Kein Havertz, keine Tore: Leverkusen mit Nullnummer in Wolfsburg

Kein Havertz, keine Tore: Leverkusen mit Nullnummer in Wolfsburg
Wolfsburg (SID) - Kein Havertz, keine Tore: Die Mannschaft von Trainer Peter Bosz kam im Duell der Werksklubs beim VfL Wolfsburg nicht über ein 0:0 hinaus.
Vor allem in der Offensive fehlte es den Rheinländern zum Liga-Auftakt ohne den zum FC Chelsea abgewanderten Nationalspieler Kai Havertz an Kreativität und Torgefahr. Eine Woche nach dem lockeren Pokal-Aufgalopp gegen den Regionalligisten Eintracht Norderstedt (7:0) zeigte Bayer gegen müde Wölfe einen über weite Strecken harmlosen Auftritt und kam kaum zu Torchancen.
"Uns hat die letzte offensive Qualität gefehlt", beschrieb Bayer-Schlussmann Lukas Hradecky am Sky-Mikrofon den Finger das größte Manko seines Teams: "Wir werden uns angucken, was wir verbessern können, aber wir werden uns auch noch von Spiel zu Spiel steigern."
Für Wolfsburg dürfte das Remis drei Tage nach dem kräftezehrenden Europacup-Spiel in Tirana (4:0 in der Europa-League-Qualifikation gegen Albaniens Vizemeister FK Kukesi) durchaus in Ordnung gehen. Zumal sich der VfL hinten deutlich verbessert zeigte und dank der besseren Möglichkeiten sogar näher am Dreier war.
Dennoch war Wolfsburgs Kapitän und Torwart Koen Casteels mit dem Remis weitgehend zufrieden: "Wenn wir unsere Konter etwas besser ausspielen, wäre vielleicht auch ein Sieg möglich gewesen, aber insgesamt ist das Ergebnis gerecht", sagte der Keeper. Für seinen Abwehrkollegen Renato Steffen war das eine "gute Standortbestimmung, auch wenn wir noch einiges verbessern können".
Die Partie vor den 500 Zuschauern zugelassenen Zuschauern in der Wolfsburger Arena benötigte eine gewisse Warmlaufzeit. Leverkusen, das ohne seinen Königstransfer Patrik Schick startete, war zwar von Beginn an um Spielkontrolle bemüht. Doch im ersten Bundesliga-Spiel ohne Havertz und den ebenfalls im Sommer verkauften Kevin Volland (in letzter Saison zusammen 47 Scorerpunkte) fehlte der Leverkusener Offensive im letzten Drittel zunächst die Durchschlagskraft.
Auch Wolfsburg, das mit Innenverteidiger Maxence Lacroix (kam vom FC Sochaux) den einzigen Neuzugang in den Startformationen stellte, schien sich zunächst noch ein wenig von den Europacup-Strapazen erholen zu wollen und überließ den Gästen zunächst das Kommando. Dies änderte sich nach einer halben Stunde allerdings schlagartig, der VfL wachte auf - und kam zu Chancen.
Erst rauschte ein Distanzschuss von Josip Brekalo (30.) drüber. Dann setzte Maximilian Arnold eine scharf geschossene Ecke an den Außenpfosten (32.), ehe John Anthony Brooks per Kopfball (33.) und kurz vor der Pause vor allem Wout Weghorst (42.) für die Wolfsburger Führung hätten sorgen müssen. Brooks zielte aus fünf Metern knapp drüber, Weghorst, der noch am Donnerstag doppelt getroffen hatte, scheiterte aus acht Meter am glänzend reagierenden Hradecky im Bayer-Tor.
Im zweiten Durchgang verflachte das Niveau der Partie dann endgültig. Größter Aufreger war Moussa Diabys (64.) Versuch aus kurzer Distanz, den Casteels aber klasse parierte.