Nach geplatztem Investoren-Deal: FCK-Ikone Ehrmann spricht von Abschied
FCK: Ehrmann beleidigte und bedrohte das Trainerteam
Kaiserslautern (SID) - Torwarttrainer-Ikone Gerry Ehrmann denkt beim taumelnden Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern aus Frust über den geplatzten Deal mit dem luxemburgischen Investor Flavio Becca über einen Abschied oder sogar ein Karriereende nach. "Hier wurde ein seriöser Geschäftsmann, der der ganzen Stadt gut getan hätte, verprellt", sagte Ehrmann der Zeitung Die Rheinpfalz: "Ich überlege ernsthaft, ganz aufzuhören, frage mich, ob das dann noch Sinn macht."
Bereits wenige Stunden später ruderte der 60-Jährige zurück. "Das ist falsch rüber gekommen, dass ich darüber nachdenken würde den Klub zu verlassen", sagte Ehrmann gegenüber Sport1: "Ich habe gesagt, dass ich mir irgendwann mal Gedanken machen würde, wenn das mit den Querelen der vergangen Monate immer so weitergeht. Es geht um die Gesamtsituation."
Der gebürtige Tauberbischofsheimer Ehrmann arbeitet seit 1984 beim FCK, auf dem Betzenberg genießt Ehrmann Kultstatus. Als Spieler gewann er mit den Roten Teufeln 1990 den DFB-Pokal und 1991 die deutsche Meisterschaft. Im Anschluss wurde er zu einem der bekanntesten Torhüter-Ausbilder Deutschlands, dessen Schule unter anderem die späteren Nationaltorhüter Roman Weidenfeller, Tim Wiese und Kevin Trapp entstammen.
Ehrmann hadert mit der Entscheidung der Klubführung, im Kampf um die Lizenz das Angebot des Unternehmers Becca auszuschlagen und stattdessen finanzielle Hilfe einer nicht namentlich genannten regionalen Investorengruppe in Anspruch zu nehmen. "Das wäre der Befreiungsschlag für den Verein gewesen - ein Ankerinvestor, der uns auf Jahre Planungssicherheit gegeben hätte", sagte er über Becca, der sein Angebot allerdings an eine Rücktrittsforderung für Beiratsmitglied Michael Littig geknüpft hatte.