DEL-Boss-Tripcke: "Vernunft kommt vor Spaß"
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Neuss (SID) - Gernot Tripcke, Geschäftsführer der Deutschen Eishockey Liga (DEL), hat die Bedeutung des im Konjunkturpaket der Bundesregierung beschlossenen Ausgleichs von bis zu 800.000 Euro pro Klub noch einmal unterstrichen. "Wenn das auch noch wegfallen sollte, wäre das ein richtiger Genickschlag", sagte Tripcke dem Sport-Informations-Dienst (SID), nachdem die Liga den Saisonbeginn am Freitag erneut verschoben hatte.
Der 13. November war als Starttermin vorgesehen, schon der ursprünglich geplante Auftakt am 18. September konnte aufgrund der wirtschaftlichen Probleme durch die Coronakrise nicht gehalten werden. "Wir haben alle keinen Spaß daran, die Saison nochmal zu verschieben. Aber die Vernunft gebietet das halt", sagte Tripcke: "Vernunft kommt vor Spaß."
Es ist derzeit vorgesehen, in der zweiten Dezemberhälfte loszulegen. Dies biete auch die Möglichkeit, "mit einer verkürzten Saison Kosten zu reduzieren", so Tripcke. In diesem Fall werde es wegen der knappen Zeit zwar "eng für Play-offs", aber die Frage nach dem Modus sei ohnehin "ein Luxusproblem. Wir wollen und müssen flexibel sein."
In der Videokonferenz mit den 14 Klubs habe großer Konsens geherrscht. "Die überwiegende Mehrheit hat gesagt: Es ist besser zu warten. Wir sollten die Ruhe bewahren, so schwer es fällt", sagte Tripcke.
Ein Saisonstart mit der derzeit möglichen Hallenauslastung von maximal 20 Prozent würde der Liga in der schwierigen Lage nicht helfen. "Unsere Stadioneinnahmen sind das A und O. Davon leben wir, davon leben die Spieler, davon leben die Klubs", so Tripcke. Für die Probleme könne "keiner was. Wir können halt auch nicht nur zum Spaß spielen."