"Das wird ein Desaster": Sorge vor Windschatten-Harakiri in Monza
"Das wird ein Desaster": Sorge vor Windschatten-Harakiri in Monza
Monza (SID) - Aufreihen wie an einer Perlenkette, Bummeln bis zur letzten Sekunde - um mit Bleifuß und optimalem Windschatten möglichst weit vorne zu landen. Vor dem Qualifying zum Großen Preis von Italien am Samstagnachmittag (15.00 Uhr/RTL und Sky) geht in der Formel 1 die Sorge vor einem riesigen Durcheinander um.
Schon im freien Training am Freitag probten die 20 Piloten den Windschattenpoker. "Das ist eine gute Übung, aber im Qualifying wird das ein Desaster", bemerkte Ferrari-Pilot Charles Leclerc im Funk. Das Problem: Ohne Windschatten ist auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Monza kaum ein vorderer Startplatz zu holen, eine Runde im Sog eines anderen Wagens kann bis zu 0,7 Sekunden Zeitvorteil bringen.
Im schlimmsten Fall allerdings droht eine Massenkarambolage mit womöglich verheerenden Folgen. "Wir müssen dringend was ändern, es ist nur eine Frage der Zeit, bis da was passiert", warnte McLaren-Teamchef Andreas Seidl am Sky-Mikrofon.
Der Automobil-Weltverband FIA erinnerte deswegen eindringlich an Artikel 27.4 des Reglements, in dem es heißt: "Zu keinem Zeitpunkt darf ein Auto unnötig langsam, ungleichmäßig oder auf eine Art und Weise bewegt werden, die für andere Fahrer oder Personen gefährlich sein könnte."
Weiter soll eine Mindestrundenzeit vorgegeben werden - auch damit sich das "Eigentor" aus dem Vorjahr nicht wiederholt: 2019 bummelten die verbliebenen zehn Fahrer im letzten Qualifying-Abschnitt so heftig, dass nur der spätere Pole-Setter Leclerc und der Spanier Carlos Sainz im McLaren vor Ende der Trainingszeit über die Startlinie fuhren und noch eine schnelle Runde setzen durften. Der Rest schaute in die Röhre.