Das SID-Kalenderblatt am 15. Juli: Kid Chocolate wird Box-Weltmeister
Das SID-Kalenderblatt am 15. Juli: Kid Chocolate wird Box-Weltmeister
Boxen und Kuba - das ist seit vielen Jahren eine Erfolgsgeschichte.
München (SID) - Insgesamt 37 Goldmedaillen holten die Kämpfer des karibischen Inselstaates bei Olympischen Spielen, nur die USA (50) waren bisher erfolgreicher. Den Grundstein für die Beliebtheit des Sports auf Kuba legte ein außergewöhnlicher Boxer: Eligio Sardinias, besser bekannt als "Kid Chocolate".
Aufgewachsen in einem Vorort der Hauptstadt Havanna, erlernte Sardinias bereits als junger Bub sein Handwerk. Als Amateur soll Kid Chocolate ungeschlagen geblieben sein und all seine 100 Kämpfe gewonnen haben. Sein Profidebüt feierte er 1927, mit einer Bilanz von 61:3-Siegen trat er am 15. Juli 1931 zum WM-Kampf im Superfedergewicht des amerikanischen Weltverband-Vorgängers NBA (National Boxing Association) an.
Gegen den Amerikaner Benny Bass erfüllte sich Kid Chocolate seinen großen Traum und wurde mit einem K.o.-Sieg nach sieben Runden erster kubanischer Box-Weltmeister. Mehr als zwei Jahre lang verteidigte er seinen Titel. In seiner Karriere, die 1938 ihr Ende fand, feierte Kid Chocolate insgesamt 132 Siege bei zehn Niederlagen und sechs Unentschieden - er kämpfte aber nie wieder um Titel.
Nach seiner Karriere eröffnete er ein Trainingszentrum in Havanna und blieb auch 1959 nach der Machtübernahme von Fidel Castro, der professionelles Boxen verbieten ließ, im Land. Kid Chocolate hatte viele Fans. Sein Stil mit äußerst geschmeidigen Bewegungen, flinken Füßen und schnellen Händen inspirierte sogar Sugar Ray Robinson, einen der besten Boxer der Geschichte.
Für seine Erfolge wurde Kid Chocolate 1994 in die International Boxing Hall of Fame aufgenommen, sechs Jahre nach seinem Tod. Im Alter von 78 Jahren starb der Nationalheld im August 1988 in seinem Haus in Havanna, das er als Weltmeister einst für seine Mutter gekauft hatte.