Formel 1 in Singapur: Rennleitung löst Hitzealarm aus

Die Temperatur soll den Grenzwert von 31 Grad überschreiten. In Katar 2023 wurden Fahrer ohnmächtig, die FIA führte in dieser Saison Maßnahmen ein.
Die Rennleitung hat beim Formel-1-Wochenende in Singapur den Hitzealarm ausgelöst. Nachdem der offizielle Meteorologie-Dienstleister des Weltverbandes FIA erstmals die Überschreitung des Grenzwertes von 31 Grad prognostiziert hat, müssen die Teams nun Vorkehrungen treffen, um die Piloten bei den Einheiten mit dem Höhepunkt des Rennens am Sonntag (14.00 Uhr MESZ/Sky) zu schützen.
Die Regeln schreiben vor, dass bei einem ausgerufenen Hitze-Risiko alle Komponenten eines Kühlsystems im Auto verbaut und funktionsfähig sein müssen. Die Fahrer haben jedoch die Möglichkeit, die entsprechende Weste mit Kühlschläuchen nicht zu tragen, wenn sie die Röhrenelemente als hinderlich empfinden. Wer sich gegen einen Einsatz entscheidet, muss die Gewichtsdifferenz allerdings ausgleichen.
"Wir haben nun zumindest die Wahl", sagte Ferrari-Pilot Charles Leclerc bei der Fahrer-Pressekonferenz: "Wir ziehen das Tragen der Weste für das Training in Erwägung. Aber wir erwarten nicht, dass es im Rennen härter sein wird als im vergangenen Jahr." Generell begrüßten die Fahrer die Möglichkeit, sich im Cockpit abkühlen zu können. Für die meisten ändere sich aber im Wesentlichen nichts, auch in der Vorbereitung auf Singapur sei neben "ein paar Saunagängen" (Leclerc) kaum etwas Spezielles passiert.
Seit dem Großen Preis von Katar 2023 ist die FIA sensibilisiert. Damals sorgte die extreme Hitze in der Wüste für dramatische Szenen: Einige Fahrer wurden kurzzeitig im Cockpit bewusstlos, manche mussten sich übergeben, Logan Sargeant gab auf. Zur laufenden Saison führte die FIA die Maßnahmen ein.
In Singapur trifft Hitze auf eine hohe Luftfeuchtigkeit von teilweise mehr als 80 Prozent. Die Fahrer verloren in der Vergangenheit in den knapp zweistündigen Rennen bis zu fünf Liter Flüssigkeit, in die Trinkflasche passt nur ein Liter. Verschiedene Piloten, darunter George Russell (Mercedes) trugen im bisherigen Saisonverlauf bereits freiwillig Kühlwesten in Hitzerennen unterhalb der Grenzwerte.