Herausfordernder Küstenschutz

Steigende Meeresspiegel und heftigere Stürme setzen Küstenökosysteme zunehmend unter Druck. Besonders Salzwiesen und Muschelriffe verlieren durch diese Entwicklungen an Stabilität und Fläche. Herkömmliche Betonlösungen verstärken das Problem, da sie ökologisch belastend sind.

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Xiriton als nachhaltige Alternative

Mit Xiriton wurde nun vom niederländischen Forschungsinstitut NIOZ ein biobasierter Baustoff entwickelt, der hauptsächlich aus Gras und Meerwasser besteht. Er übernimmt die Funktion einer temporären Stützstruktur, die natürliche Regenerationsprozesse unterstützt. Damit stellt er eine umweltfreundliche Option gegenüber konventionellen Baumaterialien wie Beton dar.

Probleme konventionellen Betons

Die Betonproduktion verursacht erhebliche CO₂-Emissionen und belastet Ökosysteme. Besonders der hohe pH-Wert wirkt sich negativ auf die Besiedlung durch Meeresorganismen aus. Im Wasserbau kann dies langfristige Schäden verursachen.

Einfache und lokale Herstellung

Xiriton lässt sich aus lokal verfügbaren Naturmaterialien wie Gras, Kalk, Sand, Puzzolan und Muscheln herstellen. Die Produktion benötigt weder aufwendig gereinigtes Trinkwasser noch energieintensive Prozesse. Dadurch entsteht ein Material mit geringem ökologischem Fußabdruck.

Vielfalt geeigneter Pflanzen

Für Xiriton sind verschiedene Grasarten nutzbar, darunter Seegras, Elefantengras, Schilf und Bambus. Diese große Auswahl ermöglicht regionale Anpassungen und nachhaltige Ernte. Die Pflanzen dienen als strukturelle Basis des Baustoffs.

Temporäre Ankerstruktur für Küstenzonen

Die Entwickler verfolgen das Ziel, ein Material zu schaffen, das stabil genug für Gezeitenbereiche ist. Gleichzeitig soll es sich harmonisch in die Umwelt einfügen und sich im Laufe der Zeit wieder abbauen. Dadurch kann sich die Natur auf den künstlichen Strukturen selbst regenerieren.

Förderung mariner Artenvielfalt

Tests zeigten, dass sich Muscheln, Austern und Algen bereits nach kurzer Zeit auf Xiriton ansiedeln. Die Blöcke bieten einen idealen Nährboden für neue Riffstrukturen. So trägt das Material aktiv zur ökologischen Wiederherstellung bei.

Kontrollierte Lebensdauer

Die Festigkeit des Materials kann über Mischung und Trocknungszeit gesteuert werden. Nach einigen Wochen erreicht Xiriton eine hohe Stabilität, zerfällt aber später in harmlose Bestandteile. Dadurch bleiben keine künstlichen Fremdkörper dauerhaft im Ökosystem zurück.

Umweltfreundlicher pH-Wert

Xiriton weist einen deutlich niedrigeren pH-Wert auf als Standardbeton. Dieser neutrale Bereich erleichtert es Organismen, sich auf der Oberfläche anzusiedeln. Damit unterscheidet sich der Baustoff klar von herkömmlichen alternativen Baumaterialien.

Belastbare Materialeigenschaften

Erosionstests zeigten, dass Xiriton auch unter starken Strömungen widerstandsfähig ist. Selbst unkonventionell geformte Proben hielten den Bedingungen stand. Das bestätigt das Potenzial des Materials für Wasserbauprojekte.

Vision des Erfinders

Der Entwickler sieht Xiriton als universell einsetzbaren Baustoff, der klassische Ziegel in vielen Bereichen ersetzen könnte. Seine Vorteile liegen in der einfachen Herstellung und dem Verzicht auf sauberes Wasser oder Brennprozesse. Besonders im Wasserbau eröffnen sich dadurch neue Möglichkeiten in Kombination mit Holz.

Bedeutung für nachhaltiges Bauen

Forschende betonen, dass menschliche Bauwerke inzwischen die Masse der weltweiten Biomasse übertreffen. Um den ökologischen Fußabdruck zu verringern, sind biobasierte Baustoffe daher essenziell. Xiriton steht exemplarisch für eine Bauweise, die Kreislaufwirtschaft und Regeneration in den Mittelpunkt stellt.