Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Miami

Die Macher veranstalteten eine riesige Show, das Drumherum in der "Magic City" war ein Spektakel. Das Rennen konnte da nicht ganz mithalten.
Miami (SID) - MIAMI: Die Macher veranstalteten eine riesige Show, das Drumherum in der "Magic City" war tatsächlich ein Spektakel. Partys, Konzerte, Promis ohne Ende. "Fantastisch" sei das Flair gewesen, sagten fast alle Fahrer um Sieger Max Verstappen am Rande des neuen Glamour-Grand-Prix der Königsklasse. Doch das Rennen, das ja eigentlich im Mittelpunkt stehen sollte, konnte da nicht mithalten. Die Strecke ließ nicht viel Action zu, erst durch die späte Safety-Car-Phase kam noch etwas Spannung auf. Der Veranstalter will reagieren, behält sich Änderungen am Layout vor. Damit das Rennen im nächsten Jahr vielleicht mit der Show mithalten kann.
MICK SCHUMACHER: Der Haas-Pilot war irgendwie die tragische Figur in Miami. Den ersten Punkten der Karriere so nah, crashte der 23-Jährige mit seinem Kumpel Sebastian Vettel. Anstatt die Zählerei der Null-Punkte-Rennen zu beenden, der nächste unglückliche Auftritt nach Imola. Entsprechend gefrustet war der Sohn von Michael Schumacher hinterher. "Wir haben ein gutes Auto und müssen es schaffen, nicht immer in schwierige Situationen zu kommen", sagte er. Doch dafür muss vor allem einer sorgen: Schumacher selbst.
MAX VERSTAPPEN: Zweiter Sieg in Folge, den Rückstand auf Charles Leclerc (Ferrari) in der WM-Wertung auf 19 Punkte reduziert - es läuft wieder für den Niederländer. Red Bull hat die technischen Probleme an Verstappens Auto in den Griff bekommen, und so kann der 24-Jährige wieder zeigen, was er kann. Konsequent durchgesetzt am Start gegen Carlos Sainz, zunächst Geduld bewiesen hinter Leclerc, dann im richtigen Moment angegriffen, später smart verteidigt - besser kann man das nicht machen. Aber weil der Wagen seines Teamkollegen zickte, war Verstappen am Ende nicht ganz zufrieden: "Wir sind schnell, aber wir müssen wirklich die Probleme mit der Standfestigkeit in den Griff bekommen."
SCHMUCKVERBOT: Piercings, Ohrringe, Uhren, Halsketten - Schmuck soll aus den Cockpits der Formel 1 aus Sicherheitsgründen verbannt werden. Das sorgte bei den Fahrern für einigen Wirbel. Der neue deutsche Renndirektor Niels Wittich greift durch, will das ohnehin seit Jahren geltende Verbot nun konsequent umsetzen und notfalls Strafen verhängen. Lewis Hamilton gefällt das natürlich gar nicht, das Sicherheits-Argument lässt der Rekordchampion nicht gelten. Für Hamilton ist sein Schmuck Ausdruck seiner Persönlichkeit. Das ist aus seiner Sicht nachvollziehbar, aber ein zweifelhalftes Signal an den Nachwuchs. Bis zum Rennen in Monaco Ende Mai hat der Brite nun Zeit, ein Piercing entfernen zu lassen, das er nicht ohne weiteres abnehmen kann. Fortsetzung folgt.