Kahn verteidigt "Rudelbildung" auf der VIP-Tribüne
Merz attackiert Bayern-Bosse: "Dummheit oder Arroganz"
München (SID) - Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat nach der "Rudelbildung" auf der Münchner VIP-Tribüne beim Bundesliga-Eröffnungsspiel gegen Schalke 04 (8:0) Besserung gelobt. "Wir sind uns alle einig, dass das Bild nicht unbedingt vorbildlich war und dass wir das im nächsten Spiel ändern müssen und werden", sagte Rummenigge bei Sky90 und versprach: "Dann werden wir wieder den notwendigen Abstand halten, wenn es gewünscht ist."
Laut Rummenigge hatte er in der Angelegenheit Kontakt zu DFL-Boss Christian Seifert. Dies bestätigte auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) auf Anfrage, Konsequenzen gibt es aber wohl nicht.
Vorstand Oliver Kahn hatte die Sache im ZDF heruntergespielt. "Nein, es gab keine Vorgaben, weil wir uns da an die bayerische Verordnung gehalten haben, die genau das erlaubt", sagte er. Zwar gestattet Paragraf 2 der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung in Bayern den gemeinsamen Aufenthalt im öffentlichen Raum in Gruppen von bis zu zehn Personen. Paragraf 9 schreibt allerdings Maskenpflicht vor, wenn ein Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen den Zuschauern nicht eingehalten werden kann.
Während die Auswechselspieler im Unterrang mehrere Sitze Abstand zueinander hielten, saßen die Mitglieder beider Klub-Delegationen jeweils dicht an dicht und ohne Mund-Nasen-Schutz auf ihren Plätzen. Entsprechende Fernsehbilder sorgten im Netz für Kritik, zumal "normale" Fans wegen der steigenden Corona-Zahlen in München kurzfristig nicht ins Stadion durften.
"Kinder sollen in der Klasse im Unterricht Maske tragen. Die FC-Bayern-Manager genießen den Fußball und es ist ihnen offenbar völlig egal, dass sie Vorbild für keinen sind", schrieb SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach bei Twitter: "Darauf kann niemand stolz sein..."
Im DFL-Hygienekonzept heißt es: "Alle Personengruppen, außer den aktiven Spielern und Schiedsrichtern auf dem Spielfeld, sind dazu verpflichtet, im Stadion Mund-Nasen-Schutz zu tragen." Allerdings durften auch die Journalisten auf der Tribüne ihre Masken ablegen - sofern sie den vorgeschriebenen Mindestabstand einhielten.