Präsident des Robert-Koch-Instituts zeigt sich vorsichtig optimistisch.
In Wuhan werden derweil die Ausgangssperren gelockert: Am 11. März dürfen große Firmen die Arbeit wieder aufnehmen, am 17. März eröffnen die Geschäfte. Die Zahl der Neuinfektionen ist in China nur noch einstellig. Mittlerweile melden die USA doppelt so viele Corona-Infizierte wie China.
Am 3. April sind weltweit erstmals mehr als eine Million Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Chef der WHO, zeigt sich besorgt ob der schnellen Ausbreitung. Die meisten nachgewiesenen Fälle des Virus gibt es in den USA.
Erste Erfolge in Europa: Dänemark und Österreich lockern Anfang April die Beschränkungen. In Dänemark beginnen die Schulen nach Ostern wieder, in Österreich öffnen zunächst die Geschäfte, Schulen folgen.
Ausgerechnet in der Corona-Krise stoppt US-Präsident Donald Trump die Beitragszahlungen an die WHO. Der Grund? Trump macht die Organisation für eine Vielzahl von Toten mitverantwortlich und wirft dieser vor, die Ausbreitung des Coronavirus vertuscht zu haben.
Traurige Nachricht aus den USA: Am 15. April sterben binnen 24 Stunden 2.600 Menschen. Trotzdem drängt US-Präsident Donald Trump auf eine schnelle Wiedereröffnung der Wirtschaft. Am 16. April präsentiert er neue Corona-Richtlinien in drei Phasen, die die USA wieder zurück zur Normalität führen sollen.
Welch großer Tag für Spanien! Am 26. April dürfen dort Kinder in Begleitung eines Elternteils nach sechs Wochen erstmals wieder für eine Stunde nach draußen. In dieser Stunde dürfen sie nicht mit Kindern aus anderen Haushalten spielen und auch keine Spielgeräte nutzen.
Am 30. April korrigiert Großbritannien die Zahl der Verstorbenen nach oben: Mit über 26.000 Toten ist das Vereinigte Königreich europaweit auf Platz zwei hinter Italien - über 27.000 Menschen verloren dort den Kampf gegen COVID-19.
Immer wieder kursieren Verschwörungstheorien in Bezug auf das Virus. Die USA erhebt Anfang Mai erneut Vorwürfe gegen China - das Land soll Informationen über das Virus absichtlich geheim gehalten haben und so die Weltbevölkerung in Gefahr gebracht haben. Chinas Staatsmedien weisen die Vorwürfe zurück.
Seit dem 11. Mai sind Teile Spaniens und die Balearen in der ersten Phase der Corona-Lockerungen. Nicht alle Regionen haben es in diese Phase geschafft. Einige Städte wie Madrid, Castellón, Valencia und Alicante verweilen noch immer in Phase null. In der ersten Phase ist es wieder erlaubt, im Zweitwohnsitz zu übernachten.
Auch die Regeln im Tourismus und in der Gastronomie werden gelockert: Hotels und Ferienwohnungen dürfen wieder nationale Gäste aufnehmen, Außentische in Restaurants und Cafés werden unter strengen Auflagen wieder bedient. Maximal zehn Leute dürfen sich in der Öffentlichkeit, aber auch in Privatwohnungen treffen.
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Lange Zeit war Ruhe in der Stadt Wuhan. Im Mai wurden jedoch sechs neue Infizierte in einem Wohngebiet festgestellt. Laut mehreren chinesischen Medien möchte die Stadt Wuhan einen Massentest innerhalb von zehn Tagen durchführen und alle der elf Millionen Bürger testen.
