Start-Ziel-Triumph in Bahrain: Piastri feiert zweiten Saisonsieg

Der Australier präsentiert sich in Sakhir stark. Er untermauerte seine Ambitionen auf den WM-Titel.
Oscar Piastri hat den Großen Preis von Bahrain gewonnen und seinen zweiten Grand-Prix-Erfolg in diesem Jahr eingefahren. Der Australier triumphierte im Flutlichtrennen von Sakhir nach einer fehlerfreien Leistung und machte im Kampf um die WM-Spitze der Formel 1 seine Ansprüche deutlich. Zweiter wurde Mercedes-Pilot George Russell, Lando Norris im zweiten McLaren belegte den dritten Platz. Für die Konstrukteursweltmeister ist es bereits der dritte Sieg im vierten Rennen in diesem Jahr.
"Ich bin sehr glücklich mit diesem Ergebnis, es war ein unglaubliches Wochenende", sagte Piastri: "Wir haben den Job mit Stil vollendet. Ich bin sehr stolz."
Weltmeister Max Verstappen erlebte derweil ein schwieriges Rennen. Für den Niederländer reichte es nur zu Platz sechs. Nach seinem Sieg zuletzt in Japan fand er sich nun wieder in der Realität wieder, sein RB21 ist im Vergleich zur Konkurrenz zu langsam. Vor allem die deutlich wärmeren Bedingungen am persischen Golf kamen Piastri und Co. entgegen. Piastris Garagennachbar Norris überholte in der Schlussphase Charles Leclerc, der im Ferrari Vierter wurde. Rekordweltmeister Lewis Hamilton belegte den fünften Platz.
"Es war ein hartes und chaotisches Rennen, ich habe zu viele Fehler gemacht", sagte Norris: "Es ist ein wenig enttäuschend, nicht den Doppelsieg hier einzufahren." Auch Teamchef Andrea Stella übte etwas Kritik. Norris sei "etwas unsauber" gefahren, "sonst hätten wir die ersten beiden Plätze holen können." Dennoch sei er insgesamt "sehr glücklich".
Der Emmericher Nico Hülkenberg blieb ohne Punkte. 2010 war er in Bahrain bei Williams sein erstes Rennen in der Formel 1 gefahren und auf einer anderen Streckenkonfiguration ebenfalls 14. geworden. Mittlerweile fährt der 37-Jährige für Sauber und landete erneut auf Platz 14.
"Ich erwarte von mir selbst, dass ich gewinne", sagte Piastri im Vorfeld bei Sky. Am Start kam er gut los, Leclerc verlor seine Position umgehend an Russell. Dahinter legte Norris einen Raketenstart hin und machte umgehend Druck auf den Silberpfeil vor ihm. Doch dem 25-Jährigen war kurz vor dem Losfahren ein Anfängerfehler unterlaufen. "Lando steht nicht richtig in seiner Startbox", verpetzte Verstappen seinen WM-Konkurrenten am Funk. Der bekam im Anschluss eine 5-Sekunden-Strafe aufgebrummt, saß sie beim ersten Stopp ab. Sein Teamkollege zog derweil vom restlichen Feld davon, Verstappen steckte nach seinem Start von Rang sieben im Verkehr fest.
Schon bald machte sich der reifenfressende Asphalt bemerkbar - der Streckenbelag in Bahrain ist älter als der 18-jährige Kimi Antonelli. Norris und Verstappen machten in der elften Runde mit den Boxenstopps den Anfang, kurz danach folgte Piastri. Als sich das Feld wieder sortierte, lag er weiter vor Russell. Verstappen fiel hingegen weiter zurück und meckerte über sein Auto: "Alles überhitzt". Und auch Norris hatte Schwierigkeiten, musste Rang drei an Leclerc auf frischeren Reifen abgeben.
Nach etwas mehr als der Hälfte des Rennens herrschte aber wieder so etwas wie Chancengleichheit. Das Safety Car kam auf die Strecke und stauchte das Feld zusammen - Sainz hatte Teile seines Unterbodens verloren. Die Top Vier kamen abgesehen von Russell an die Box. Beim Restart geriet vor allem Norris durch Hamilton unter Druck, nach vorne ging nicht viel. Piastri baute sich wieder ein Polster auf.
In der Schlussphase kam es vor allem auf das richtige Reifenmanagement an.