SID-Kalenderblatt am 6. Juli: Juan Manuel Fangio tritt zurück
SID-Kalenderblatt am 6. Juli: Juan Manuel Fangio tritt zurück
Der Führerschein, den er erst drei Jahre nach dem Ende seiner Karriere machte, hat Juan Manuel Fangio nicht gefehlt.
Köln (SID) - Der Führerschein, den er erst drei Jahre nach dem Ende seiner Karriere machte, hat ihm nicht gefehlt. Damals, in den 1950er Jahren, konnte man nämlich anders als heute auch ohne gültige Fahrerlaubnis Formel-1-Weltmeister werden. Juan Manuel Fangio gewann den Titel fünfmal für vier verschiedene Teams. Erst Michael Schumacher löste "El Chueco" 2003 als Rekord-Weltmeister ab - 46 Jahre nach Fangios letztem Championat.
Fangios Siegformel war in all den Jahren eigentlich ganz einfach: "Fahre immer nur ein bisschen schneller als der Zweite." Seine unfassbare Siegquote von 47 Prozent spricht da für ihn. Die Affinität zum Automobil und zu Motoren entwickelte "der Krummbeinige", 1911 in Argentinien geboren, bereits in jungen Jahren. 1932 gründete er seine eigene Werkstatt.
Seinen Rücktritt verkündete Fangio nicht wie normalerweise üblich am Ende der Saison. Nach nur zwei gefahrenen Rennen stieg er mitten in der laufenden Weltmeisterschaft 1958 aus. Nachdem er den Großen Preis von Frankreich am 6. Juli 1958 auf dem vierten Platz beendet hatte, war endgültig Schluss für den mittlerweile 47 Jahre alten Rennfahrer.
Sein Leben lang blieb Fangio Mercedes treu, für die Stuttgarter hatte er 1954 und 1955 den Titel geholt. Er war Präsident von Mercedes Benz Argentina und baute in seiner Heimat ein Motorenwerk für die Marke mit dem Stern. 1995 starb Fangio mit 84 Jahren in seiner Heimatstadt Buenos Aires an den Folgen eines Herzinfarkts.