Die besten Windows 11-Alternativen
Windows 11 sorgt nicht bei allen für Begeisterungsstürme. Doch wie sehen die Alternativen zu Microsofts Betriebssystem aus? Wir werfen einen Blick darauf und geben Tipps.
Windows 10 ist (fast) am Ende. Doch der Nachfolger kommt für viele nicht infrage. Manche kritisieren die mangelnde Benutzerfreundlichkeit und Verschlimmbesserungen beim Design. Andere stören sich an den anspruchsvollen Anforderungen von Windows 11 und können oder wollen ansonsten vollkommen ausreichende Hardware nicht für ein neues Betriebssystem auswechseln. Das ist auch gar nicht notwendig. Denn es gibt Alternativen zu Windows.
Unsere ersten beiden Vorschläge kannst Du sogar gratis und risikolos testen. Dafür solltest Du allerdings vorab Dein Windows mit allen Daten auf einem externen Datenträger sichern. Eine empfehlenswerte Software dafür ist etwa AOMEI Backupper. Gefallen Dir Linux (Mint) oder Chrome OS Flex nicht, kannst Du Dein Windows-System mit wenigen Klicks wiederherstellen.
1. Linux (Mint) – lokal und kostenlos
Die kostenlose Open-Source-Software Linux ist eine klassische Alternative zu Windows. Früher galt das 1991 vom finnischen Studenten Linus Torvalds kreierte lokale Betriebssystem eher als eine Lösung für Computer-Nerds. Während Platzhirsch Windows Nutzern eine grafische Benutzeroberfläche bot, war es zunächst erforderlich, Linux über Eingaben in der Kommandozeile zu bedienen.
Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Fast alle Linux-Distributionen kannst Du heute ebenfalls via grafischer Oberfläche und Maus steuern. Wenn Du Windows gewohnt bist, empfehlen wir Dir besonders Linux Mint. Denn die auf Ubuntu basierende Linux-Variante gilt nicht nur als einfach zu bedienen, sicher und stabil. Auch die Umstellung vom Windows-Desktop funktioniert schnell und einfach. Im Gegensatz zu Windows 11 läuft es auch auf vielen Computern mit älterer Hardware problemlos.
Linux Mint installieren:
Zunächst benötigst Du einen bootfähigen Datenträger für die Installation. Gut dafür eignet sich ein USB-Stick mit einer Speicherkapazität von mindestens 4 GB. Schließe diesen an einen PC mit dem Betriebssystem Windows an und starte die Software Rufus. Hier kannst Du mit „Auswahl“ die ISO-Datei von Linux Mint einbinden. Klicke nun auf „Start“, schalte den „DD-Modus“ ein und klicke zweimal auf „OK“.
Ist der Vorgang abgeschlossen, bootest Du Deinen PC von diesem USB-Stick und wählst anschließend „Start Linux Mint Cinnamon 64-Bit“. Damit liegt Linux allerdings bislang nur als Livesystem vor und ist noch nicht auf Deinem Computer installiert. Doch bis dahin sind es nur noch wenige Schritte. Dazu bewegst Du den Mauszeiger nach links oben auf „Install Linux Mint“ und initiierst den Prozess mit einem Doppelklick. Danach musst Du Dich noch für Deine bevorzugte Systemsprache entscheiden und kannst eine Netzverbindung herstellen.
Du bist Dir noch nicht sicher, ob Du dauerhaft mit Linux arbeiten möchtest? Kein Problem. Denn es kann nicht nur Windows komplett ersetzen, sondern mit diesem auch nebeneinander auf Deinem Computer laufen. Nach ein paar weiteren Schritten beendest Du den Installationsprozess, indem Du die Schaltfläche „Jetzt neu starten“ anklickst.
Nach dem Neustart begrüßt Dich Dein neues Betriebssystem mit der Mitteilung „Willkommen bei Linux Mint“. Um zum Handbuch zu gelangen oder Treiber zu verwalten, klickst Du auf „Los geht’s“. Meistens sind hier aber kaum noch weitere Justierungen erforderlich.
2. Chrome OS Flex – gratis und genügsam
Mit Chrome OS bietet Google ebenfalls eine kostenlose Windows-Alternative an. Während Linux allerdings vollständig lokal auf Deinem Computer läuft, handelt es sich bei Chrome OS um ein cloudbasiertes Betriebssystem.
Die Flex-Variante ist speziell auf Linux-, Mac- und Windows-Computer ausgerichtet. Sie bietet fast alle Vorzüge von Chrome OS und ist bezüglich der Hardware deutlich genügsamer als Windows 11. Allerdings gibt es einige Besonderheiten zu beachten. Am wichtigsten dürfte für den normalen User die Tatsache sein, dass sich mit der Flex-Version – im Unterschied zum klassischen Chrome OS – keine Android-Apps nutzen und aus dem Play Store herunterladen lassen. Anders als bei Linux überschreibt das System bei der Installation hier zudem die komplette Festplatte.
Chrome OS Flex installieren:
Die Installation von Chrome OS Flex unterscheidet sich kaum von dem Prozess, den wir bei Linux Mint skizziert haben. Auch hier kannst Du einen USB-Stick verwenden, das Betriebssystem zunächst als Livesystem nutzen und gegebenenfalls später dauerhaft auf Deiner Computer-Festplatte installieren.
3. Chromebooks – günstige Mobilität
Apropos Chrome OS: Seit 2011 vermarktet Google unter der Bezeichnung Chromebook Notebooks und Tablets mit dem Betriebssystem Chrome OS. Der Chrome Web Store bietet inzwischen eine große Vielfalt an Apps. Gleichzeitig sind Chromebooks in der Regel deutlich preiswerter als Windows-Geräte. Das hat einen einfachen Grund: Bei vielen Programmen handelt es sich um Web-Apps. Diese laufen in der Cloud und benötigen dadurch weniger leistungsstarke Hardware.
Günstige Geräte sind bereits für rund 150 Euro erhältlich. Allerdings solltest Du zwei Aspekte beachten. Zunächst solltest Du Dich für ein Modell mit ausreichend langem Support entscheiden. Erst seit 2021 garantiert Google für Chromebooks mindestens zehn Jahre lang System- und Sicherheitsupdates. Zudem wirst Du schnell merken, dass ein Gerät mit Touchscreen oft die bessere Wahl ist. Denn Du kannst auch Apps aus Googles Play Store herunterladen, die für Smartphones entwickelt sind. Dementsprechend kannst Du diese mit einem klassischen Notebook ohne Touchfunktion nicht oder nur eingeschränkt nutzen. Für ein aktuelles Chromebook mit (Full-HD-)Touch-Bildschirm kommst Du zwar mit den eingangs erwähnten 150 Euro nicht hin. Aber für den doppelten Preis kannst Du ein vernünftiges Modell erwarten.
Das ist im Vergleich zu Windows-Notebooks oder der nächsten Alternative allerdings noch immer ziemlich günstig. Denn Du erhältst dafür ein System, das sich durch eine hohe Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit auszeichnet. Mit den erforderlichen Updates versorgt Google – Internetverbindung vorausgesetzt – Chromebooks monatlich. Nützliche Services wie Google Docs, Drive und Sheets sowie Gmail und Cloudspeicher sind im Gesamtpaket bereits enthalten. Dazu kommen noch zahlreiche weitere Apps, die Du aus dem Chrome Web Store sowie dem Play Store herunterladen kannst. Viele davon sind – zumindest in der Basisversion – kostenlos. Statt auf das Booten Deines Computers zu warten, kannst Du mit Chromebooks praktisch direkt nach dem Einschalten loslegen. Dank der eher einfachen Hardware zeichnen sie sich zudem durch eine relativ lange Akkulaufzeit aus und sind dadurch für den mobilen Einsatz prädestiniert. Außerdem gelten die Geräte als wartungsarm.
Bevor Du allerdings beim nächsten Händler oder im Internet ein Chromebook kaufst, solltest Du eine wichtige Einschränkung beachten: Windows-Programme laufen nicht auf diesen Geräten. Dementsprechend musst Du auch hier nach Alternativen suchen. Um alle Features zu nutzen, ist zudem – ähnlich wie bei Android-Smartphones – ein Account bei Google erforderlich.
4. MacOS – geschlossenes Ökosystem mit Vor- und Nachteilen
Ein weiterer Weg könnte Dich in das Apple-Universum – und damit zum hauseigenen Betriebssystem macOS – führen. Das ist längst keine exotische Alternative mehr. Schließlich läuft in Deutschland inzwischen jeder fünfte Desktop-PC mit diesem Betriebssystem. Aber warum sind die Produkte des Apfel-Konzerns so beliebt?
Fans schwören oft auf die hochwertige Verarbeitungsqualität, das innovative Design und die einfache Bedienung. Apple bietet Käufern mit seinen Produkten wie iPad, iPhone und Mac zudem ein eigenes Ökosystem. Da hier alles aus einer Hand kommt, sind in der Regel auch sämtliche Komponenten optimal aufeinander abgestimmt. So kommt es seltener zu Problemen.
Allerdings gibt es auch Kritiker, die nicht zu Unrecht behaupten, Nutzer seien in einem goldenen Käfig gefangen. Schließlich schirmt Apple sein Ökosystem ziemlich aggressiv ab und verhindert so, dass andere Unternehmen Usern vielleicht bessere Lösungen liefern könnten. Zwar hat die Europäische Union hier inzwischen einige Öffnungen durchgesetzt. Doch noch immer arbeiten Produkte und Services von Apple oft nicht besonders gut mit denen anderer Hersteller zusammen. Außerdem musst Du es Dir leisten können, Apple-Produkte zu verwenden. So ist der kompakte PC „Mac Mini“ erst ab etwa 700 Euro erhältlich. Fast 1.200 Euro kostet das billigste Apfel-Notebook mit 13-Zoll-Formfaktor, das in dieser Ausführung zudem eine eher bescheidene Hardware-Ausstattung bietet.
5. PC ade – ist Dein Smartphone die Lösung?
Womöglich benötigst Du überhaupt keinen PC mehr, da Du bereits im Besitz eines leistungsstarken Computers bist, dessen Möglichkeiten Du nur noch ausschöpfen müsstest. Gemeint ist damit Dein Smartphone. Doch kann Dein Mobiltelefon einen PC vollwertig ersetzen?
Betrachten wir zunächst die Rechenpower. Hier kann ein Smartphone natürlich nicht mit leistungsstarken Gaming-PCs mithalten. Allerdings ist die Rechenleistung von modernen Geräten bezüglich zahlreicher Anwendungsgebiete durchaus mit der von PCs aus den 2010ern vergleichbar. Für typische Anwendungen wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Co. ist das also mehr als ausreichend. Zudem haben Top-Smartphones kleinen Handheld-Konsolen als Gaming-Gadgets längst den Rang abgelaufen.
Wie sieht es aber mit geeigneter Software aus? Hier bleiben angesichts der etwa zwei Millionen Apps, die in Apples App Store sowie in Googles Play Store zum Download zur Verfügung stehen, kaum Wünsche offen. Somit lässt sich fast alles, wofür bislang der PC herhalten musste, auch mit dem Smartphone erledigen.
Aber ist es wirklich komfortabel, auf einer Mini-Touchscreen-Tastatur zu tippen? Zum Glück musst Du das gar nicht. Denn Du kannst Dein Mobiltelefon oft weiter mit Deinen gewohnten Eingabegeräten nutzen. Wenn Dein Smartphone das Feature „USB-OTG“ bietet, schließt Du USB-Maus und -Tastatur einfach via Y-Verbinder an. Dabei handelt es sich um ein Kabel mit zwei USB-A-Anschlüssen auf der einen und einem USB-C-Stecker auf der anderen Seite. Bietet Dein Mobiltelefon diese Funktion nicht, sind als Alternative Bluetooth-Sets aus Maus und Tastatur bereits ab rund 20 Euro erhältlich. Einige Smartphones bieten ab Android 16 sogar einen speziellen Desktop-Modus.
Bleibt noch das vergleichsweise kleine Smartphone-Display. Zum Glück lässt sich ein großer Monitor ebenfalls mit dem Mobiltelefon nutzen. Am einfachsten ist die Spiegelung der Anzeige auf dem Smartphone-Bildschirm via USB-C-HDMI-Adapter. Ob Dein Gerät dieses Feature unterstützt, erfährst Du in der Bedienungsanleitung oder im Netz. Alternativ bleibt die Signalübertragung via Streaming- oder TV-Stick. Für die vorgestellten Lösungen werden zwischen 15 und 40 Euro fällig.