Freiburg nach Unentschieden: "Da war noch mehr drin"

Nach einem Patzer von Torhüter Noah Atubolu und dem Ausgleich sind die Breisgauer beim FC Bologna nah dran am Sieg.
Am Ende überwog der Stolz. Ein folgenschwerer Patzer von Torhüter Noah Atubolu, beste Chancen zum Sieg vergeben - nach dem 1:1 (0:1) beim FC Bologna waren sie beim SC Freiburg trotzdem zufrieden. "Das war schon sehr gut", sagte Trainer Julian Schuster nach dem starken Auftritt seiner Mannschaft beim italienischen Pokalsieger im zweiten Europa-League-Spiel bei RTL+.
Schuster war "sehr stolz", er lobte vor allem die "Art und Weise", wie seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit spielte. Sie habe trotz Rückstands durch den von Atubolu begünstigten Treffer von Riccardo Orsolini (29.) "ruhig und diszipliniert" auf ihre Chancen gewartet, ohne die eigene Defensive zu vernachlässigen. Das Spiel sei "eine Challenge gewesen, aus der wir wachsen können - das nehmen wir mit."
Die Freiburger hätten freilich mehr mitnehmen können als einen, mehr als verdienten Punkt, den Junior Adamu mit einem souverän verwandelten Handelfmeter (57./nach Videobeweis) sicherte. "Ich bin zufrieden, aber da war auch noch mehr drin, wir hatten einige Chancen, die wir hätten machen können", betonte der Torschütze, der sich für seinen Einsatz ein Sonderlob von Schuster verdiente: Mit seinem Einsatz habe er "angesteckt" und der "gesamten Mannschaft" geholfen.
Tatsächlich waren die Freiburger, die am ersten Spieltag der Europa League gegen den FC Basel gewonnen hatten (2:1), nach dem Ausgleich mehrfach nah dran am Sieg. Allerdings scheiterten sie immer wieder am Polen Lukasz Skorupski im Tor der Rossoblu - unter anderem der starke, nach der Pause eingewechselte Derry Scherhant (69.). Trotzdem: "Das 1:1 geht schon in Ordnung", sagte Sportvorstand Jochen Saier, "wir haben eine gute, stabile, sehr seriöse Leistung gezeigt."
Und Atubolus Patzer? Ein Schuss von Linksaußen Nicolò Cambiaghi flog dem Torhüter wieder aus den Armen, Orsolini verwandelte den Abpraller. "Vielleicht war er gedanklich schon beim Einleiten des Konters", mutmaßte Sportdirektor Klemens Hartenbach. Schuster aber wollte darauf nicht weiter eingehen, zumal Atubolus Vorderleute zuvor den Ball nicht hatten klären können. "Wir hatten", sagte er diplomatisch, "ein paar Möglichkeiten, wo wir bessere Entscheidungen hätten treffen können."