Fragen und Antworten zum Großen Preis von Russland

Singapur (SID) - Was steht an?

Die Formel-1-Saison 2018 biegt allmählich auf die Zielgerade ein. Im russischen Sotschi steht das 16. von 21 Rennen an. Im Urlaubsort am Schwarzen Meer, Austragungsort der Olympischen Skandal-Winterspiele von 2014, ist die Formel 1 erst zum fünften Mal zu Gast. Bislang saß der Sieger immer in einem Mercedes: Zwei Mal gewann Lewis Hamilton, je einen Erfolg feierten Nico Rosberg und Valtteri Bottas. Sebastian Vettel will die Serie der Silberpfeile endlich brechen.

Wie ist die Ausgangslage?

Vettel will siegen - und er muss. Fehler in Monza und Singapur haben seinen Rückstand auf WM-Spitzenreiter Hamilton auf 40 Punkte anwachsen lassen. Noch kann Ferrari-Star Vettel seinen fünften WM-Titel aus eigener Kraft schaffen. Gewinnt er jedes der verbleibenden Rennen, ist er sicher Weltmeister. Doch schon der Sieg in Sotschi wird zu einer großen Herausforderung. In der Vergangenheit kam Mercedes auf der 5,853 km langen Strecke im "Sochi Autodrom" bestens zurecht. Vorhersagen lassen sich aber nur schwer treffen, das hat die Saison 2018 immer wieder gezeigt.

Wie kann Vettel der Befreiungsschlag gelingen?

Mit Risiko. Dass er dazu bereit ist, zeigt schon seine Reifenwahl. Vettel reist mit neun Sätzen der weichsten (und schnellsten) Reifen-Mischung Hypersoft nach Russland - zwei mehr als Hamilton. Auf dem reifenschonenden Asphalt in Sotschi soll ihm das im Qualifying und letztlich auch im Rennen einen Vorteil verschaffen. Mehr als alles andere brauchen Vettel und Ferrari aber endlich eine fehlerfreie Vorstellung. Viel zu oft haben die Roten, bedingt durch Fahrfehler oder falsche Strategien, zuletzt Punkte verschenkt. Weitere Patzer kann sich Ferrari nicht leisten.

Was spricht für Lewis Hamilton?

Das Momentum. Der Brite präsentierte sich zuletzt in bestechender Form. Sowohl im "Feindesland" in Monza, als auch auf der Ferrari-Strecke in Singapur räumte der Titelverteidiger alle Hindernisse aus dem Weg und raste zum Sieg. Die starke Performance des Mercedes, die guten Erfahrungen in Russland und die uneingeschränkte Unterstützung im Team sprechen für einen neuerlichen Erfolg - und die Vorentscheidung im Titelrennen. Teamkollege Valtteri Bottas ist ein ausgewiesener Sotschi-Experte, dürfte sich im Fall der Fälle Hamilton aber nicht in den Weg stellen. Auf eine derartige Rückendeckung konnte sich Vettel zuletzt nicht immer verlassen.