Packung gegen Paris: Bayer erhält Lehrstunde des Champions
Leverkusen bleibt chancenlos gegen PSG. Die Werkself erlebt einen bitteren Abend, auch Rückkehrer Ousmane Dembélé trifft.
Packung gegen Paris: Bayer Leverkusen hat von den abgezockten Ballartisten des Titelverteidigers eine bittere Lehrstunde erhalten. In einem wilden Schlagabtausch mit Paris Saint-Germain unterlag die phasenweise überforderte Mannschaft von Trainer Kasper Hjulmand 2:7 (1:4) - der Druck auf die Werkself wächst in der Ligaphase der Champions League.
Pressestimmen zum Spiel
- kicker (Deutschland): "Die Zuschauer in der BayArena haben am Dienstagabend einen denkwürdigen Abend erlebt. Titelverteidiger Paris zeigte - vor allem in sieben Minuten vor der Pause - seine Klasse und fegte mit 7:2 über Leverkusen hinweg."
- Sport 1 (Deutschland): "Wilder und bitterer Champions-League-Abend für Bayer Leverkusen!"
- Süddeutsche Zeitung (Deutschland): "Leverkusen erlebt beim 2:7 gegen den Titelverteidiger PSG eine sagenhaft wilde Partie, nach der die Chancen auf die K.-o.-Phase der Königsklasse arg gesunken sind – insbesondere in der ersten Halbzeit geht nahezu alles schief."
- Bild (Deutschland): "Andrich brutal, Bayer blamiert! Ohne neun Stars geht Leverkusen gegen Champions-League-Sieger PSG mit 2:7 unter, Nationalspieler Robert Andrich sieht dabei nach einer brutalen Szene Rot.“
- Sky (Deutschland): "Bayer Leverkusen wird von Titelverteidiger Paris St. Germain in einer wilden Partie vorgeführt. Der Druck auf die Werkself in der Champions League wächst."
- L’Equipe (Frankreich): "PSG hat Spaß gegen Leverkusen in der Champions League, Dembele trifft bei seiner Rückkehr. Nach einem aufregenden Spiel siegte Paris Saint-Germain am Dienstagabend souverän mit 7:2 gegen Bayer Leverkusen am dritten Spieltag der Champions League. Der nach einer Verletzung zurückgekehrte Ballon-d‘Or-Gewinner Ousmane Dembele erzielte gleich nach seiner Einwechslung ein Tor.“
- Le Parisien (Frankreich): "Nach einem weiteren Festival setzt Paris seinen imperialen Marsch fort. Am Dienstagabend pulverisierte der Champion in Deutschland den Tabellenfünften der deutschen Liga. Mit sieben Toren führt PSG die Tabelle mit seinem dritten Sieg in Folge an. Als nächstes wartet der FC Bayern München“
- RMC Sport (Frankreich): "Krasser Sieg für die Pariser in einem total verrückten Spiel. Neun Tore, zwei Rote Karten, zwei Elfmeter."
- AS (Spanien): "Historische Abreibung durch PSG!"
- Mundo Deportivo (Spanien): "Die Mannschaft von Luis Enrique vernichtete Leverkusen. PSG rollte wie eine Dampfwalze über die BayArena und zeigt weiterhin seinen zerstörerischen Fußball in Europa. Die Pariser ließen Leverkusen mit ihrem erdrückenden Druck keine Verschnaufpause."
- Marca (Spanien): "Dembélé bringt seinen Ballon d'Or zum Glänzen, als PSG Leverkusen 'unter die Dusche' stellt. Ousmane kehrte nach mehr als 45 Tagen zurück und war an dem demütigenden Kantersieg (2:7) des amtierenden Meisters beteiligt, der den Doppelpack von Aleix García zur Nebensache werden ließ."
- The Athletic (England): "Paris Saint-Germain bot in Leverkusen eine Show. Neun Tore, zwei Rote Karten - und Ousmane Dembélé krönte sein erstes Spiel seit dem Gewinn des Ballon d'Or mit einem Tor. Was für eine Leistung des Titelverteidigers."
Leverkusen wartet durch den schmerzhaften Rückschlag gegen PSG weiter auf einen Erfolg. Der Ex-Frankfurter Willian Pacho (7.), Jungstar Désiré Doué (41./45.+3) sowie Chwitscha Kwarazchelia (44.), Nuno Mendes (50.) und Vitinha (90.) erzielten die Treffer für den coolen Champion. Auch Ballon-d'Or-Gewinner Ousmane Dembélé, der sein Comeback nach sechswöchiger Verletzungspause feierte, durfte jubeln (66.). Trotz der Roten Karte für Illja Sabarnyj (37.) feierte Paris den dritten Sieg im dritten Spiel.
Und Bayer? Beim deutschen Vizemeister lief wenig zusammen: Alejandro Grimaldo (25.) vergab einen Handelfmeter, dazu sah Kapitän Robert Andrich (32.) wegen einer Tätlichkeit nach Videobeweis ebenfalls Rot. Immerhin gelangen Aleix Garcia (38., Foulelfmeter/54.) die Ehrentreffer für die Rheinländer, die nun in brettharten Auswärtsduellen auf Benfica Lissabon (5. November) und Manchester City (25. November) treffen.
Hjulmand hatte Bayer auf "eine der besten, wenn nicht die beste Mannschaft der Welt" eingestellt. Leverkusen benötige jedenfalls eine hohe "Frustrationstoleranz", betonte Torhüter Mark Flekken - und sollte damit richtig liegen.
Pacho bestrafte die schläfrige Bayer-Abwehr früh und köpfte unbedrängt nach einer kurz ausgeführten Ecke ein. Die Leverkusener, die auf zahlreiche Stammkräfte wie Patrik Schick oder Jarell Quansah verzichten mussten, kämpften sich gegen ballsichere Gastgeber nur langsam besser in ein Spiel, das zahlreiche verrückte Wendungen nahm.
Im Fokus? Vor allem Sabarnyj. Der PSG-Profi verursachte zunächst den Handelfmeter, den Grimaldo an den Pfosten setzte. Nachdem sich Andrich durch einen Ellbogenschlag gegen Doué einen völlig unnötigen Platzverweis eingehandelt hatte, riss Sabarnyj auf der Gegenseite Christian Kofane um und sah Rot - Garcia verwandelte diesmal sicher vom Punkt.
Die Hoffnung der Bayer-Fans auf einen Coup erstickte Paris im Keim. Die ganze Klasse des Titelträgers blitzte auf, als Finalheld Doué, der erst in der Vorwoche nach einer Verletzungspause zurückgekehrt war, mit einem Doppelpack und Kwarazchelia das Spiel kurz vor der Pause quasi binnen weniger Minuten entschieden. Bayers Widerstand war gebrochen.
Mendes legte kurz nach dem Seitenwechsel nach. Leverkusen gelang durch einen sehenswerten Distanzschuss von Garcia zwar ein weiterer Treffer und hielt den Schaden in Grenzen - nicht zuletzt, weil Paris einige Gänge zurückschaltete. In der Schlussphase richteten sich die Blicke aber einzig und allein auf Dembélé, der seine Rückkehr mit einem Treffer krönte. Den Endstand besorgte Vitinha.