Gebauer wegen Schnelltests gegen Geisterspiele: "Unverhältnismäßig"
Gebauer wegen Schnelltests gegen Geisterspiele: "Unverhältnismäßig"
Berlin (SID) - Für Sportphilosoph Gunter Gebauer ist die Durchführung von Geisterspielen in der Fußball-Bundesliga in Zeiten der Coronakrise moralisch äußerst bedenklich. Durch die notwendigen Schnelltests, die man für die Geisterspiele benötigt, erhalte der Fußball Sonderrechte, die nicht zu rechtfertigen seien, sagte der Sportwissenschaftler und Philosoph im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID).
"Schnelltests sind in der Anschaffung gar nicht mal so teuer, aber man muss sie ja auch auswerten. Und das ist die Achillesferse", sagte Gebauer. Unglücklicherweise gebe es keine deutschen Hersteller der Reagenzien, man benötige die Hilfe aus dem Ausland. Dadurch könne Deutschland maximal mit 700.000 Testergebnissen pro Monat rechnen.
"Wenn nun 20.000 Tests benötigt werden, allein um die Bundesliga-Saison mit Geisterspielen zu Ende zu bringen, ist das eine Menge angesichts der vielen gefährdeten Menschen, die diese Tests dringend benötigen" sagte Gebauer und erklärte: "Ich halte das für unverhältnismäßig."