Fischer über Andrich-Platzverweis: "Empfand Gelb-Rote Karte für zu hart"
Union-Trainer Fischer will "Ekligkeit" beibehalten
Berlin (SID) - Zwar hatte sich der Trainer von Union Berlin längst wieder beruhigt - bestimmt auch, weil sein Team beim 1:1 (1:1) gegen den Abstiegskonkurrenten FSV Mainz 05 in Unterzahl einen ganz wichtigen Punkt gesichert hatte. Aber diese Szene, der Platzverweis von Robert Andrich kurz vor der Pause, beschäftigte den Coach trotzdem.
Es war die 43. Minute, Ridle Baku (13.) und Marcus Ingvartsen (33.) hatten zuvor die einzigen Treffer der Partie geschossen. In dieser Minute foulte Unions Mittelfeldmotor Andrich den Mainzer Leandro Barreiro, obwohl er 23 Minuten davor bereits für ein Foul an Barreiro verwarnt worden war. Das zweite Vergehen ahndete Schiedsrichter Robert Schröder mit der Gelb-Roten Karte. Fischer war außer sich.
"Ich habe mir die Foulspiele nochmal angeschaut. Für eines kannst du eine Gelbe Karte geben, aber dann gehört sich auch ein bisschen Fingerspitzengefühl aus meiner Sicht", so Fischer. Gar nicht gepasst hatten ihm die Forderungen der Mainzer Bank nach einer Karte für Andrich. Dies war beim Gang in die Kabine zur Halbzeit klar ersichtlich geworden, als er lautstark über "Beeinflussung" des Schiedsrichters in Richtung der FSV-Bank geklagt hatte.
Dabei blieb Fischer auch nach der Partie: "Das war meine Wahrnehmung. Dementsprechend habe ich mich da geäußert. Da war auch Emotion im Spiel. Es geht für beide Mannschaften um sehr viel", sagte der 54-Jährige und bilanzierte: "Ich empfand die Gelb-Rote Karte für zu hart." Seine Mannschaft kam jedoch erstaunlich gut mit einem Mann weniger klar und ließ Mainz in der zweiten Halbzeit kaum Räume.
Als Resultat hielt der Tabellen-13. aus der Hauptstadt (31 Punkte) die Rheinhessen (28 Punkte/Platz 15) auf Abstand. Allerdings: Der Vorsprung von Union auf Relegationsrang 16, den derzeit Fortuna Düsseldorf belegt, schmolz auf vier Zähler.